George Bush junior schickt sich an, einen Negativ-Rekord seines Vaters zu brechen: Das US-Haushaltsdefizit dürfte weit über dem bisherigen Allzeithoch des Jahres 1992 liegen. Die Opposition spricht von einer Katastrophe.
Washington - Stabsmitarbeiter des Kongresses befürchten laut "Washington Post" und der Agentur Reuters ein Defizit für das Fiskaljahr 2003 von mehr als 450 Milliarden Dollar. Ähnliche Zahlen seien für das Fiskaljahr 2004 zu erwarten, das im Oktober beginnt. Die Daten sind vom US-Präsidialamt, dessen Defizitschätzung noch für Dienstag erwartet wird, nicht bestätigt oder kommentiert worden.
Trifft die Prognose zu, läge das Defizit 50 Prozent über den Schätzungen, die die Bush-Regierung vor fünf Monaten heraus gegeben hatte. Selbst vor einer Woche rechneten Volkswirte noch damit, dass das Etatloch rund 50 Milliarden Dollar kleiner sein werde als nun angenommen wird.
In den jetzigen Schätzungen sind erstmals die Anfangskosten des Irak-Krieges enthalten. Die Kriege in Afghanistan und Irak kosteten mit etwa 4,8 Milliarden Dollar im Monat deutlich mehr als erwartet.
"Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird?"
Das bislang höchste US-Defizit von 290 Milliarden Dollar wurde 1992 in der Regierungszeit von George H. W. Bush vorgelegt, dem Vater des jetzigen Präsidenten. Die oppositionellen Demokraten kritisierten, das Defizit nehme katastrophale Ausmaße an. Sie machten dafür auch die Steuerkürzungen der Bush-Regierung verantwortlich. Selbst ein republikanischer Senatsmitarbeiter zeigte sich gegenüber der "Washington Post" schockiert über die Prognosen.
Die Regierungsseite bemüht sich, die Daten zu relativieren. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt handle es sich nicht um eine Rekordsumme, da das BIP deutlich gewachsen sei. Offiziell heißt es, die Schwäche der Konjunktur sei mit Schuld an den Budgetproblemen. Im vergangenen Monat habe die Regierung wegen der Wachstumssschwäche weniger Steuern eingenommen als 1999.
Zudem wiesen Sprecher darauf hin, dass die Ausgaben für die Verteidigung des Landes nach den Anschlägen am 11. September 2001 wichtig seien. Präsidialamtssprecher Ari Fleischer deutete an, dass es aus seiner Sicht für die USA langfristig weit teuerer sein könnte, nicht in Verteidigung und militärische Aktionen zu investieren. Fleischer fragte rhetorisch: "Was hat uns der 11. September gekostet? Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird? Was wäre der Preis, den das amerikanische Volk zahlen müsste, wenn so etwas jemals wieder geschähe?"
Außerhalb der Hauptstadt Washington ist das Haushaltsdefizit bislang kein großes Thema. Experten gehen davon aus, dass sich dies vor der Präsidentschaftswahl 2004 ändern dürfte. Zwischen 1998 und 2001 hatten die USA noch Haushaltsüberschüsse verzeichnet.
spiegel.de
Washington - Stabsmitarbeiter des Kongresses befürchten laut "Washington Post" und der Agentur Reuters ein Defizit für das Fiskaljahr 2003 von mehr als 450 Milliarden Dollar. Ähnliche Zahlen seien für das Fiskaljahr 2004 zu erwarten, das im Oktober beginnt. Die Daten sind vom US-Präsidialamt, dessen Defizitschätzung noch für Dienstag erwartet wird, nicht bestätigt oder kommentiert worden.
Trifft die Prognose zu, läge das Defizit 50 Prozent über den Schätzungen, die die Bush-Regierung vor fünf Monaten heraus gegeben hatte. Selbst vor einer Woche rechneten Volkswirte noch damit, dass das Etatloch rund 50 Milliarden Dollar kleiner sein werde als nun angenommen wird.
In den jetzigen Schätzungen sind erstmals die Anfangskosten des Irak-Krieges enthalten. Die Kriege in Afghanistan und Irak kosteten mit etwa 4,8 Milliarden Dollar im Monat deutlich mehr als erwartet.
"Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird?"
Das bislang höchste US-Defizit von 290 Milliarden Dollar wurde 1992 in der Regierungszeit von George H. W. Bush vorgelegt, dem Vater des jetzigen Präsidenten. Die oppositionellen Demokraten kritisierten, das Defizit nehme katastrophale Ausmaße an. Sie machten dafür auch die Steuerkürzungen der Bush-Regierung verantwortlich. Selbst ein republikanischer Senatsmitarbeiter zeigte sich gegenüber der "Washington Post" schockiert über die Prognosen.
Die Regierungsseite bemüht sich, die Daten zu relativieren. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt handle es sich nicht um eine Rekordsumme, da das BIP deutlich gewachsen sei. Offiziell heißt es, die Schwäche der Konjunktur sei mit Schuld an den Budgetproblemen. Im vergangenen Monat habe die Regierung wegen der Wachstumssschwäche weniger Steuern eingenommen als 1999.
Zudem wiesen Sprecher darauf hin, dass die Ausgaben für die Verteidigung des Landes nach den Anschlägen am 11. September 2001 wichtig seien. Präsidialamtssprecher Ari Fleischer deutete an, dass es aus seiner Sicht für die USA langfristig weit teuerer sein könnte, nicht in Verteidigung und militärische Aktionen zu investieren. Fleischer fragte rhetorisch: "Was hat uns der 11. September gekostet? Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird? Was wäre der Preis, den das amerikanische Volk zahlen müsste, wenn so etwas jemals wieder geschähe?"
Außerhalb der Hauptstadt Washington ist das Haushaltsdefizit bislang kein großes Thema. Experten gehen davon aus, dass sich dies vor der Präsidentschaftswahl 2004 ändern dürfte. Zwischen 1998 und 2001 hatten die USA noch Haushaltsüberschüsse verzeichnet.
spiegel.de