VIVENDI: Ungültige Hauptversammlung

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VIVENDI: Ungültige Hauptversammlung

 
28.04.02 12:43
Nach einer peinlichen Computerpanne muss der Medienkonzern Vivendi Universal seine Hauptversammlung wiederholen. Unternehmens-Boss Jean-Marie Messier kündigte am Wochenende die Einberufung einer neuen Versammlung für den 3. Juni an. Dann will er auch seinen umstrittenen Plan durchbringen, fünf Prozent des Gesellschaftskapitals für Aktienoptionen freizuschlagen. Dieses Vorhaben war bei der Versammlung von 5000 Aktionären Mitte vergangener Woche abgelehnt worden. Messier erklärte, die elektronische Auszählung der Stimmen bei der Aktionärsversammlung sei manipuliert worden. Unternehmensleitung und Aktionärsvereinigungen wollen Gerichte einschalten.

Vivendi erklärte die Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung für ungültig. Vor der neuen Versammlung werden daher keine Dividenden gezahlt. Die Aktionärsvereinigung Adam bezweifelte, ob Vivendi angesichts der schlechten Geschäftsergebnisse des Vorjahres überhaupt in der Lage sei, die Dividenden auszuzahlen.

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Computer-Sabotage

 
28.04.02 17:10
Nach Ansicht des Medien-Konzerns Vivendi Universal gab es bei Abstimmungen während der Aktionärsversammlung am 24. April Unregelmäßigkeiten -- der Konzern spricht von "betrügerischen Beeinflussungen" im Computer-gestützten Abstimmungssystem. Vivendi erklärte die Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung für ungültig. Nun muss die Hauptversammlung wiederholt werden; Vivendi-Chef Jean-Marie Messier kündigte eine neue Versammlung für den 3. Juni an.

Messier konnte zwar auf der turbulenten Aktionärsversammlung seinen Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen, unterlag aber beispielsweise mit seinem Vorhaben, fünf Prozent des Firmenkapitals zur Bereitstellung von Aktienoptionen für leitende Angestellte freizugeben. Eine weitere Kapitalerhöhung wurde ebenfalls abgelehnt. Vor allem aber wegen des exorbitanten Schuldenbergs des Medienkonzerns war Messier unter Beschuss geraten und hatte bis zuletzt zu kämpfen, die Macht bei Vivendi zu behalten. Nun will er auf der neuen Versammlung auch seine zuvor gescheiterten Pläne doch noch durchdrücken, hieß es in der französischen Presse.

Die Unregelmäßigkeiten wurden laut Vivendi bei Routine-Überprüfungen nach Abschluss der Aktionärsversammlung entdeckt. Offensichtlich sei die Manipulation von außerhalb geschehen, hieß es aus Firmenkreisen; sie sei wohl erfolgt, als die Abstimmungsmaschinen die Stimmabgaben an den Zentralrechner übermittelten.  
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