US-Defizit läuft aus dem Ruder

Beiträge: 13
Zugriffe: 1.478 / Heute: 1
Happy End:

US-Defizit läuft aus dem Ruder

 
15.07.03 15:58
George Bush junior schickt sich an, einen Negativ-Rekord seines Vaters zu brechen: Das US-Haushaltsdefizit dürfte weit über dem bisherigen Allzeithoch des Jahres 1992 liegen. Die Opposition spricht von einer Katastrophe.

Washington - Stabsmitarbeiter des Kongresses befürchten laut "Washington Post" und der Agentur Reuters ein Defizit für das Fiskaljahr 2003 von mehr als 450 Milliarden Dollar. Ähnliche Zahlen seien für das Fiskaljahr 2004 zu erwarten, das im Oktober beginnt. Die Daten sind vom US-Präsidialamt, dessen Defizitschätzung noch für Dienstag erwartet wird, nicht bestätigt oder kommentiert worden.

Trifft die Prognose zu, läge das Defizit 50 Prozent über den Schätzungen, die die Bush-Regierung vor fünf Monaten heraus gegeben hatte. Selbst vor einer Woche rechneten Volkswirte noch damit, dass das Etatloch rund 50 Milliarden Dollar kleiner sein werde als nun angenommen wird.  

In den jetzigen Schätzungen sind erstmals die Anfangskosten des Irak-Krieges enthalten. Die Kriege in Afghanistan und Irak kosteten mit etwa 4,8 Milliarden Dollar im Monat deutlich mehr als erwartet.

"Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird?"

Das bislang höchste US-Defizit von 290 Milliarden Dollar wurde 1992 in der Regierungszeit von George H. W. Bush vorgelegt, dem Vater des jetzigen Präsidenten. Die oppositionellen Demokraten kritisierten, das Defizit nehme katastrophale Ausmaße an. Sie machten dafür auch die Steuerkürzungen der Bush-Regierung verantwortlich. Selbst ein republikanischer Senatsmitarbeiter zeigte sich gegenüber der "Washington Post" schockiert über die Prognosen.

Die Regierungsseite bemüht sich, die Daten zu relativieren. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt handle es sich nicht um eine Rekordsumme, da das BIP deutlich gewachsen sei. Offiziell heißt es, die Schwäche der Konjunktur sei mit Schuld an den Budgetproblemen. Im vergangenen Monat habe die Regierung wegen der Wachstumssschwäche weniger Steuern eingenommen als 1999.

Zudem wiesen Sprecher darauf hin, dass die Ausgaben für die Verteidigung des Landes nach den Anschlägen am 11. September 2001 wichtig seien. Präsidialamtssprecher Ari Fleischer deutete an, dass es aus seiner Sicht für die USA langfristig weit teuerer sein könnte, nicht in Verteidigung und militärische Aktionen zu investieren. Fleischer fragte rhetorisch: "Was hat uns der 11. September gekostet? Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird? Was wäre der Preis, den das amerikanische Volk zahlen müsste, wenn so etwas jemals wieder geschähe?"

Außerhalb der Hauptstadt Washington ist das Haushaltsdefizit bislang kein großes Thema. Experten gehen davon aus, dass sich dies vor der Präsidentschaftswahl 2004 ändern dürfte. Zwischen 1998 und 2001 hatten die USA noch Haushaltsüberschüsse verzeichnet.

spiegel.de
luckylukeaugs.:

@Happy das wär was für den Währungsthread gewesen

 
15.07.03 16:01


€/US$ Call strong buy  
Happy End:

Sorry ;-) o. T.

 
15.07.03 16:02
Stox Dude:

tja, die "debt crisis" kommt noch

 
15.07.03 16:04
personal defaulted loans nehmen auch zu.
so was kommt immer waehrend einer depressions phase.

Stox Dude
US-Defizit läuft aus dem Ruder 1099190
bernhardissi.:

Das ist doch alles nix neues! Die Amis haben doch

 
15.07.03 16:08
immer dann überzogen, wenn es ihnen in den Kram gepasst hat!

luckylukeaugs.:

Bin gespannt wielange die Gläubiger mitspielen

 
15.07.03 16:11

450 Milliarden Dollar ist eine menge Geld. Auch für die US-Wirtschaft.

Vielleicht heißts bald USA i.V. -----> USA i.K.

JoBar:

Gehen die Japaner dann in Kurz-Arbeit? :)) o. T.

 
15.07.03 22:25
Karlchen_I:

Was ist das denn?

 
15.07.03 22:36
Was ist ein Leistungsbilanzdefizit? Was ist ein Haushaltsdefizit? Was sind überhaupt dabei Gläubiger? Was heißt denn das alles ökonomisch?

Solange es den Amis gelingt, dass ihre Pumpe funktioniert, um damit Kohle aus anderen Teilen der Welt anzusaugen, klappt das doch. Wird zwar immer riskanter - aber immerhin. Die konsumieren wie die Blöden - und der rest der Welt bezahlt das eben. Fragt sich allerdings: Wie lange noch? Der Dollar-Kurs ist ja schon nicht mehr das Gelbe vom Ei. Aber jetzt klotzen sie wieder mit ihren Aktienkursen.
Karlchen_I:

Auch wir finanzieren die Prasserei der Amis.

 
16.07.03 10:37
vwd
WestLB: Notenbanken decken fast Hälfte des US-Handelsdefizits
Mittwoch 16. Juli 2003, 09:53 Uhr

Aktienkurse  
Bank fuer Tirol und ...
TIRO.VI
0.00
0.00


 






London (vwd)) - Die internationalen Notenbanken tragen laut WestLB mit ihren in US-Dollar gehaltenenen Währungsreserven stärker zur Finanzierung des US-Handelsdefizit bei, als bisher vermutet. Zu diesem Schluss kommen die Experten von WestLB Global Financial Markets in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. So hätten die Zentralbanken 2002 für 219,8 Mrd USD in US-Anlagen investiert, das entspreche rund 45,7 Prozent des Handelsbilanzdefizits in Höhe von 480 Mrd USD.


Während die aktuelle Dollarschwäche bisher auch den Notenbanken angerechnet worden sei, die ihre Reserven seit 2002 verstärkt zu Gunsten des Euro umgeschichtet hätten, erzählten die jüngsten Zahlen der Bank (Wien: TIRO.VI - Nachrichten) für internationalen Zahlungsausgleich eine andere Geschichte: Demnach wurden im vergangenen Jahr 81 Prozent der internationalen Währungsreserven in Dollar gehalten. Da die Reserven der Notenbanken weiter gestiegen seien, erwartet die WestLB auch für 2003 eine Fortsetzung der Unterstützungsarbeit in Sachen Greenback.


"Selbst für den Fall, dass sich das US-Handelsdefizit weiter ausweiten sollte: Die Sorgen über dessen Finanzierung sind angesichts der neuen Datenlage weit weniger drückend als bisher", meint Michael Klawitter, Währungs-Experte bei WestLB Global Financial Markets in London.
vwd/12/16.7.2003/hab

JoBar:

WestLB London? Waren das nicht die, die mal eben

 
16.07.03 22:50
ein paar Milliarden € versemmelt haben?
Sind das die kompetenten Ratgeber?

J
Kicky:

46% der US GOV.Bonds sind in fremden Händen

 
21.09.03 01:14
Rapid deterioration in US public finances has led to a sharp fall in Treasury bond prices against other dollar debt.
The size of the US budget deficit is also raising concerns at credit ratings agencies, although the Federal government's Triple A rating is not considered under near-term threat because federal debts are still relatively low.
Steven Hess, senior analyst at Moody's Investors Service, said: "The deficits leave you with an uncomfortable feeling about the future, but there is time to fix this."
Government debt usually commands a premium to bonds issued by companies and other entities because the risk of default is much lower, but investors have recently marked down US Treasuries because of worries over the deficit.
In bond markets, swap spreads - or yield differentials reflecting the relative values of Treasuries against other dollar debt - have fallen from about 130 basis points in 2000 to a recent low of 30bp.
The US Federal budget deficit could reach 6 per cent of gross domestic product next year - after being in surplus just two years ago - compared with about 4 per cent for Germany, the eurozone benchmark
Germany, which is also rated Triple A, earlier this year faced a ratings scare over its budget deficit.
While it is extremely rare for benchmark issuers to lose their top rating, there is a precedent. In the late-1990s Japan, the world's second biggest economy, was dropped off the exclusive triple A club because of spiralling deficits.
Few expect the US economy to follow Japan's path, but the speed of the US budget turnround is striking.
Lionel Price, chief economist at Fitch Ratings, said: "What is worrying is that the administration has been cutting taxes but hasn't detailed where it will cut expenditure."

In an attempt to stimulate a flagging economy, President George W.Bush earlier this year pushed through $350bn in tax cuts, coinciding with planned extra spending of $87bn next year in the aftermath of the Iraq war.
In the government bond markets, the soaring US borrowing needs are an immediate worry.
"Once the deficit is above 5 per cent, you're clearly in danger territory,
" said Ciaran O'Hagan, strategist at Lehman Brothers.
Mr O'Hagan estimated that the net issuance of US Treasury bonds would rise from the current monthly average of $40bn to $50bn next year. This compares with net issuance, or issuance minus redemptions, of about $10bn in the eurozone, where the figure is falling.
The scale of the funding required to finance the US budget shortfall relies on huge flows of foreign investment. A record 46 per cent of US government bonds is now held by foreigners.
"This is a macro issue for the whole world economy - $600bn is a massive amount of money," said Mr O'Hagan.
Ian Douglas, global fixed-income strategist at UBS, said: "What matters is who buys your debt, and how dependent you are on the buyers that you have no control over.
"Japan has been able to run about 10 per cent deficits, because it has de facto control over a lot of the investors in the JGB [Japanese government bond] market. In the US, the situation is very different, and the deficits are likely to become a problem at an earlier stage."
 news.ft.com/markets Financial Times
hjw2:

es bubbled vor sich hin o. T.

 
21.09.03 02:03
alberto:

hjw

 
21.09.03 09:18
bzgl. bubble, kann mir jetzt sogar 4.000 vorstellen, allerdings mit der täglichen (und steigenden) chance eines crashs...

alberto
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--