Verunsicherung...

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calexa:

Verunsicherung...

 
30.05.03 12:15
Zurück in der Gegenwart? Fünf Tage lang haben die US-Börsen kräftig Honig aus der Hoffnung gesaugt, dass die zweite Jahreshälfte einen Konsumaufschwung und damit auch eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage bringt. Die gegenwärtige Lage zeigt sich allerdings eher wenig zufriedenstellend. Angst vor einem "Housing-Bubble", die Konsumenten sind in der aktuellen Lage weiter zurückhaltend, russische Zeitungen berichten von einem bevorstehenden Militärschlag gegen den Iran. Am Donnerstag kam dann auch die unvermeidliche Gegenbewegung. Ein größeres Brokerhaus nahm auf der Verkäuferseite im S&P-Future Platz und löste damit auch bei anderen Brokerhäusern Verkaufsprogramme aus. In der Folge verlor der Index intraday von 962 auf 949 Punkte, hielt sich damit aber deutlich über der wichtigen Support-Zone bei 944,75 Punkten.

Dabei waren die Nachrichten des Tages durchaus in die Kategorie "zufriedenstellend" einzuordnen. Die Revision der BIP-Daten für das erste Quartal brachte die erwartete Erhöhung auf ein Wachstum von 1,9 Prozent. Die vorläufigen Daten lagen bei 1,6 Prozent, während das vierte Quartal 2002 ein Wachstum von 1,4 Prozent zeigte. Die Wochenzahlen für die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen etwas schwächer als erwartet aus. Mit 424.000 Erstanträgen war die Zahl höher als erwartet, allerdings fiel gleichzeitig der aussagekräftigere Vierwochen-Schnitt auf ein neues Sechswochen-Low. Solange die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe über 400.000 bleibt, wird der Markt keine Entwarnung geben.

Währenddessen gehen die europäischen Börsen immer mehr dazu über, eine deutliche Zinssenkung vorweg zu nehmen. "Alles andere als eine Zinssenkung um 50 Basispunkte wären eine Enttäuschung", sagt ein Börsianer. Am 6. Juni tagt der Zentralbankrat. Auswirkungen sind bereits jetzt zu sehen. Der Euro-Bund-Future hat - nach Gewinnmitnahmen am Dienstag und Mittwoch - am Donnerstag seinen Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Dass der Dollar nach langer Talfahrt gegenüber dem Euro im Fernost-Handel leicht Boden gut machen kann, ist allerdings weitgehend auf Gewinnmitnahmen statt auf die möglicherweise bevorstehende Zinssenkung zurückzuführen. Aussagen von US-Präsident George Bush gegenüber der französischen Presse, die USA verfolge weiterhin eine Politik des starken Dollars, haben bislang keine Auswirkungen gebracht. Vielleicht glaubt man Bush nicht so ganz, nachdem sein Finanzminister John Snow und diverse Notenbanker öffentlich von den Vorzügen eines leicht schwächeren Dollars geschwärmt haben.

Der Feitag sollte an der Börse weiterhin die massive Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung an den Tag legen. Der Markt bleibt volatil und schwankt zwischen der Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte und der Angst vor weiteren Kursrückschlägen. Entscheidende Chartmarke bleibt der Support bei 944,75 Punkten im S&P 500. Spätestens mit den US-Konjunkturdaten könnte, entsprechende positive oder negative Abweichungen von der Konsensschätzung voraus gesetzt, Bewegung in die Börse kommen. Ein Auge sollte dabei auf die Verbraucherstimmung (Mai, Uni Michigan, Konsens 92,6 Punkte nach 86 Punkten im Vormonat - 15.45 Uhr) und den Chicagoer Einkaufsmanagerindex (Mai, Konsens 48,8 Punkte nach 47,6 Punkten, 16 Uhr) geworfen werden.

------------------- Strategie -------------------

Solange der S&P 500 über der Marke von 944,75 Punkten notiert, bleibt der Markt übergeordnet bullish und regt zu kurzfristigen, vorsichtigen Long-Positionen an. Kaufbereich ist die Region zwischen 945 und 950. Kursziel der kurzen Trades bleibt die Region um 960 bis 965 Punkten, dort antizyklisch Short gehen. Stops jeweils kurz oberhalb bzw. unterhalb des Einstands.

Die Dax-Entwicklung sollte weiterhin von Unsicherheiten geprägt werden. Antizyklische Engagements bieten sich long bei Kursen zwischen 2.875 und 2.887 an, während die Short-Einstiegszone im Bereich zwischen 2.956 und 2.980 liegt. Stop-Marken wie schon beim S&P knapp außerhalb der genannten wichtigen Chartmarken.

So long,
Calexa
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