US-Notenbank: Unbeirrt oder doch nachdenklich?
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Die zurückliegenden Makro-Veröffentlichungen haben für die USA vor allem zwei Erkenntnisse geliefert: Zum einen befand sich die Wirtschaft vor dem Hurrikan Katrina offenbar in einer robusten Verfassung und zum zweiten hat der energieund rohstoffbedingte Preisdruck zwar weiter zugenommen, die Teuerungsentwicklung bei Erzeuger- und Verbraucherpreisen blieb aber immerhin leicht hinter den Erwartungen zurück. Vor diesem Hintergrund dürfte die Notenbanksitzung (Di) auch den ZEW-Index überlagern, der in einer ansonsten recht datenarmen Woche eine der zentraleren Veröffentlichungen darstellt. Nach zwischenzeitlichen Spekulationen, die US-Notenbank könne schon bald von weiteren Zinsschritten absehen, gilt derzeit der kleinste gemeinsame Nenner, dass auf den drei noch in diesem Jahr anstehenden FOMC-Sitzungen vermutlich noch zwei Schritte im Gesamtumfang von 50 Basispunkten beschlossen werden (Jahresende Leitzins bei 4%). Immerhin ist zu erwarten, dass eine Notenbank, die sich in letzter Zeit erklärtermaßen vorrangig an ökonomischen Parametern ausgerichtet hat, die Implikationen der Hurrikan-Katastrophe für die Geldpolitik nicht unkommentiert lassen kann. Hinsichtlich der Zinsentscheidung am 20.09. gehen laut Bloomberg 69 von 89 (77%) der Volkswirte von einer Erhöhung um 25 Basispunkte aus.
Im Vordergrund dürfte die europäische Konjunkturperspektive kaum stehen. Dennoch werden am Dienstag der ZEW-Index (für Deutschland wie auch für Euroland) und am Freitag der belgische NBB-Index erste September- Signale liefern. Zuletzt fielen die Entwicklungen durchaus gegensätzlich aus (vgl. Chart). Während beim ZEW nicht zuletzt die Neuwahlphantasie und eine positive Kapitalmarktentwicklung zum Tragen gekommen sein dürften, fiel der NBB-Index enttäuschend aus. Angesichts der zuletzt wieder offeneren politischen Perspektive in Deutschland und weiterhin hoher Ölpreise ist eher mit einer gedämpfteren Perspektivenbeurteilung (auch im Falle des NBBIndex) zu rechnen.
Die im Zuge des Hurrikans in den USA nochmals spürbar gestiegenen Ölpreise haben verstärkt auch die Konjunkturprognosen für 2006 erreicht. Wie vorab bekannt wurde, nimmt auch der IWF in seinem Weltwirtschaftsausblick (Mi) sowohl bei den Erwartungen für die Weltwirtschaft als auch für die USA, den Euroraum und Deutschland Anpassungen nach unten vor. Mit Blick auf die Ölpreise rückt das anstehende OPEC-Treffen (Di) in den Fokus, denn obwohl die OPEC bereits häufiger eine Angebotsknappheit verneint hat, könnte eine Förderausweitung durchaus für weitere psychologische Beruhigung sorgen.
Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz
...be invested
Der Einsame Samariter
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Die zurückliegenden Makro-Veröffentlichungen haben für die USA vor allem zwei Erkenntnisse geliefert: Zum einen befand sich die Wirtschaft vor dem Hurrikan Katrina offenbar in einer robusten Verfassung und zum zweiten hat der energieund rohstoffbedingte Preisdruck zwar weiter zugenommen, die Teuerungsentwicklung bei Erzeuger- und Verbraucherpreisen blieb aber immerhin leicht hinter den Erwartungen zurück. Vor diesem Hintergrund dürfte die Notenbanksitzung (Di) auch den ZEW-Index überlagern, der in einer ansonsten recht datenarmen Woche eine der zentraleren Veröffentlichungen darstellt. Nach zwischenzeitlichen Spekulationen, die US-Notenbank könne schon bald von weiteren Zinsschritten absehen, gilt derzeit der kleinste gemeinsame Nenner, dass auf den drei noch in diesem Jahr anstehenden FOMC-Sitzungen vermutlich noch zwei Schritte im Gesamtumfang von 50 Basispunkten beschlossen werden (Jahresende Leitzins bei 4%). Immerhin ist zu erwarten, dass eine Notenbank, die sich in letzter Zeit erklärtermaßen vorrangig an ökonomischen Parametern ausgerichtet hat, die Implikationen der Hurrikan-Katastrophe für die Geldpolitik nicht unkommentiert lassen kann. Hinsichtlich der Zinsentscheidung am 20.09. gehen laut Bloomberg 69 von 89 (77%) der Volkswirte von einer Erhöhung um 25 Basispunkte aus.
Im Vordergrund dürfte die europäische Konjunkturperspektive kaum stehen. Dennoch werden am Dienstag der ZEW-Index (für Deutschland wie auch für Euroland) und am Freitag der belgische NBB-Index erste September- Signale liefern. Zuletzt fielen die Entwicklungen durchaus gegensätzlich aus (vgl. Chart). Während beim ZEW nicht zuletzt die Neuwahlphantasie und eine positive Kapitalmarktentwicklung zum Tragen gekommen sein dürften, fiel der NBB-Index enttäuschend aus. Angesichts der zuletzt wieder offeneren politischen Perspektive in Deutschland und weiterhin hoher Ölpreise ist eher mit einer gedämpfteren Perspektivenbeurteilung (auch im Falle des NBBIndex) zu rechnen.
Die im Zuge des Hurrikans in den USA nochmals spürbar gestiegenen Ölpreise haben verstärkt auch die Konjunkturprognosen für 2006 erreicht. Wie vorab bekannt wurde, nimmt auch der IWF in seinem Weltwirtschaftsausblick (Mi) sowohl bei den Erwartungen für die Weltwirtschaft als auch für die USA, den Euroraum und Deutschland Anpassungen nach unten vor. Mit Blick auf die Ölpreise rückt das anstehende OPEC-Treffen (Di) in den Fokus, denn obwohl die OPEC bereits häufiger eine Angebotsknappheit verneint hat, könnte eine Förderausweitung durchaus für weitere psychologische Beruhigung sorgen.
Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz
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