und
Die Constantin Film AG hat 25,1 Prozent der auf Zeichentrickfilme
spezialisierten Hahn Film AG übernommen. Dies teilte das Unternehmen
am 14. Januar in Müchen mit, ohne finanziell Details zu nennen. Zudem
habe Constantin Film eine fünfjährige Option zur Übernahme von weiteren
25,9 Prozent an der Hahn Film AG erhalten. Nach Angaben von Constantin,
ist Hahn Film seit über 20 Jahren in der Zeichentrickfilmbranche tätig und
hat unter anderem die "Werner"- und "Asterix"-Filme in die Kinos gebracht.
Mit der jetzt eingegangenen Beteiligung schließe Constantin die
Wertschöpfungskette in diesem Produktbereich.
Die Analysten von AC Research sehen nach dem Kursverfall der letzten
Wochen ein attraktives Einstiegsniveau für die Aktien von Constantin Film
erreicht. Constantin Film sei sowohl im Filmverleih als auch in der
Filmproduktion tätig und habe hier bereits große Erfolge erzielen können.
Neben den Streifen des Regisseurs und Vorstandsvorsitzenden Bernd
Eichinger sei man auch an zahlreichen anderen deutschen und
internationalen Kassenknüllern vom Start weg beteiligt gewesen und könne
daher die durchaus beeindruckende Bilanz vorweisen, mehr als die Hälfte
der deutschen Top-50-Kinofilme in den letzten Jahren produziert zu haben,
darunter auch größere Projekte. Mit den Mitteln aus dem Börsengang
werde die Produktionstätigkeit ausgebaut, der bestehende Filmrechtestock
erweitert und vor allem die Verwertungskette, z.B. durch die Erschließung
neuer Medien oder durch Merchandising, optimiert. Durch die kurz vor dem
IPO getätigten Übernahmen habe man in diesem Zusammenhang bereits
seine Absicht untermauert, sich zu einem ,Mini-Major" nach
amerikanischem Vorbild entwickeln zu wollen. Ein weiterer Vorteil seien
die Kooperationen mit EM.TV und der einflussreichen Kirch-Gruppe, die beide
auch an der Constantin Film AG beteiligt seien. Hieraus sollte sich in
Zukunft weiteres Ertragspotential sowie eine erhöhte Planungssicherheit
ergeben, was aufgrund der starken Schwankungen im operativen Geschäft
bisher das Problem des Unternehmens dargestellt habe. Denn mit Kirch
komme man z.B. an zahlreiche lukrative Blockbuster-Filmrechte heran, wie
z.B. an ,The Sixth Sense" mit Bruce Willis, der Anfang 2000 in die
deutschen Kinos komme und in den USA mehr als 270 Mio. US-Dollar
eingespielt habe.
Der erste Quartalsbericht der Constantin Film AG zieht für den zum 30.
September 1999 endenden Berichtszeitraum eine positive Bilanz.
Entwicklung der Umsätze Im dritten Quartal 1999 konnte die Constantin
Gruppe einen Umsatz von 37 Millionen Mark erzielen. Der kumulierte
Umsatz ist damit per 30.09.99 auf 94 Millionen Mark gestiegen. Zu dieser
Umsatzsteigerung haben alle Geschäftsbereiche beigetragen. Gegenüber
dem zweiten Quartal erhöhten sich die Kinoerlöse um 63 Prozent auf 30
Millionen Mark und die Video/DVD-Erlöse um 32 Prozent auf 19 Millionen
Mark. Die Fernseherlöse stiegen um 74 Prozent auf 27 Millionen Mark und
die sonstigen Erlöse, insbesondere aus Auftragsproduktionen sowie aus
den Rechteverwertungen von Musik und Drehbüchern, auf 18 Millionen
Millionen.
Die Constantin Film AG hat mit der Hofmann & Voges Filmproduktion
GmbH & Co. KG einen „first look“-Vertrag über zukünftige Kinoprojekte
geschlossen. Wie das Unternehmen am 9. November mitteilte, sichert sich
Constantin ab 1. Januar 2000 für zwei Jahre den Zugriff auf sämtliche
Kinoprojekte von Hofmann & Voges. Der Vertrag umfasse alle Theater-, TV-
und Videorechte für den deutschsprachigen Raum.
"Der bewegte Mann" geht an die Börse. Erfolgsproduzent Bernd Eichinger
feiert am 13. September mit der Constantin Film AG sein Debüt am Neuen
Markt. Die Erfolgsliste des Filmproduzenten und -verleihers Bernd
Eichinger ist lang. Goldgespickt ist seine Karriere: 13 Oscars und 16
Bundesfilmpreise in Gold, dazu je drei Goldene Löwen aus Cannes und drei
Goldene Löwen aus Venedig. Bernd Eichinger gilt als einer der wichtigsten
europäischen Filmproduzenten.
Als Absolvent der Münchener Film- und Fernsehhochschule und
Jungfilmemacher steigt Eichinger 1979 als geschätsführender
Gesellschafter bei Constantin Film ein. Dem bereits in den 50er Jahren
gegründeten und damals mit Filmen wie "Charley's Tante" sehr
erfolgreichem Unternehmen geht es schlecht. In der 70ern wurden kaum
große Filme herausgebracht. Mit Eichinger kommt der Erfolg zurück. Mit
Filmen wie "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", "Der Name der
Rose", "Das Boot" oder "Rossini" knüpft Eichinger an alte Blockbuster an.
Das Filmgeschäft nimmt die Constantin AG von A bis Z in die eigene Hand.
Von der Stoffentwicklung über die Dreharbeiten bis hin zu Vervielfältigung
und Verleih werden alle Produktionsschritte betreut. Ein weiteres
Standbein mit steigenden Einnahmen ist das TV-Geschäft, für das Eichinger seit 1996 produziert und mit "Das Mädchen Rosemarie" (1996) und "Opernball"
(1998, beide SAT.1) jeweils Zuschauerrekorde aufstellte. In einem
Full-Service-Programm nutzt Constantin die gesamte Wertschöpfungskette
aus und verwertet sowohl Kino-, Video- und Fernsehrechte. Eichinger hat
neben Eigenproduktionen auch internationale Produktionen im Portfolio,
verfügt über eine Vielzahl weltweiter Lizenzen.