Der Dax legte zu, obwohl Aktien des Schwergewichts DaimlerChrysler
deutlich nachgaben. Sie fielen um 3,5 Prozent. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, dass der Betriebsgewinn auf 5,19 Mrd. Euro von 5,75 Mrd. Euro im Jahr zuvor gefallen ist. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, die mit einem noch stärkeren Gewinneinbruch auf 5,10 Mrd. Euro gerechnet hatten.
Die Mercedes-Pkw-Gruppe mit dem Marken Mercedes-Benz, Maybach und Smart machte auf Jahressicht einem Betriebsverlust von 505 Mio. Euro. Im vierten Quartal erreichte die Marke aber gerade die Gewinnzone. Von Reuters befragte Analysten waren für Mercedes sogar von einem dreistelligen Millionenverlust im Quartal ausgegangen. Allein der Personalabbau kostete Mercedes 570 Mio. Euro.
Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 1,50 Euro je Aktie erhalten. Für das laufende Jahr gehe der Konzern von einer Ertragsverbesserung aus, in den Folgejahren soll der operative Gewinn kontinuierlich gesteigert werden.
Deutsche Post fällt wegen Sorgen in den USASchwächster Titel im Dax waren lange Deutsche Post
. Die Aktie fiel um 2,2 Prozent auf 21,87 Euro. Zuvor hatte die Deutsche Bank die Aktie nach Informationen von Reuters auf "Halten" herabgestuft und das Kursziel auf 21 Euro von 25 Euro gesenkt.
Der Konzern wird im schwächelnden US-Geschäft noch jahrelang Verluste anhäufen, räumte die Deutsche Post bei der Vorstellung des vorläufigen Ergebnisses für 2005 ein. Bislang hatte das Unternehmen dort ab Ende des laufenden Jahres Gewinn machen wollen.
Finanzwerte gefragtStark zeigten sich zahlreiche Finanztitel in Europa. An der Stoxx-Spitze standen Société Générale
mit einem Plus von vier Prozent. Die französische Großbank überraschte mit dem Jahresergebnis positiv. Der Überschuss sei getragen von einem freundlichen Umfeld für Banken sowie operativen Verbesserungen in allen Sparten um 36 Prozent auf 4,45 Mrd. Euro. Auch UBS
und Axa
verteuerten sich deutlich.
Im Dax stiegen Münchener Rück
um 2,8 Prozent, nachdem sie bereits am Mittwoch um ein Prozent zugelegt hatten. Der Rückversicherer kann bei den Kunden höhere Preise durchsetzen. Titel der Deutsche Bank
gewannen 1,2 Prozent.
Vodafone, L'Oréal und ING starkVodafone
stiegen um 3,8 Prozent. Das FTSE-Schwergewicht profitierte von Gerüchten. Nach Informationen mehrerer Nachrichtenagenturen hatte es unter Aktienhändlern geheißen, Konzernchef Arun Sarin stehe unter Druck, sein Amt abzugeben. In Branchenkreisen galt eine Veränderung im Vorstand jedoch als wenig wahrscheinlich, berichten die Agenturen weiter.
Papiere des niederländischen Finanzkonzerns ING
gaben hingegen 0,2 Prozent nach, obwohl das Unternehmen getrieben durch ein starkes Abschneiden im Direktbankgeschäft hat. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sei der Überschuss um 25,3 Prozent auf 7,21 Mrd. Euro geklettert, teilte der zu den fünf größten Versicherern Europas gehörende Konzern am Donnerstag mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit 6,86 Mrd. Eurogerechnet. Die Aktie gab 0,8 Prozent nach und war einer der schwächsten Stoxx-Werte.
Der Kosmetikanbieter L'Oréal
hat den Jahresgewinn ebenfalls gesteigert und Übernahmen in Aussicht gestellt. Die Aktie stieg um ein Prozent. Der Betriebsgewinn kletterte um 8,5 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. Die guten Nachrichten aus Frankreich verliehen dem Konsumgüterhersteller Henkel
Schwung. Die Aktie stieg um 1,7 Prozent.
Der Dollar hielt sich nahe an seinem Sechs-Wochen-Hoch gegenüber dem Euro, nachdem der neue Chef der US-Notenbank (Fed), Ben Bernanke, die Finanzmärkte am Mittwoch auf weiter steigende Zinsen in der größten Volkswirtschaft der Welt vorbereitet hatte. Die Gemeinschaftswährung fiel am Donnerstag zur US-Währung und wurde zuletzt bei 1,1875 $ gehandelt.