Batterien für die Elektromobilität
„Die größte Dynamik gibt es in Europa“
Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender des Maschinenbauers Manz, über den Markt für Batteriezellen und -module
Derzeit befinden sich gut zwei Dutzend Batterie- und Batteriezellenprojekte in Europa in Vorbereitung oder schon in der Umsetzung. Nicht zuletzt durch unsere strategische Kooperation mit dem in der Automobilindustrie renommierten Anlagenbauer Grob-Werke rechnen wir uns gute Chancen aus, bei den anstehenden Projektvergaben zum Zug zu kommen.
Grundsätzlich wollen die Autohersteller ihre Lieferanten, und dazu gehören zunehmend Batterie- und Zellenproduzenten, in der Nähe haben. Und für die Zellenhersteller selbst ist wichtig, dass sie für den Service der hochkomplexen, vollautomatischen Produktionslinien wiederum ihre Anlagenlieferanten vor Ort haben.
Wir können das Volumen, das in den nächsten Jahren allein in Europa benötigt wird, nicht alleine stemmen, aber das haben wir bereits frühzeitig erkannt und mit Partnern wie Grob sowie dem chinesischen Maschinenbauer Shenzhen Yinghe Technology strategische Kooperationen gebildet. Zusammen mit unseren Partnern können wir den kompletten Produktionsprozess von der Elektrodenfertigung bis hin zur Modulmontage aus einer Hand anbieten.
Grundsätzlich werden wir es in diesem Jahrzehnt noch vorrangig mit Lithium-Ionen-Zellen mit differenzierten Formaten für verschiedenste Anwendungen zu tun haben. Ein Klein- oder Mittelklassewagen erhält eine andere Zelle als ein Fahrzeug der Oberklasse von BMW oder Porsche, eine Motorsäge eine andere Zelle als ein Transporter. Ob gestapelte Pouch- Zellen, zylindrische oder prismatische Zellen – wir haben die Produktionstechnik für alle Formate. Und was die Festkörperzelle anbelangt, die gegen Ende des Jahrzehnts an Bedeutung gewinnen wird, sind wir an einer Forschungsgemeinschaft beteiligt
Ich sehe hier einerseits durchaus noch Aufholpotenzial bei einzelnen Themen für die europäische Konkurrenz, andererseits aber auch, dass die europäische Konkurrenz bei einigen Themen schon die Nase vorn hat. Die von Varta vorgestellte Zelle ist hochperformant mit geringen Innenwiderständen, ist modifizierbar in Bezug auf die wichtigen Parameter Energiedichte und Schnellladefähigkeit. Das kann sich sehr positiv auf Reichweite und Ladezeit auswirken – je nachdem was beim jeweiligen Modell im Fokus steht
www.tagesspiegel.de/wirtschaft/...-es-in-europa/27432494.html