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200038)" rel="nofollow" class="showvisited"> Nicht mal eine günstige Finanzierung kann die Kunden locken. Foto: dpa |
FRANKFURT. Nach einer aktuellen Untersuchung des Marktforschungsinstituts B & D Forecast ist bereits jetzt absehbar, dass auch der Monat Mai für die Autohersteller enttäuschend war, nachdem der Absatz bereits im April zurückging. Während in fast allen anderen Branchen der Aufschwung an Breite gewinnt, lässt eine Erholung in der Schlüsselbranche Autoindustrie damit weiter auf sich warten.
B&D-Forecast-Chef Ferdinand Dudenhöffer schraubte ob des schlechten Starts ins Jahr seine Prognose auf 3,32 Mill. verkaufte PKW herunter, das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) in Geislingen rechnet sogar allenfalls noch mit 3,3 Millionen Neuzulassungen. Der Autoverband VDA hatte bereits im März seine Erwartungen für das laufende Jahr von 3,4 Mill. auf 3,3 Mill. PKW reduziert. Auch das Prognoseinstitut CSM Worldwide hatte seine Vorhersage für den deutschen Markt von 3,39 Millionen Neuzulassungen in diesem Jahr nach unten auf 3,2 Millionen korrigiert. Die offiziellen Zulassungszahlen für den Monat Mai wird der Autoverband erst Anfang Juni vorlegen.
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<!--/nodist-->Bereits in den vergangenen Monaten war der Autoabsatz wegen der gebremsten Kauflust der Deutschen nach der Mehrwertsteuererhöhung zurückgegangen. In den ersten vier Monaten lagen mit 982 407 Neuwagenzulassungen die Verkäufe um 9,2 Prozent unter Vorjahr. Der deutsche Markt bildet damit derzeit unter den großen europäischen Märkten mit Abstand das Schlusslicht. Die Branche hatte zwar im ersten Quartal 2007 mit einer Absatzdelle gerechnet, weil viele Käufer angesichts der Mehrwertsteuererhöhung ihre Fahrzeugkäufe auf Ende 2006 vorgezogen hatten.
Klimadiskussion hält vom Kaufen ab
Im vergangenen Jahr waren die Konsumenten in Scharen in die Autohäuser geströmt und hatten für das beste Ergebnis seit sieben Jahren gesorgt. Doch dieser Effekt erklärt die aktuellen Rückgänge laut Dudenhöffer nicht mehr. „Jetzt wirken strukturelle Effekte sowie Käuferverunsicherung“, sagt der Autoexperte. Die Konjunktur brumme, aber der private Autokäufer bleibe zu Hause. Auch IFA-Chef Willi Diez sieht die „große Gefahr, dass der allseits beschworene konjunkturelle Aufschwung aufgrund der Klimadiskussion in diesem Jahr am Automobilmarkt vorbeigehen wird“. Die aktuelle Marktschwäche gehe über den Mehrwertsteuer-Effekt hinaus. Ein VDA-Sprecher sagte, der Aufschwung habe bislang nicht die Konsumgüterindustrie erreicht, der Verband rechne aber weiterhin mit positiven Effekten auf die PKW-Nachfrage im weiteren Jahresverlauf. <!--nodist-->Lesen Sie weiter auf Seite 2: Drastische Einbrüche bei den Autobauern.
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200038)" rel="nofollow" class="showvisited"> Die Klimadebatte verhagelt das Geschäft. Foto: ap |
Ein Problem für die Branche ist vor allem die anhaltende Zurückhaltung der privaten Haushalte. Nach Berechnungen von Diez gingen die Verkäufe an private Kunden in den ersten vier Monaten um rund 30 Prozent zurück. Normalerweise machen Privatkunden knapp die Hälfte des Geschäfts aus. Auch Dudenhöffer macht für die schleppende private Nachfrage die Verunsicherung durch die CO2-Debatte sowie sinkende jährlichen Fahrleistungen der Deutschen verantwortlich.
Der starke Rückgang der privaten Verkäufe deutet nach Einschätzung des IFA darauf hin, dass viele Autofahrer den Ausgang der politischen Debatte um mögliche neue Belastungen abwarteten, um keine falsche Kaufentscheidung zu treffen. Der kommende VDA-Präsident Matthias Wissmann, der das Amt ab 1. Juni bekleidet, tritt damit in einer für die Branche schwierigen Zeit an.
Autobauer leiden
Die Schwäche des deutschen Automarktes bringt laut Dudenhöffer auch die Margen der deutschen Hersteller unter Druck. „Die Zeiten, in denen man sich im deutschen Automarkt ‚eine goldende Nase’ verdienen konnte, sind vorbei“, sagt der Autoexperte. Viele Autofirmen würden angesichts der Konsumflaute in der Branche verstärkt auf Rabatte sowie Aktionszulassungen von Händlern setzen.
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<!--/nodist-->Laut Dudenhöffer sind allein bei Audi die Händlerzulassungen in Deutschland in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 5 060 Fahrzeuge und damit 90 Prozent gegenüber den Vorjahr gestiegen. Ein Audi-Sprecher wollte die Zahlen zunächst nicht kommentieren. Auch andere deutsche Premiumhersteller wie BMW hätten ihre Händlerzulassungen erhöht, sagt Dudenhöffer. Aber dort habe der erneuerte BMW 5er im Frühjahr neu bei den Händlern gestanden und daher einen Wechsel der Vorführwagen notwendig gemacht. Gleiches gelte für den Daimler-Kleinwagen Smart, der im März dem Handel neu vorgestellt wurde. Unter den Volumenherstellern habe vor allem Ford seine Händlerzulassungen in den ersten vier Monaten deutlich um 45 Prozent auf rund 25 000 erhöht.
Die Kölner mussten nach Daten des Marktforschungsinstituts Dataforce im Privatkundengeschäft von Januar bis April einen Einbruch von 54,4 Prozent hinnehmen, gefolgt von BMW (minus 39,1 Prozent), Fiat (minus 38,2 Prozent), Audi (minus 34,6 Prozent), VW (minus 34,4 Prozent) und Opel (minus 29,8 Prozent), wie die Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport“ am Dienstag vorab berichtete. Als einziger deutscher Hersteller habe Mercedes-Benz die Einbrüche in Grenzen halten können und hätte nur ein Minus von 6,1 Prozent verkraften müssen. Den geringsten Rückgang habe Skoda mit minus 1,6 Prozent verzeichnet. „So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt“, sagte Alain Visser, Vertriebs- und Marketing-Chef bei Opel, der Zeitschrift.