Anlagestiftungen unterstützen den Rücktritt von Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel ebenso wie Analysten und die Eidgenössische Bankenkommission.
Die Anlagestiftung Ethos, die als kritische Aktionärin die UBS-Krise begleitet, begrüsst den raschen Rücktritt von Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel. «Wir sind zufrieden, dass Herr Ospel sich nicht mehr als Teil der Lösung des Problems sieht und die Konsequenzen zieht», sagte Ethos-Direktor Dominique Biedermann heute auf Anfrage. Die Kandidatur von Peter Kurer sei zu begrüssen; mit ihm rücke ein längjähriger und erfahrener UBS-Mann nach.
Die UBS sollte die Chance nutzen, so Biedermann, und eine Erneuerung des Verwaltungsrates einleiten. Die meisten Verwaltungsräte der grössten Schweizer Bank kämen nicht aus der Finanzbranche. Kurer sei Rechtsanwalt. Es brauche also Bankkenntnisse in dem Aufsichtsgremium.
Überrascht zeigte sich Biedermann über die Höhe der Abschreibungen im ersten Quartal 2008. «Die 19 Milliarden Dollar sind weit mehr, als vom Markt erwartet worden war». Die vorgeschlagene Kapitalerhöhung sei vor diesem Hintergrund ein absolutes Minimum. Er frage sich, ob sie ausreiche, um das Vertrauen der Kunden und Aktionäre zu bewahren.
Zustimmung von Stiftung Profond
Die Sammelstiftung Profond unterstützt den Vorschlag des UBS-Verwaltungsrats, eine ordentliche Kapitalerhöhung um 15 Milliarden Franken vorzunehmen. Profond-Präsident Herbert Brändli gab heute in Thalwil am Zürichsee bekannt, er habe dies dem UBS-Verwaltungsrat am Morgen bestätigt. Ein Rückzug des eigenen Antrags auf eine Kapitalerhöhung um zehn Milliarden Franken sei auf Grund der Formulierung nicht nötig.
Zum Rücktritt von Marcel Ospel sagte der Profond-Präsident, er sei froh, dass der Verwaltungsratspräsident den Weg freimache. «Ich hoffe, dass noch ein paar Mitglieder aus der Staffage des Verwaltungsrats folgen werden», setzte er hinzu.
Analysten äussern Erleichterung
Der Rücktritt von UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel wurde an der Schweizer Börse positiv aufgenommen. Zwar sei mit erneuten Abschreibern von 19 Milliarden Dollar die nächste Bombe geplatzt, hiess es bei Analysten, doch Ospels Rücktritt habe für Erleichterung gesorgt. Damit verlasse der Mann das Schiff, der von allen für den angerichteten Schaden verantwortlich gemacht werde.
Die Wahl von Peter Kurer zum neuen Präsidenten wird unterdessen mit Zurückhaltung kommentiert. Kurer sei zwar in Anwaltskreisen gut bekannt, aber er werde seine Kompetenz als Banker noch beweisen müssen, sagte ein Händler.
Bankenkommission: Rücktritt richtig
Die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) begrüsst den Rücktritt von Marcel Ospel als Präsident der UBS. Der Rücktritt entspreche den Erwartungen der EBK, sagte Direktor Daniel Zuberbühler, es sei ein vertrauensbildendes Signal.
Die EBK-Spitze ist nach eigenen Angaben zuversichtlich, dass die Bank mit Peter Kurer als neuem Verwaltungsratspräsident wieder Stabilität gewinnt und die neue Equipe sie mit einem gewissen Erneuerungsprozess erfolgreich führen wird. Kurer sei nicht nur ein ausgewiesener Jurist, hiess es, sondern eine Person mit grossem unternehmerischem Flair.
Personalverband: Hoffnung auf Beruhigung
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UBS bleibt trotz der Verunsicherung durch die grösste Krise in der Geschichte der Grossbank gelassen. Wie Mary-France Goy, Zentralsekretärin des Bankpersonalverbandes, heute sagte, ist die Stimmung beim Personal der UBS zwar getrübt, doch es herrsche keine Panik.
«Wir hoffen, dass mit der jüngsten Hiobsbotschaft weiterer Abschreibungen in Höhe von 19 Milliarden Dollar das Ende des Tunnels erreicht ist», sagte Goy weiter. Mit Ausnahme des Investment Bankings laufe das Bankgeschäft gut. Das Personal verrichte seine Arbeit wie gewohnt professionell, hiess es weiter. Konzernchef Marcel Rohner informiere das UBS-Personal laufend über die interne Kommunikation. Leider gebe es wie oft in Krisenzeiten auch derzeit Headhunter, die versuchten, Personal abzuwerben.
http://www.tages-anzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/856900.html
I be de Schacher Seppeli im ganze Land bekannt.
Be früener s'flottischt Bürschtli gsi, jetzt bin i e Vagant,
Bi z'friede wenni z'Nacht im Stroh,am Tag mis Schnäpsli ha...