an Österreich lob ich mir vor allem eure Literatur ( gibt ja noch was anderes als Autos und Aktien ). Thomas Berhard, naturgemäß. Auch Musil, Fried, Jandl, Bachmann. Am Stil oder besser am Ton einer Literatur läßt sich nämlich ne ganze Menge ablesen über "Nationalcharakter" oder wie immer man das nennen will. Jedenfalls merkt man sofort wenn man das Buch eines österreichischen ( oder eines deutschen ) Autors in Händen hält. Was ich an den Österreichern so mag ist ihre unangestrengte, gelassene Art; schreibts ein Deutscher ist da gleich immer soviel Wollen, soviel Anspruch dahinter ( der, wenn er nicht erfüllt werden kann, zu unsäglichen Peinlichkeiten führt, bestes Beispiel natürlich der FUSSBALL! Da müssen die Deutschen eben immer Weltmeister werden wollen. Nix Schöneres als Edi Fingers Reportage anno 1978, Österreich - Deutschland 3:2 glaubich... "Schneckerl" Prohaska - sagt doch alles... )
Das geht wohl nur wenn man eine ehemalige Großmacht ist, die allmählich zu einer solchen ungeheuren Bedeutungslosigkeit verkommen ist, daß die ehemalige Größe das Einzige zu sein scheint, was von diesem Lande noch existiert ( zumindest im Bewußtsein der Leute ). Deutschland dagegen, da schlummert irgendwo im Oberstübchen immer noch so ne Vorstellung von oder ne unerfüllte Sehnsucht nach Größe und Wichtigkeit und Bedeutung ( zweimal haben sies vergeigt ), und die läßt den Deutschen eben nicht ruhen sodaß er ständig machen und werkeln muß, ganz egal was.
Oder der Winer Schmäh... ach, Österreich; auch wenn von diesen Qualitäten vielleicht immer weniger übrig ist, so ähnlich wie mit der Wurst...
Der Rest ist den einschlägigen Werken des Th. B. zu entnehmen...
gruß der keptn