Dax bewegt sich kaum von der Stelle
17. Nov 10:23
Die Frankfurter Börse ist nach uneinheitlichen Vorgaben wenig verändert in den Handel gegangen. Nach den Abschlägen vom Vortag war Infineon gefragt.
Die deutschen Standardwerte sind zum Wochenausklang gut behauptet in den Handel gegangen. Der Dax |DAX Chart für dax (performanceindex) 6446,75 0,06%| lag am Morgen nur geringfügig im Plus und pendelte damit um 6450 Punkte. Zwar lieferten die amerikanischen Aktienmärkte positive Impulse, die japanische Börse hatte sich hingegen mit Verlusten verabschiedet.
Unterstützung lieferte der erneut gesunkene Ölpreis: Am Donnerstag war die Notierung an der New Yorker Warenterminbörse auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr gesunken. Am Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember im asiatischen Handel 56,23 Dollar. Händler begründeten den Rückgang mit überraschend gestiegenen Lagerbeständen in den USA sowie Zweifeln am Markt, dass die Opec-Länder die beschlossene Förderkürzung auch umsetzen.
Im Handelsverlauf dürfte erneut der Autosektor in den Fokus rücken. Am Freitag tagt der Aufsichtsrat von VW. Der Autohersteller sorgt derzeit für überaus interessante Schlagzeilen und zwar zu einer ganzen Reihe von Themen: So erwarten Anleger am Freitag nicht nur den Rücktritt von VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard, sondern auch Hinweise auf die Haltung des Konzerns im Übernahmestreit zwischen Scania und MAN. Zudem hatte Porsche angekündigt, seinen VW-Anteil auf fast 30 Prozent zu erhöhen.
VW-Aktien gewannen rund 0,3 Prozent. Schwächer tendierten DaimlerChrysler und BMW, die sich jeweils rund 0,3 Prozent verbilligten. Am Vortag hatten starke Autowerte den Dax leicht im Plus gehalten. MAN tendierten am Morgen kaum verändert. Der Konzern hatte am Donnerstag ein offizielles Angebot für Scania vorgelegt.
Schwächster Wert im Dax waren Commerzbank mit einem Minus von gut 1,5 Prozent. Auch ThyssenKrupp und FMC verbilligten sich. Angeführt wurde der Leitindex von Infineon. Die Aktien verteuerten sich um 1,8 Prozent. Nach einem überaus enttäuschenden Quartal hatte die Papiere am Donnerstag schwer gelitten.
Tec-Dax eröffnet schwächer
Die Technologiewerte haben sich zum Wochenausklang schwächer präsentiert. Der Tec-Dax |TDXP Chart für tecdax p-in. 705,77 -0,36%| gab im frühen Geschäft rund 0,3 Prozent ab. Conergy verbilligten sich um 2,5 Prozent und führten damit die Verlierer an. Q-Cells fielen um über zwei Prozent. Auch Solon und Qiagen standen auf der Verkaufsliste. Dagegen legten Jenoptik und Medigene um jeweils etwa 1,5 Prozent zu. Bechtle und Software verbesserten sich in etwa gleicher Höhe.
US-Börsen im Plus
Die US-Standardwerte sind am Donnerstag mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones legte 0,4 Prozent auf 12.306,14 Zähler zu. An der Nasdaq stieg der Composite um 0,2 Prozent auf 2449,06 Punkte. Händler führten die Aufschläge auf Konjunkturdaten zurück. Positiv aufgenommene Inflationsdaten und die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung belebten das Geschäft.
Korruptionsverdacht gegen Siemens-Manager
Die Staatsanwaltschaft München verdächtigt zwei Bereichvorstände der Sparte Com des Siemens-Konzerns |SIE Chart für siemens ag 76,02 0,36%| , bis zu 20 Millionen Euro in Schwarze Kassen geleitet zu haben und sie für Bestechung im Ausland benutzt zu haben. Die «Süddeutsche Zeitung» berichtete, es handele sich um den früheren Com-Finanzchef sowie den im Sparten-Vorstand für das Unternehmensgeschäft zuständigen Manager. Einer der beiden arbeite noch im Immobiliengeschäft des Konzerns. Der andere sei im vergangenen Jahr ausgeschieden. Inzwischen sind fünf Haftbefehlen ergangen, von denen sich einer gegen einen früheren Com-Bereichsvorstand richtet.
Telekom erwägt Verkauf von T-Systems
Die Deutsche Telekom |DTE Chart für dt.telekom ag 13,91 0,22%| will sich der «Süddeutschen Zeitung » zufolge von Teilen ihrer Tochterfirma T-Systems trennen. Dies sähen die Pläne des neuen Vorstandsvorsitzenden René Obermann vor, berichtete die Zeitung. Der Telekom-Chef werde dabei von den Haupteigentümern, dem Bund und dem US-Finanzinvestor Blackstone, unterstützt. Der Konzern kommentierte den Bericht nicht.
Börsenaufsicht billigt Endesa-Angebot
Im Kampf um Spaniens führenden Stromversorger Endesa ist Eon |EOA Chart für e.on ag 96,48 0,63%| einen wichtigen Schritt weiter gekommen. Die spanische Börsenaufsicht CNMV genehmigte am Donnerstag das 37 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot des Düsseldorfer Konzerns. Trotz der Genehmigung wird die Offerte aber weiterhin von verschiedenen spanischen Gerichten blockiert. (nz)