W. BUFFETT Der Allesfresser

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W. BUFFETT Der Allesfresser

 
14.11.02 13:37
Quelle: www.spiegel.de

WARREN BUFFETT (musste in der Headline den Vornamen abkürzen!!!)


Der Allesfresser

Von Carsten Volkery, New York

Weder die Börsenbaisse noch der 11. September haben den legendären Investor Warren Buffett vom Kurs abgebracht. Im Gegenteil: Sein Appetit auf Firmen in Not ist noch gewachsen.



New York - Angriff ist die beste Verteidigung, schien Warren Buffett zu denken, als er im Mai vor die Hauptversammlung seiner Firma Berkshire Hathaway trat. 14.000 angereiste Aktionäre lauschten gebannt, als das "Orakel von Omaha" einen Atombombenangriff auf die USA prophezeite: "Es wird passieren - in zehn Minuten oder in 50 Jahren", sagte Buffett.
Der Mann hat Nerven. Am 11. September hatten Terroristen seiner versicherungslastigen Holding den schlimmsten Verlust der Firmengeschichte beigebracht, allein der Rückversicherer General Re musste 2,4 Milliarden Dollar auszahlen. Statt nun die Episode vergessen zu machen, erinnerte Buffett daran, dass die nächste, noch schlimmere Katastrophe garantiert sei.

Die größte Rückversicherung der Welt

Und damit nicht genug: Während er im Fernsehen vor apokalyptischen Billionen-Schäden warnt, baut Buffett gleichzeitig sein Versicherungsimperium von 52 Firmen aus. Am Sonntag meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Buffett ein Angebot für die Employers Reinsurance Corporation, derzeit im Besitz von General Electric, vorgelegt habe. Sollte der Kauf zustande kommen, wäre Berkshire Hathaway die größte Rückversicherung der Welt - vor der Münchner Rück.

Aber warum will sich ein ausgewiesener Geldfuchs wie Buffett noch stärker in einer Branche engagieren, die seiner Meinung nach auf Jahre hinaus von Terroranschlägen geplagt werden wird? Ist es bloß eine seiner Schrullen, so wie Cherry Coke und das Jahrzehnte alte Brillengestell? Nein, der zweitreichste Mann der Welt hat wie immer einen guten Grund: Auf Grund der erhöhten Risiken winken auch deutlich höhere Prämien in der Versicherungsbranche. Die Policen-Anbieter bemerken seit dem 11. September, dass sie eine ganz neue "Pricing Power" haben. Terrorwarnungen tragen nicht unwesentlich dazu bei.

Geschickte Haftungsbeschränkung

Inzwischen versichert Buffett so ziemlich alles: Die Fußball-Weltmeisterschaft, die Olympischen Spiele, selbst den Sears Tower in Chicago, das höchste Gebäude der USA. Je größer das Risiko, desto besser. Doch Buffett wäre nicht Buffett, wenn er seine Haftung nicht geschickt beschränken würde. Beim Sears Tower etwa haftet er erst ab einem Schaden von 500 Millionen Dollar.

Die Wette auf höhere Prämien hat sich bereits bezahlt gemacht: Im dritten Quartal konnte Berkshire Hathaway, deren Umsatz zu 55 Prozent aus dem Versicherungsgeschäft stammt, einen Gewinn von 1,14 Milliarden Dollar verbuchen. Zwar zeigte sich das Unternehmen bei der Vorlage der Zahlen vergangene Woche über Teilgeschäfte "enttäuscht", aber verglichen mit dem 679-Millionen-Dollar-Verlust im Vorjahr war es doch eine deutliche Verbesserung.

100 Millionen Dollar Spielgeld pro Woche

Buffett ist auch längst nicht mehr nur Versicherungsverkäufer. Seit Jahren wächst Berkshire Hathaway durch Aquisitionen in den verschiedensten Branchen: Farben, Möbel, Teppiche, Unterwäsche. Insgesamt arbeiten 145.000 Mitarbeiter in den von Buffett kontrollierten Firmen. Das Imperium ist in höchstem Maße dezentralisiert: Im Hauptquartier in Omaha arbeiten offiziell 15,8 Angestellte. Die Zahl kommt zustande, weil ein Mitarbeiter nur vier Tage die Woche kommt - und Buffett prinzipiell nicht aufrundet.

Wenn es um Schnäppchen geht, ist Buffett Allesfresser. Eine Energiefirma hier, ein Telekomunternehmen dort - dank seines soliden Cash-Flows kann der Milliardär in diesen Tagen ungehindert wildern. "Wir sind der Käufer, der übers Wochenende den nötigen Cash auftreiben kann", sagte Buffett gegenüber "Fortune". Das ist nicht Angeberei, sondern Fakt: Pro Woche stehen ihm 100 Millionen Dollar Spielgeld zur Verfügung.

Das verleiht Macht: Er kann die Konditionen diktieren. So hat er dem bankrottgefährdeten Energiekonzern Williams einen Einjahreskredit über mehrere hundert Millionen Dollar gewährt - zum Wucherzins von 35 Prozent. "Der Value Investor benimmt sich wie ein Geier", kommentierte das Online-Magazin "Slate".

Die teuerste Aktie der Welt

Doch die Berkshire-Aktionäre sind wie immer begeistert von Warrens Wegen. Sie folgen ihrem Guru blind, weil sie wissen, wie viele er bereits zu Multimillionären gemacht hat. Inzwischen können sich nur noch Gutverdiener oder institutionelle Anleger die "Class A"-Aktie leisten: Sie notiert bei 73.000 Dollar - die teuerste Aktie der Welt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt Schwindel erregende 83. In Fachkreisen spricht man vom Buffett-Bonus.

Seit dem Platzen der Internetblase strahlt Buffetts Heiligenschein heller als je zuvor. In den Boomjahren war er für seine uncoolen Investments wie Coca-Cola und Gillette verspottet worden, jetzt liegen Anleger und Journalisten dem "Weisen" wieder zu Füßen. "Fortune" widmete ihm kürzlich ein Cover und leistete Abbitte: "Warren Buffett lag in allem richtig: Aktienmarkt, Bilanzen und Manager-Gier".

Sicher, Buffetts Haupteinnahmequelle, die Versicherungsbranche, leidet immer noch unter den Zahlungen für das World Trade Center, Europas Jahrhundertflut und der Bankrottwelle amerikanischer Unternehmen. Die niedrigen Zinsen dämpfen das Gewinnwachstum zusätzlich. Die Ratings-Agentur Moody's warnt daher vor Herabstufungen in dem Sektor.

Doch Buffett kann sich kaum beklagen: Die Aktie von Berkshire Hathaway hat in den letzten fünf Jahren 68 Prozent zugelegt (der Dow Jones nur 6,6 Prozent). Der Umsatz hat sich in den letzten zehn Jahren von drei Milliarden auf 38 Milliarden Dollar entwickelt. Und auch auf der "Forbes"-Liste der Superreichen ragt der 72-Jährige heraus: Während der Börsencrash in diesem Jahr alle anderen Vermögen dezimiert hat (Bill Gates etwa ist um elf Milliarden Dollar ärmer), ist Buffett als Einziger um drei Milliarden Dollar reicher. Ist von einem Orakel ja auch zu erwarten.

Zick-Zock:

klasse, danke ! o. T.

 
14.11.02 13:52
BRAD PIT:

Den Beitrag habe ich schon vor 4 Stunden gepostet o. T.

 
14.11.02 15:01
maxperforma.:

hab ich nicht

 
14.11.02 15:08
gesehen Brad - Sorry
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