DJ: XETRA-MITTAG/Gut behauptet bei seitwärts gerichtetem Geschäft
FRANKFURT (Dow Jones)--Seitwärts bei geringen Kursschwankungen bewegt sich der
DAX am Montagmittag. Der Leitindex steigt gegen 13.13 Uhr um 5 auf 6.950 Punkte.
Das Geschäft verläuft sehr ruhig. Angesichts der Feiertage in den USA und
Großbritannien fehlten die Impulse, heißt es am Markt. Auch Konjunkturdaten
stehen nicht an. Gleichzeitig präsentiert sich die heimische Börse damit aber
insgesamt vergleichsweise widerstandsfähig gegenüber den schwachen Vorgaben aus
Japan. Allerdings zeigen sich die Automobilwerte angesichts der unverändert
hohen Rohölnotierungen verwundbar und gehören zu den größten Verlierern.
Aus charttechnischer Sicht ist das Kursbarometer der deutschen
Standardwerte im Bereich von 6.860 Punkten unterstützt. Auf Widerstand trifft es
auf dem Niveau von 7.000 Zählern.
Gesucht sind Werte aus den defensiven Sektoren wie
Telekommunikation und Versorger. Bei E.ON, die um 1,5% auf 132,86 EUR steigen,
wird ein Pressebericht angeführt, dem zufolge der Versorger im laufenden Jahr
seine Großhandelspreise um bis zu 25% erhöhen will. Ein E.ON-Sprecher wollte
eine Anhebung in dieser Größenordnung allerdings nicht bestätigen. Deutsche
Telekom verteuern sich um 1,4% auf 10,92 EUR und schließen sich damit den
Vorgaben des Gesamtsektors an.
Hypo Real Estate steigen um 1,7% auf 21,54 EUR. Am Freitag hatte ein
Konsortium um die US-Beteiligungsgesellschaft J.C. Flowers das angekündigte
Angebot für eine Beteiligung von bis zu 24,9% an der Hypo Real Estate Holding AG
(HRE) vorgelegt. Der Angebotspreis beträgt, wie bereits Mitte April offenbart,
22,50 EUR pro HRE-Aktie in bar.
Auf der Verliererseite stehen die Autowerte, was Marktteilnehmer mit
der unseligen Kombination aus hohem Öl- und Euro-Kurs sowie eingetrübten
Konjunkturaussichten begründen. Continental verbilligen sich um 1,2% auf 76,02
EUR. Für zusätzlichen Abgabedruck sorgt hier die schwache Vorgabe des
Wettbewerbers Bridgestone, der angesichts hoher Rohstoffpreise und aufgrund von
Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung in Tokio weit vorne in der
Verliererliste gelegen hatte.
Gewinnmitnahmen belasten die Aktie der Deutschen Post. Die Aktie
sinkt um 1,6% auf 21,60 EUR. Nach einem Zeitungsbericht, dem zufolge der
Finanzinvestor KKR womöglich schon bald neuer Großaktionär bei Infineon sein
wird, verbilligen sich die Papiere des Halbleiterherstellers um 1,4% auf 6,20
EUR. Nach Informationen der "Welt" verhandeln Infineon und die
US-Beteiligungs-Gesellschaft derzeit über ein Konstrukt, bei dem KKR seine
niederländische Halbleitertochter NXP bei Infineon einbrächte. Infineon wollte
zu dem Bericht keinen Kommentar abgeben. Der Kurs leide vor allem dem unter
schwachen Vorlagen der Vergleichswerte aus Asien, begründen Händler.
K+S geraten unter Druck. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach
dem starken Anstieg und der überkauften Situation. Derzeit seien viele positive
Szenarien eingepreist. K+S verlieren 5,3% auf 286,22 EUR. Nordex legen dagegen
nach Vorlage von Geschäftszahlen für das erste Quartal um 3,9% auf 30,00 EUR zu.
Der Windanlagenbauer hat im Auftaktvierteljahr die Gesamtleistung auf 231 Mio
von 154 Mio EUR gesteigert. Im Gegensatz dazu leiden die Solarwerte, die zuletzt
deutlich gestiegen waren, unter Gewinnmitnahmen.
DJG/mif/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 26, 2008 07:25 ET (11:25 GMT)
Dow Jones & Company, Inc.2008
Wilhelm Busch: "Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt."
Gruß Pichel