US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
20.03.03 22:33
Nach einem volatilen Handelsverlauf wagten sich die Indizes am frühen Nachmittag wieder in positives Terrain vor. Im Mittelpunkt des Geschehens stand der Irak-Krieg, der die Kurse je nach Meldungslage in die eine oder andere Richtung trieb. Inzwischen sollen amerikanische und britische Bodentruppen in den Südirak eingedrungen sein. Gleichzeitig hat die zweite Welle der Luftangriffe begonnen.
Ernüchternde Signale kamen abermals vom Arbeitsmarkt, wo die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung im Vierwochendurchschnitt ein 10-Monatshoch erreichte. Am Nachmittag wurden zudem die Frühindikatoren veröffentlicht, die erstmals seit September 2002 nachgaben.

Vor dem großen Verfallstag legte der Dow Jones-Index 21 Zähler 8.286 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 2 Zähler 875 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq schloss der Composite-Index mit 1.402 Punkten – ein Aufschlag von 5 Zählern.

Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 4,01 Prozent (+ 4 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,96 Prozent (+ 5 Stellen). Am Devisenmarkt kostete ein Euro 1,0616 US-Dollar, eine Feinunze Gold 332 Dollar.

Im Blickpunkt

Chipausrüster stützten dank einer Heraufstufung durch SG Cowen den Markt. Die Analysten stuften Applied Materials (+ 2,7 Prozent auf 13,91 Dollar), KLA-Tencor (+ 1,2 Prozent auf 39,75 Dollar) und Novellus Systems (+ 2,8 Prozent auf 29,76 Dollar) von "market perform" auf "outperform" herauf.

Cisco überraschte im Netzwerksektor mit zwei weiteren Übernahmen: Für 13,5 Millionen Dollar wurde der Software-Spezialist Signalworks per Aktientausch übernommen. Wesentlich mehr Geld musste Cisco bei Linksys in die Hand nehmen. Der Anbieter von Netzwerkprodukten für kleine und mittlere Unternehmen wechselt für 500 Millionen Dollar in Aktien in das Cisco-Lager. Börsianer "würdigten" die Expansion mit Abschlägen von 1,3 Prozent auf 14,04 Dollar.

Zahlen waren dagegen vom Buchhändler Barnes & Noble (+ 6,6 Prozent auf 18,75 Dollar) zu hören. Der Konzern übertraf die Gewinnschätzungen der Experten leicht, senkte jedoch seine Prognosen für das laufende Quartal. Internet-Konkurrent Amazon war für 27,45 Dollar (+ 3,4 Prozent) zu haben.

Im Bankensektor wurde Goldman Sachs mit einem Abschlag von 0,3 Prozent bedacht. Die Investmentbank verdiente im vergangenen Quartal 662 Millionen Dollar (1,29 Dollar je Aktie) nach 524 Millionen Dollar (98 Cents je Aktie) im Vorjahreszeitraum. Damit wurden die Analystenprognosen um 31 Cents übertroffen. Schlusskurs: 70,08 Dollar.

Nur leicht konnte Lehman Brothers seinen Quartalsgewinn steigern: Nach 298 Millionen Dollar im Vorjahr wurden ein Jahr später 301 Millionen Dollar verdient. Allerdings übertraf auch Lehman die Schätzungen der Experten. Dennoch gab die Notierung 0,6 Prozent auf 59,36 Dollar nach. Dem stand Morgan Stanley nicht nach. Dank eines soliden Geschäftes im Renten-Bereich wurde die Konsensschätzung von Analysten übertroffen, worauf die Aktie 1,4 Prozent auf 40,05 Dollar zulegte.



Nassie:

Teil 2

 
20.03.03 22:35
Die US Indizes haben den Handel heute schwächer eröffnet und gaben anschließend weiter ab. Im Handelsverlauf setzte sich dann aber wieder das Upmomentum durch.

Bei einem Stand von 1403 Punkten gewinnt der Nasdaq weitere 0,4% und schließt auf einem neuen kurzfristigen Hoch. Der Widerstand bei 1400 Punkten kann damit leicht nach oben überwunden werden. Support bieten kurzfristig das Niveau des heutigen Tiefs und damit der gebrochene mittelfristige Downtrend.

Der Dow konnte ebenfalls weiter zulegen und schließt mit einem Gewinn von 0,3% auf einem neuen kurzfristigen Hoch.
Damit steht der Index im Bereich des Widerstands um 8300 Punkte. Weiteren Widerstand bildet der Bereich um 8400-8500 Punkte. Support findet der Index auf dem Niveau des Tiefs der Vortage.

Als relative Outperformer im Technologierbereich zeigten sich heute der Internet- und Softwaresektor. Auch der Halbleitersektor konnte heute weiter anziehen. Zum Handelsschluss gewinnt der $SOX weitere 0,8% auf 329 Punkte.

Relativer Underperformer unter den Techsektoren war heute der Biotechsektor. Der $BTK verliert nach den Gewinnen der Vortage leicht um 0,9% auf 344 Punkte. Ebenfalls abgeben musste der Telecomsektor.

Stärker tendierte heute der Oil-Service-Sektor. Der Goldsektor gab antizyklisch im Handelsverlauf ab. Zum Handelsende verliert der Goldindex $XAU 2,1% auf 64,7 Punkte und fällt damit unter den Widerstand bei 66,5 Punkten zurück.

Gewinner im Dow Jones war heute die Aktie von Intel (+1,6%). Caterpillar zeigt sich weiterhin stark und konnte um 1,7% ansteigen.
Abgeben musste wieder die Aktie von AT&T (-1,6%). McDonalds prallen am maßgebenden langfristigen Downtrend nach unten ab und verlieren 1,3%. Von den Tagestiefs konnte sich der Kurs aber wieder merklich erholen.

Nach dem gestrigen Kursrückgang war die Aktie von USA Interactive heute der größte Gewinner im Dow Jones. Der Kurs prallt um 8,2% vom wichtigen Support bei 24,1 Dollar ab. Yahoo (+2,9%) und Amazon (+3,4%) schließen auf neuen Jahreshochs.
Abgeben musste insbesondere die Aktie von Cephalon um 4,4%. Mit dem schwächeren Biotechsektor gab es auch bei Human Genome nach der Rally der Vortage eine Konsolidierung um 2,3%.


Nassie:

Teil 3

 
20.03.03 22:36
New York, 20. Mär (Reuters) - Die Spekulationen der Anleger
auf ein mögliches rasches Ende des Krieges gegen Irak haben am
Donnerstag zu leichten Kursgewinnen an der Wall Street geführt.
Berichte über eine zweite große Angriffswelle der US-Truppen
hätten die Investoren in ihrer Erwartung bestärkt, dass die
Kämpfe möglicherweise schnell beendet würden, sagten Händler.
Befürchtungen, der Krieg könne sich länger hinziehen, hatten die
Kurse anfangs deutlich ins Minus gedrückt.
Der Standardwerte-Index Dow Jones schloss 0,3 Prozent
höher auf rund 8287 Punkten, nachdem er im frühen Geschäft mehr
als ein Prozent nachgegeben hatte. Damit beendeten die
Blue-Chips den siebten Handelstag in Folge im Plus. Der
technologielastige Nasdaq-Index stieg um 0,4 Prozent auf
1403 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte 0,2
Prozent auf 876 Punkte zu.
Der Markt werde gestützt von den Anzeichen auf eine
beginnende Großoffensive, sagte Andrew Baker, Nasdaq-Händler bei
der Investmentbank Wedbush Morgan. "Es ist mehr Optimismus da,
dass alles gut laufen und schnell gehen wird." Mit volatilem
Geschäft müsse jedoch gerechnet werden, fügte er hinzu.
Begleitet von neuen Luftangriffen auf Bagdad haben die von
den USA geführten Truppen am Donnerstagabend auch Ziele im Süden
des Landes nahe der Grenze zu Kuwait angegriffen. Nach Angaben
aus britischen Militärkreisen soll in der Nacht zum Freitag der
Hauptangriff auf Irak beginnen.
Im frühen Geschäft hatten die Kurse an der Wall Street noch
nachgegeben, was Händler mit der Äußerung von US-Präsident
George W. Bush begründeten, der Krieg könne länger und
schwieriger werden, als manche annähmen. Vor Kriegsbeginn hatten

Hoffnungen auf ein rasches Ende des Konflikts für eine
Kursrally gesorgt.
Rüstungsaktien hätten am Donnerstag nachgegeben, weil die
Anleger jetzt nicht mehr mit deutlich höheren
Verteidigungsausgaben rechneten, sagten Händler. Der
S&P-Branchenindex rutschte rund 1,6 Prozent ab. Die
Aktien von Northrop Grumman verloren rund 2,9 Prozent auf
84,95 Dollar, die Papiere von Lockheed Martin fielen rund
drei Prozent auf 46,85 Dollar.
Die Aktien des Autokonzerns General Motors erholten
sich von ihren Verlusten und schlossen 0,4 Prozent höher auf
34,21 Dollar. Die Investmentbank Bear Stearns hatte zuvor ihre
Gewinnschätzung für das Geschäftsjahr 2003 für den Konzern
zurückgenommen.
Auch der Aktienkurs von Walt Disney machte seine
Verluste wieder wett und endete ein Prozent höher bei 17,14
Dollar. Der Unterhaltungskonzern hatte zuvor sein Gewinnziel für
das laufende Jahr zurückgeschraubt und dabei auf mögliche
Negativfolgen des Krieges verwiesen.
Die Aktien des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems
büßten jedoch rund 1,3 Prozent auf 14,04 Dollar ein. Das
Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, die Linksys Group für rund
500 Millionen Dollar in Aktien übernehmen zu wollen.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,43
Milliarden Aktien den Besitzer. 1884 Werte legten zu, 1353 gaben
nach und 199 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,55 Milliarden Aktien 1728 im Plus, 1400 im Minus
und drei unverändert.  
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 2/32 auf 99-5/32. Sie rentierten mit rund vier
Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 6/32 auf 106-17/32 und
hatten eine Rendite von 4,94 Prozent.
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