Ein 24-jähriger Südkoreaner hat sich im Internet zu Tode gespielt. Die Polizei teilte am Mittwoch in Kwangju laut koreanischen Medien mit, der Mann habe in einem Internetcafé 86 Stunden ununterbrochen am Computer gespielt.
Am Dienstag sei er zusammengebrochen und in der Toilette tot aufgefunden worden, so die
Mit über 16 Stunden monatlich verbringen koreanische Websurfer laut Nielsen Netratings mehr Zeit im Netz als irgendjemand auf der Welt - der globale Durchschnitt liegt bei neuneinhalb Stunden. Vor dem Bildschirm sitzen fast ausschließlich Teenager - und zwar zum Spaß. So entfallen laut dem Netzbetreiber SK Telecom 34,2 Prozent der mobil abgerufenen Internetdatenmengen auf Spiele und Unterhaltung. Das steht in krassem Gegensatz zu anderen Märkten, wo Messaging oder Banking dominieren.
Das neue Lebensgefühl
Der Online- und Spielewahn ist Ausdruck eines neuen Lebensgefühls, das auf die plötzliche Liberalisierung der südkoreanischen Wirtschaft nach der Asienkrise 1997 zurückgeht. Die Regierung machte der Dominanz der bis dahin abgeschotteten Großkonzerne ein Ende und zwang sie zum Wettbewerb. Auch die Gesellschaft wandte sich von den Konglomeraten ab - sah sie nicht mehr als beliebten Arbeitgeber oder wirtschaftliches Statussymbol. "Hip" ist vielmehr die Welt der Startups und ihrer Produkte - wie etwa NCSoft mit seinem Abenteuerspiel "Lineage". Was zählt, sind gutes Design und Spaß. Und das Netz profitiert.
51 Prozent der 47 Millionen Koreaner sind laut der International Telecommunication Union Internet-Nutzer, 40 Prozent davon via Breitband. "Ich bin tief beeindruckt von diesem Land", sagt Visa-Chef Malcolm Williamson. "Ich brauche bloß meinen Hotelzimmerschlüssel zu schwenken, und die Tür öffnet sich. Neben dem Bett steht ein PC."
Die jungen Surfer vergnügen sich anderswo. Bis zur Sucht frönen sie ihrem Hobby in "PC-Baangs", einer Mischung aus Internetcafé und Spielhalle. 40.000 dieser Läden, ausgestattet mit den neuesten Rechnern und schnellsten Anschlüssen, nehmen rund um die Uhr jeden Volljährigen auf - bis zum bitteren Ende.
Am Dienstag sei er zusammengebrochen und in der Toilette tot aufgefunden worden, so die
Mit über 16 Stunden monatlich verbringen koreanische Websurfer laut Nielsen Netratings mehr Zeit im Netz als irgendjemand auf der Welt - der globale Durchschnitt liegt bei neuneinhalb Stunden. Vor dem Bildschirm sitzen fast ausschließlich Teenager - und zwar zum Spaß. So entfallen laut dem Netzbetreiber SK Telecom 34,2 Prozent der mobil abgerufenen Internetdatenmengen auf Spiele und Unterhaltung. Das steht in krassem Gegensatz zu anderen Märkten, wo Messaging oder Banking dominieren.
Das neue Lebensgefühl
Der Online- und Spielewahn ist Ausdruck eines neuen Lebensgefühls, das auf die plötzliche Liberalisierung der südkoreanischen Wirtschaft nach der Asienkrise 1997 zurückgeht. Die Regierung machte der Dominanz der bis dahin abgeschotteten Großkonzerne ein Ende und zwang sie zum Wettbewerb. Auch die Gesellschaft wandte sich von den Konglomeraten ab - sah sie nicht mehr als beliebten Arbeitgeber oder wirtschaftliches Statussymbol. "Hip" ist vielmehr die Welt der Startups und ihrer Produkte - wie etwa NCSoft mit seinem Abenteuerspiel "Lineage". Was zählt, sind gutes Design und Spaß. Und das Netz profitiert.
51 Prozent der 47 Millionen Koreaner sind laut der International Telecommunication Union Internet-Nutzer, 40 Prozent davon via Breitband. "Ich bin tief beeindruckt von diesem Land", sagt Visa-Chef Malcolm Williamson. "Ich brauche bloß meinen Hotelzimmerschlüssel zu schwenken, und die Tür öffnet sich. Neben dem Bett steht ein PC."
Die jungen Surfer vergnügen sich anderswo. Bis zur Sucht frönen sie ihrem Hobby in "PC-Baangs", einer Mischung aus Internetcafé und Spielhalle. 40.000 dieser Läden, ausgestattet mit den neuesten Rechnern und schnellsten Anschlüssen, nehmen rund um die Uhr jeden Volljährigen auf - bis zum bitteren Ende.