Beim Börsengang der Caatoosee AG winken schnelle Zeichnungsgewinne. Dafür bürgt der Investorenkreis laut Börse Online :
Die Jagd nach dem schnellen Geld durch einen Börsengang treibt immer häufiger Blüten. Waren vor einem Jahr Zauberworte wie Internet, E-Commerce oder Business-to-Business Garanten für einen hohen Emissionskurs und kräftig steigende Kursnotierungen, so müssen die Börsendebütanten heute schon tiefer in die Trickkiste greifen.
„Kommunikationslogistiker“ nennen sich die Leute von Caatoosee. Mit rund 270 Beschäftigten baut und betreibt das Stuttgarter Unternehmen Informationsplattformen für Interessensgemeinschaften. Solch eine Plattform ist zum Beispiel ein zentrales Telefonbuch für DaimlerChrysler. In die „vertikale Plattform“, die Caatoosee zur Verfügung stellt, müssen die Beschäftigten ihre Telefonnummern und ähnliche Daten selbst eintragen und den persönlichen Datenbestand pflegen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Liste immer aktuell ist. Außer für Daimler werden noch Plattformen für Apotheker, Steuerberater, Arbeit Suchende, Einkäufer oder Qualitätsmanager betrieben.
Die Vision von Caatoosee ist, dass jede gewünschte Information an jedem Ort zu jeder Zeit über jedes Medium verfügbar ist. In diesem Spiel möchten die Leute um Unternehmensgründer und Vorstandschef Guido Alt ganz vorn mitspielen. Und der findige Schwabe hat gute Chancen, dass seine Rechnung aufgeht.
1996 gründete Alt das Unternehmen, damals noch unter dem Namen Media Group. Im Folgejahr konzentrierte er sich auf Online-Lösungen und begann Mitte 1998 mit dem Aufbau des Produkt- und Lizenzgeschäfts. Das allseits bekannte Problem, dass IT-Mitarbeiter schwer zu bekommen sind, löste Alt Anfang vergangenen Jahres mit der Eröffnung von Produktionstochtergesellschaften in Osteuropa. Somit brauchte er auf die Green-Card-Lösung der Bundesregierung nicht zu warten.
In diesem Jahr wurden schnell noch fünf Firmen zusammengekauft und drei Joint Ventures gegründet, um das Geschäft vor dem Börsengang etwas stattlicher aussehen zu lassen. Für das Geschäftsjahr 1999/ 2000 (31. März) weist Caatoosee 7,6 Millionen Euro Umsatz aus. Unterm Strich bleibt ein Verlust von 3,3 Millionen Euro. Darin sind 2,4 Millionen Euro Goodwill-Abschreibungen enthalten. Ein Indiz, welch immense Kaufpreise für die Akquisitionen entrichtet werden mussten. „Die Akquisitionen haben den Firmenwert vergrößert, wir schreiben ihn sehr konservativ über sechs Jahre ab“, erklärt Finanzvorstand Christoph Bartmer.
Nachdem im abgelaufenen Geschäftsjahr der Umsatz organisch (ohne Akquisitionen) um rund 20 Prozent auf 3,4 Millionen Euro angestiegen ist, erwartet Bartmer für die kommenden drei Jahre einen jährlichen durchschnittlichen Zuwachs von 110 Prozent. Motor der Expansion sind nicht nur die vertikalen Plattformen. Eine große Chance sieht das Management in ihrer Verknüpfung. In der Caatoosee-Sprache heißt das so: „Inhaltlich verwandte Vertikalplattformen vernetzt Caatoosee zu horizontalen Themenparks mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten - zum Beispiel Gesundheit - und sorgt für neue Inhalte und Vermarktungschancen.“ Simpler drückt Alt es nur auf drängende Nachfrage aus: „Wir schieben Informationen von A nach B.“ Aber mit solch trivialen Aussagen verkauft sich derzeit keine Neuemission. Das Unternehmen entwickelt die Inhalte nicht selbst, sondern erhält sie von dritter Seite. Caatoosee sorgt lediglich für den optimalen Fluss der Information, unabhängig von unterschiedlichen Systemen und Schnittstellen. Das soll ein einträgliches Geschäft werden. Denn die Stuttgarter kassieren gleich mehrmals. Zuerst bei der Beratung, für die Honorare anfallen. Die im eigenen Haus entwickelte Standardsoftware wird gegen Lizenz an die Kunden abgegeben. Für die Benutzung des Netzwerks werden Data- und Usage-Fees verlangt, die bis zu zwölf Prozent des Umsatzes ausmachen, der über die Plattform getätigt wird. Bei so vielen Möglichkeiten, Cash zu generieren, kommt Alt ins Schwärmen: „Caatoosee wendet ein einzigartiges Geschäftsmodell der Verschmelzung von Content und Software sowie der Verknüpfung vieler Wertschöpfungsstufen an.“
Klar, dass Alt dieses Modell auch exportieren möchte. Bisher lag der Fokus auf Deutschland, wobei der Firmenchef jedoch darauf hinweist, dass die Software auch bei Kunden im Ausland eingesetzt wird. Um den internationalen Approach zu bekommen, den ein erfolgreicher Börsengang erfordert, wurden Mitte des Jahres ein paar ausländische Vertriebstöchter gegründet. Somit sind im Konzernverbund nun vier Leute in London, drei in Mailand und einer in den USA beschäftigt. Die drei Mitarbeiter für Singapur werden noch in der Konzernzentrale geschult und erst im November dieses Jahres an die Front geschickt.
BÖRSE ONLINE erwartet, dass die Caatoosee AG auf Grund hoher eigener Wachstumsprognosen mit einer Umsatz-bewertung zwischen acht und zehn Mal auf Basis des Geschäftsjahres 2001/2002 angeboten wird. Das bedeutet einen Preis je Aktie um die 20 Euro. Die fundamentale Bewertung scheint wenig Spielraum für langfristige Kurssteigerungen zu bieten.
Kurzfristig sprechen für die Caatoosee-Aktie besonders die beiden institutionellen Investoren Julius Bär und Fair Invest. Vor der Börseneinführung sind Bär mit 8,5 Prozent und Fair Invest mit 2,39 Prozent am Grundkapital beteiligt. In der Vergangenheit war häufig zu beobachten, dass sich die Anleger am Neuen Markt stark an den Investments gerade dieser Fonds orientiert haben.
Fazit: Zeichnen.
Der Kreis der institutionellen Investoren verspricht Zeichnungsgewinne. Kurz nach dem Börsengang dürfte die Party vorbei sein.
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Caatoosee interessant (Mainvestor)
Nach Ansicht der Experten des "Mainvestor" scheine der Börsengang der caatoosee AG "ausgesprochen interessant" zu werden.
Das Unternehmen konzipiere, realisiere und vertreibe Onlineplattformen, kennzeichnend sei dabei die Verknüpfung der Software mit "Content". Es seien unter anderem Joint Ventures mit der Verlagsgruppe Holtzbrinck sowie EADS geschlossen worden, die zusätzliche Informations- bzw. Vermarktungsmöglichkeiten eröffneten.
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Caatoosee zeichnen (Focus Money)
Die Experten von "Focus Money" raten bei der Neuemission des Informationslgistik-Unternehmens Caatoosee zu "zeichnen".
Der Netzwerkspezialist entwickle innovative Online-Plattformen für den elektronischen Daten-Geschäftsverkehr. Neben den Softwarelösungen vöten die Stuttgarter auf die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers abgestimmte aktualisierte Inhalte.
Die Emissionserlöse würden vor allem in die internationale Expansion investiert. Ziel sei die Marktführerschaft in Europa. Außerdem plane man strategische Akquisitionen und Joint Ventures. In Teilbereichen konkurriere man mit den US-Anbietern Ariba, Commerce One und Autonomy. Marktforschungsintitute rechneten bis 2004 damit, dass Geschäftsprozesse zwischen Firmen komplett ins Internet verlagert würden, wobei der geschätzte Umsatz 2004 allein in Europa bei 1,5 Billionen Dollar liege.
Caatoosee plane, den diesjährigen Umsatz von 7,6 Mio. Euro bis 2003 zu verzehnfachen, die Gewinnschwelle werde vor allem wegen Abschreibungen auf den Firmenwert der jüngsten Akquisitionen wohl ins zweite Quartal 2002 verschoben. Im Know-how des Unternehmens stecke enormes Wachstumspotential.
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Caatoosee: Zeichnung spekulativ (Frankfurter Tagesdienst)
Die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" raten unter fundamentalen Gesichspunkten von einer Zeichnung der Neuemission der Caatoosee AG ab, spekulative Anleger, die darauf setzten, dass die Mehrzahl der Anleger Caatoosee tatsächlich als Logistikwert einstufe, sollten Zeichnungsgewinne innerhalb der ersten Handelstage mitnehmen.
Das Unternehmen, das sich selbst als "Informationslogistiker" sehe, springe "als Trittbrettfahrer auf den rollenden Logistikzug" auf und erwarte scheinbar, sich so in die derzeit haussierenden Logistikwerte am Neuen Markt einreihen zu können.
Caatoosee erstelle Inter- und Intranetplattformen für Unternehmen und sorge dafür, dass Kunden immer und über beliebige Medien auf die enthaltenen Informationen zugreifen könnten. So habe man für Gehe und DaimlerChrysler Plattformen entwickelt.
Auch wenn Caatoosee sich selbst gerne als Logistiker sehe, der statt Päckchen Inhalte transportiere, ordne man das Unternehmen eher als Anbieter von ERP- und Customer-Relationship-Software und damit in ein börslich momentan wenig gefragtes Segment ein. Zudem lege man ambitionierte Planzahlen vor. Man wolle durchschnittlich 110 Prozent pro Jahr wachsen und im Geschäftsjahr 2002/2003 einen Umsatz von 135 Mio. DM erzielen und den Break-even erreichen, während man in diesem Jahr noch einen Umsatz von 34,8 Mio. DM bei einem Verlust von 6,5 Mio. DM anpeile. Bei einem Emissionspreis von 20 Euro je Aktie sei das Unternehmen mit dem gut 19-fachen Umsatz und damit deutlich zu teuer bewertet.
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08.09.2000
Caatoosee spekulativ zeichnen
Neuer Markt Inside
Die Analysten vom Börsenbrief Neuer Markt Inside empfehlen die Aktien der Caatoosee (WKN
617835) zu für spekulative Investoren zu zeichnen.
Das Unternehmen spezialisiere sich im Bereich Informationslogistik und Data Networking und vertreibe Online-Plattformen, die den Sinn hätten Unternehmen miteinander zu verbinden. Speziell für die Geschäftsabwicklung zwischen Konsumenten, Lieferanten und Herstellern habe man die Business-to-Business-to-Consumer-Plattformen (B2B2C) entwickelt. Mit der fast2find-Produktreihe biete das Unternehmen Komplettlösungen und modulare Softwareprodukte an, die eine Optimierung von Relationship Management und Arbeitsprozessen ermöglichten. Lizenzeinnahmen, Implementierung der kundenspezifischen Anpassung von Softwarelösungen und –produkten und der Lieferung von Inhalten und der Vermarktung von Plattformen und Daten, würden zum Umsatz von Caatoosee beitragen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1999/2000 habe das Stuttgarter Unternehmen 14,8 Mio. DM umgesetzt. DaimlerChrysler, Deutsche Bank, Coca Cola oder Nestle würden zu den Kunden zählen. Die Experten vom Neuer Markt Inside erwarten eine Preisspanne zwischen 18 und 32 Euro. Die Gewinnschwelle werde Caatoosee wahrscheinlich 2002/2003 erreichen.
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