Ich weiß natürlich wie Short-Selling und Naked Short-Selling (Leerverkäufe) funktionieren. Ich glaube nur nicht, dass es so einfach ist, damit Kurse beliebig zu manipulieren. Schon gar nicht nach oben, wie du behauptet hast.
Nach oben kann es durch Short-Sellings Short-Squeezes geben, wenn ein Kurs wider Erwarten der Short-Seller gestiegen ist, und die sich panisch eindecken müssen, um ihre geliehenen oder nicht-existenten Aktien zurückzugeben. Das ist aber keine Manipulation, sondern deren GAU, also ein Unfall aus ihrer Sicht. Genau das Gegenteil von dem, was sie wollten.
Nach unten klingt die Mechanik auf den ersten Blick ganz plausibel. Aktien leihen (oder nicht mal das), verkaufen, damit den Kurs drücken, später zu geringerem Kurs wieder kaufen und den Deal abdecken. Aber mal abgesehen von den Risiken und Restriktionen solcher Geschäfte, ist das nicht gar so einfach. Sie sind zum Zwecke der Kursmanipulation verboten. Es gibt eine Reihe Regularien, um Missbrauch zu verhindern, und die SEC hat da durchaus ein Auge drauf. Vor allem aber ist es nicht möglich, ein Papier, das bereits stark gefallen ist (10% an einem Tag, wenn ich mich recht erinnere), an diesem und dem nächsten Tag noch short zu verkaufen. Ganz so simpel ist das mit dem "Herünterprügeln" durch Short-Seller also nicht.
Trotzdem gibt es natürlich jede Menge legale und meist auch legitime Mittel, Kurse zu manipulieren. Von CEO-Statements (siehe Musk), lancierten News, Analysten-Statements, Internet-Hype, Falschmeldungen bis hin zu Aktienrückkaufprogrammen (siehe Apple u.v.m.). Meistens zielen dies Art Manipulation aber nach oben, nicht unten.
Ich denke, wir sollten uns nicht beklagen, wenn uns die Richtung nicht passt und von "runterprügeln" oder "raufprügeln" und bösen Mächten reden. Wir sollten bloß wissen, dass wir uns in einem derartigen Umfeld bewegen und uns einen Reim drauf machen.