Ein Umbau der Porsche Holding kann Wendelin Wiedekings Einfluss dämmen. "
Auszug Braunschweiger zeitung 08.03.08
"Die baldiege Übernahme von VW durch Porsche scheint für klare Verhältnisse zu sorgen: Porsche bekommt die Aktienmehrheit und Porsche-Chef Wiedeking damit das Sagen bei VW. Es kann aber auch ganz anders kommen.
Unter dem Dach der europäischen Porsche-Holding bildet VW mit gewaltigem Abstand das Schwergewicht vor der Porsche AG. Während Porsche jährliche 8 Milliarden Umsatz erzielt, bringt es VW auf 109 Milliarden.
Wiedeking ist nicht nur Vorstand der Porsche AG, sondern auch der übergeordneten Holding. Doch deren vorrangiger Geschäftszweck ist keineswegs der Fahrzeugbau, sondern die Leitung von Unternehmen und die Verwaltung von Beteiligungen an Firmen, die Fahrzeuge und Motoren entwickeln und bauen.
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Branchenexperten spekulieren deshalb, ob die Porsche SE die Konzerne Volkswagen AG und Porsche AG noch unter eine weitere Kapitalgesellschaft stellen könnte, mit der der eigentliche Autobau gesteuert wird.
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Aufhorchen ließ vor diesem Hintergrund die Bemerkung von Aufsichtsratschef und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piech, nachdem er seinen Sitz im Präsidium der Porsche Holding geräumt hatte:"Warten Sie ein paar Wochen, dann werden Sie es verstehen." Sicher ist: Piech zieht sich nicht zurück, er bereitet seinen nächsten Schachzug vor.
Absehbar ist, dass Piech seinen ohnehin grossen Einfluss auf die Volkswagen AG zementiert und zugleich die Einflussnahme Wiedekings auf den Wolfsburger Konzern beschränkt.
Eine weitere Gesellschaft zwischen Finanzholding und den ihr untergeordneten Aktiengesellschaften hat grundsätzlich den Effekt, dass Einflussnahmen von oben nach unten und umgekehrt eingedämmt werden ...
Dass Wiedeking bei Piech immer noch einen schweren Stand hat, ist unstreitig. Zu lautstark bemängelte der Porsche-Chef nach dem Einstige des Stuttgarter Unternehmns bei VW die Verhältnisse in Wolfsburg.
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Kommentar FredoTorpedo: Diese Version hat nach meiner Einschätzung eine gute Wahrscheilichkeit. In die angesprochene Zwischen-Gesellschaft könnte Piech einen starken Gegenpart zu Wiedeking einsetzten. Da würde seiner bisherigen Stratgie entsprechen, immer mindestens zwei starke Führungskräfte einzusetzen, um nie abhängig zu werden. Ggf kann er dann wie bei Winterkorn/Pietschesrieder den weniger erfolgreichen oder weniger folgsamen rauskegeln, ohne dass es gleich ein Loch in der Führung gibt.
Die nächsten Wochen/Monate werden zeigen, wo es tatsäcich langgeht.
Gruß
FredoTorpedo