einen neuen Höhepunkt: S&P holt zum lange befürchteten Rundumschlag aus und hat Deutschland und weiteren 14 Euro-Ländern mit Abstufungen gedroht. Damit scheint das auf uns zuzukommen, was ich schon vor Wochen befürchtet hatte und in der Strategie des Währungskriegs, der gegen Europa geführt wird, eine zentrale Rolle spielt.
Das Hinterhältige sind keineswegs die Abstufungen selbst, wenngleich sie an der völlig falschen Stelle erfolgen: nicht vorausschauend, sondern hinterherhechelnd und dazuhin ohne die richtigen Schlussfolgerungen. Korrektes Rating würde nämlich bedeuten:
1.
Die USA müssten deutlich schlechter als Europa im Durchschnitt geratet sein, weil ihre Verschuldung in % des BIP größer als die von Gesamteuropa ist.
2.
Keinerlei Berücksichtigung finden die Reformen der Europäer. Ebenso, wie übrigens die der USA. Allerdings in einem gegenläufigen Sinn: während die Reformen und die Anstrengungen der Europäer ignoriert werden und für die Agenturen Luft zu sein scheinen, ist es bei den USA genau umgekehrt: dort wird ignoriert, dass es KEINE Reformen gibt, nicht einmal Denkansätze dazu.
Korrektes Rating muss aber berücksichtigen, ob die Verschuldung überhaupt adressiert wird und ob Reformen eingeleitet werden.
Ich freue mich zu lesen, dass offenbar immer weitere Kreise davon ausgehen, dass die US-Ratingagenturen Werkzeuge in einem Krieg sind und mitnichten die Aufgabe erfüllen, die ihnen eigentlich zugedacht ist; sondern dass sie eine scharfe Waffe in der Hand der Kriegsgegner sind, die nichts weniger beabsichtigen, als den Euro zu schwächen, um ihre eigene morbide Währung besser aussehen zu lassen.
So redet auch der CDU-Vizefraktionsvorsitzende Michael Fuchs von politischem Kalkül, wie Welt-Online heute früh schreibt:
"Ich gehe davon aus, dass hinter dieser Entscheidung von S&P ein politisches Kalkül steckt“, sagte Fuchs "Welt Online“. Er habe das Gefühl, die USA wollten vor allem von ihren eigenen Problemen ablenken, die viel größer seien als die europäischen. Die Neuverschuldung der USA ist höher als die der gesamten Euro-Zone zusammen“, sagte Fuchs. Für ihn sei die Entscheidung von S&P daher nicht nachvollziehbar."
Und Jean-Claude Juncker sagte (diplomatisch!):
"Die Drohung durch die Ratingagentur sei ein K.o.-Schlag für alle Staaten, die sich bemühen, ihre Haushaltsdefizite zu senken, sagte Juncker. Vor allem der Zeitpunkt der Drohung kurz vor einem entscheidenden EU-Gipfel zur Schuldenkrise sein „erstaunlich“.
Link zum Artikel:
www.welt.de/wirtschaft/article13753151/...uel-bei-S-amp-P.html