T-Onlines Zahlenjongleure

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vega2000:

T-Onlines Zahlenjongleure

 
29.11.01 15:23

T-Onlines virtuelle schwarze Zahlen


T-Online schreibt auch im dritten Quartal rote Zahlen. Diese Tatsache versucht Europas größter Internetdienstleister durch Zahlenspielchen zu kaschieren.
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T-Online: Kreative Berechnungsmethoden beim Ebitda

Darmstadt - Unter der irreführenden Überschrift "T-Online im Deutschlandgeschäft bereits in Q3 2001 Ebitda positiv" berichtet das Unternehmen, es schreibe das erste Mal "schwarze Zahlen in einem Quartal ". Immerhin 0,9 Millionen liege das Ergebnis im Plus. Ein kürzlich noch defizitärer Internetprovider, der plötzlich schwarze Zahlen schreibt? Das hört sich zu gut an, um wahr zu sein. Ist es auch.
T-Onlines Rechnung basiert auf dem so genannten Ebitda. Ebitda ist ein englisches Akronym, das sich in etwa mit "Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen" übersetzen lässt. Diese Kennzahl erfreut sich in den Investor-Relations-Abteilungen börsennotierter Unternehmen immer größerer Beliebtheit, da sie die Möglichkeit bietet, bei der Gewinnrechung größere Kostenblöcke unter den Tisch fallen zu lassen. So auch bei T-Online: Das Unternehmen hat einfach die Anlaufverluste bei den neuen Portalen T-Info und T-Online Travel in Höhe von 7,7 Millionen Euro ausgeklammert. Das heißt im Klartext: T-Online macht nur dann Gewinn, wenn es seine eigenen Investitionen nicht berücksichtigt. Das ist betriebswirtschaftliche Logik der Art "Wenn ich nicht 2000 Mark Miete zahlen müsste, würde ich mit meinem Nettogehalt von 1000 Mark prima auskommen."

Um zu verhindern, dass Unternehmen sich ihre Geschäftszahlen allzu schön rechnen, gibt es Regeln für die Rechnungslegung. Die müssen eingehalten werden, wenn ein Konzernabschluss erstellt wird. Schaut man sich die Gewinn- und Verlustrechnung für das dritte Quartal 2001 an, wird einem schnell klar, warum T-Online in seiner Pressemitteilung lieber das kreativ gestaltbare Ebitda verwendet und die objektiv berechneten Zahlen verschweigt: Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag im abgelaufenen Quartal mit einem Minus von 116,9 Millionen weit unter dem Vorjahreswert. Tatsächlich hat T-Online seinen Quartalsverlust folglich als verdoppelt.

Auf der Webseite des Konzerns ist diese Information schwer zu finden. Auf der Übersichtsseite für Investor Relations finden sich nur die Ebitda-Zahlen sowie mehrere alte Zwischenberichte. Auch in der Rubrik "Zahlen & Fakten" gibt es keine genaueren Informationen. Der Zwischenabschluss für das dritte Quartal - mit den nach allgemeinen Bilanzierungsstandards berechneten Zahlen - findet sich versteckt rechts oben neben der Pressemitteilung.

Quelle: Der Spiegel
Brrrrrrrrrr:

Was willst Du mit dem Artikel,vega2000???

 
29.11.01 15:38
Vor dem Anleger lässt sich nichts "kaschieren" und der Anleger findet die Zahlen gut!!

Oder siehst Du das anders???
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