Stromausfall kostet bis 30 Mrd Dollar pro Tag

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Nassie:

Stromausfall kostet bis 30 Mrd Dollar pro Tag

 
16.08.03 13:33
Volkswirte: Stromausfall könnte US-Wirtschaft bis 30 Mrd Dollar am Tag kosten

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der größte Stromausfall der Geschichte in Nordamerika könnte Volkswirten zufolge die US-Wirtschaft bis zu 30 Milliarden US-Dollar am Tag kosten. Bei einigen Autokonzernen stehen nach wie vor Produktionsstraßen still, und der Betrieb bei Versorgungsunternehmen ist unterbrochen. "Die Auswirkungen könnten nach unserer Ansicht das Bruttoinlandsprodukt mit rund 25 bis 30 Milliarden Dollar pro Tag belasten", sagte der US-Chefökonom von Merrill Lynch, David Rosenburg, am Freitag.

Da die Stromversorgung voraussichtlich bald wieder funktioniere, dürften die langfristigen Schäden für die Wirtschaft aber nicht überdeutlich ausfallen. So öffnete die New Yorker Börse den Handel am Tag nach dem massiven Stromausfall wie normal, und auch dem Finanzministerium wurden keine Störungen des Bankensystems gemeldet.

Unter dem Strich sei Merrill Lynch der Ansicht, wenn ein Viertel des Landes still gelegt werde, dürfte dies annualisiert rund 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes kosten, sagte Rosenburg. Als Folge könnte das US-Wachstum im dritten Quartal nur 3 Prozent betragen.

AM MEISTEN IST US-INDUSTRIEPRODUKTION BETROFFEN

Die größten Auswirkungen haben die Stromausfälle wohl auf die Industrieproduktion des Landes. Vor allem die Herstellung von Autos und Nutzfahrzeugen ist betroffen, da die Branche vor allem im im südöstlichen Teil des US-Bundesstaates Michigan und in Cleveland und damit in den vom Stromausfall betroffenen Landesteilen produziert. "Der Stromausfall wird am Ende auch Auswirkungen auf die US-Wirtschaftsdaten haben", sagte Dana Saporta von Stone and McCarthy in New Jersey. Dazu gehörten die Industrieproduktion, der Einzelhandel und die verarbeitende Industrie.

Beobachter gehen allerdings davon aus, dass dank der Notfallpläne die US-Wirtschaft zügig wieder auf normalen Touren laufen werde. Wegen der Furcht vor einem Computerproblem zum Jahrtausendwechsel und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 waren die Notfallpläne in den USA überarbeitet worden.

"Sicher gibt es Kosten - die Menschen haben Lebensmittel und auch einige Informationen durch den Stromausfall verloren. Außerdem arbeitet ganz New York heute praktisch nicht", sagte Sung Won Sohn, Chefvolkswirt bei Wells Fargo Banks in Minneapolis. "Ich denke aber, das meiste davon kann wieder hergestellt werden."/FX/ari/sk


JoBar:

Quatsch, alles kein Problem! Es war ja kein Terror

 
16.08.03 15:41
anschlag :)
Oder will da etwa jemand Bush, Bloomberg, Petaki & Co. widersprechen?

Könnte allerdings schon wahr werden, wenn man bedenkt, daß zB. die Autobauer und ihre Zulieferer rund um Detroit Do. abends innerhalb von Sekunden von 100 auf 0 ausgebremst wurden.
Das hight tec produktions equipment mag sowas überhaupt nicht! Die IT übrigesn auch nicht. Da stehen wohl noch etliche Tage Schadensbeseitigung ins Haus.

J  
luckylukeaugs.:

Das wird die Börse nächste Woche nicht gerade

 
16.08.03 16:18

freuen. Besonders da der Dow an seinem Widerstand wieder angelangt ist.

9330 - 9340 !!!!
DarkKnight:

Das macht alles gar nichts, weil man nach

 
16.08.03 17:20
den FASB Statement 141 und 142, wo man Goodwill nicht mehr abschreiben muß, noch die Nummer 143 offen hat. Da gibts dann sicher bald ne Erklärung, wo man diese Kosten als Vermögensgegenstand aktivieren kann und über 30 Jahre abschreiben darf.

So ist das in US, dort wo die Freiheit ist, auf dem Boot-Hill oder unter dem Sunset Boulevard: aus Scheiße macht man Geld.
JoBar:

Flugausfälle und stehende Fließbänder

 
17.08.03 11:22
Flugausfälle und stehende Fließbänder  


Auch wenn sich die Lage nach den Stromausfällen in den USA und Kanada wieder zunehmend normalisiert, werden die Nachwirkungen des Blackout noch mindestens bis zum Wochenende andauern. Im transatlantischen Luftverkehr werden erhebliche Verspätungen erwartet. Einem Sprecher der Lufthansa in Frankfurt am Main zufolge, könnten sich die Flüge bis zu maximal 15 Stunden verspäten. Vier Verbindungen wurden gestrichen. British Airways strich fünf Flüge von London in die USA oder nach Kanada. Schlimmer ist die Situation dagegen auf der anderen Seite des Ozeans: Die US-Airlines kündigten die Streichung hunderter Flüge an.

Der Flughafen Frankfurt am Main empfahl allen Reisenden, sich bei ihrer Airline, über Videotext oder im Internet über die Situation zu informieren. Lufthansa-Passagiere können sich unter der Hotline 01803 - 80 38 03 informieren.


Die Börse läuft - Pause in der Autoindustrie

An der New Yorker Börse, dem größten Aktienmarkt der Welt, lief der Handel trotz des ausgerufenen Notstands wie gewohnt an. Sie verfügt ebenso wie die Technologiebörse NASDAQ über Notstromaggregate. Der Handel verlief zunächst jedoch sehr schleppend, da viele Händler wegen der weiterhin enorm gestörten Verkehrsverbindungen gar nicht erst den Versuch unternommen hatten, in die Wall Street zu kommen.

Vorübergehend lahmgelegt war durch den Stromausfall dagegen die nordamerikanische Autoindustrie. Betroffen waren die weltweit größten Autohersteller General Motors (GM) und Ford sowie der deutsch-amerikanische Autokonzern DaimlerChrysler und Honda. In neun der 13 Chrysler-Endmontagewerken lief für eine Weile nichts mehr. Bei Ford waren einem Sprecher zufolge 23 von 44 Produktionsstätten ohne Strom. GM konnte das Ausmaß der Ausfälle noch nicht abschätzen. Im US-Bundesstaat Michigan, Sitz der Chrysler-Konzernzentrale, kann es den Behörden zufolge noch das ganze Wochenende dauern, bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt ist.


Versicherer noch ohne Schätzungen

Die Versicherer konnten unterdessen noch keine Aussagen über mögliche Schäden machen. Dafür sei es einfach noch zu früh, sagte Sabiah Schwarzer, Sprecherin der Allianz in Washington. Das meinte auch Joel Phipps, der beim Versicherer Aon Corp. für den Energiebereich zuständig ist. Er sah aber Potenzial für eine "beträchtliche Summe".

Der weltweit fünftgrößte Rückversicherer Hannover Rück sieht sich dagegen zunächst nicht betroffen. "Bei Betriebsunterbrechungen müssen die Versicherungsnehmer die Kosten der ersten zwölf bis 24 Stunden selber tragen", erklärte Konzernsprecherin Gabriele Handrick. Viele Schäden wurden zudem über die Selbstbeteiligungen abgedeckt.


Wenig Profiteure

Zu den wenigen Firmen, die von dem plötzlichen Blackout profitierten, gehörte der Mobilfunkanbieter AT&T Wireless. Denn nach dem Stromausfall griffen viele Menschen zunächst zum Handy. Das sorgte trotz der schnellen Netzüberlastung für hohe Umsätze.
 
Stand: 15.08.2003 17:41 Uhr

Nassie:

Gefahr größer als die Terroranschläge

 
17.08.03 12:52
Amerika ist auf Strom gebaut
Von Horst Rademacher,San Francisco

17. August 2003 Als am 9. November 1965 in New York der Strom ausfiel, nahmen es die Menschen gelassen, ja sogar fröhlich hin. Als der Strom am 13. Juli 1977 wieder ohne Warnung wegblieb, reagierten die New Yorker dagegen mit Angst und Panik. Marodierende Banden legten in der stromlosen Dunkelheit der fünf Stadtbezirke mehr als tausend Brände und plünderten viele Geschäfte. Der damals schlecht geführten New Yorker Polizei gelang es nur allmählich, den Mob zu zügeln.

Als es am vergangenen Donnerstag wieder zu einem Blackout in der Großstadt kam, fürchteten die Menschen zunächst, daß Terroristen wieder einen Angriff auf Amerika verübt hätten. Politiker - von Präsident George Bush, über Gouverneur George Pataki bis Bürgermeister Michael Bloomberg - beeilten sich, diese Sorge zu zerstreuen. Unbewußt lieferten sie damit einer weiteren Hypothese Nahrung, nach der nämlich der Stromausfall auf das Computervirus "Blaster" zurückzuführen sei, das in den Tagen zuvor Hunderttausende PCs lahmgelegt hatte. Es waren aber weder Terroristen noch Hacker, die den größten Blackout in der Geschichte Amerikas verursachten, sondern der Kollaps eines veralteten Stromnetzes.

Stromausfälle in Amerika keine Seltenheit

Weil elektrische Energie so selbstverständlich ist, sind die Reaktionen auf ihr plötzliches Fortbleiben auch ein Spiegel der Befindlichkeit der Einwohner des Landes. Während ein Stromausfall vor fast vierzig Jahren die Menschen einander näherbrachte, denkt man heute sofort an einen Terroranschlag oder an die üblen Machenschaften von Computerhackern. Man fühlt sich dem Lauf der Dinge ausgeliefert, vor allem weil heutzutage mit dem Ausbleiben der Elektrizität auch die modernen Kommunikationsmittel versagen und damit die Informationen über die Ursachen des Blackouts im dunkeln bleiben.

Zwar brüsteten sich Amerikas Telefongesellschaften am Tag nach dem Stromausfall damit, daß sie das Internet während der kritischen Stunden ohne nennenswerte Unterbrechungen betrieben hätten. Doch was nützt dessen Fortbestand, wenn den Computern in den Büros und daheim der Strom ausgeht?

Dabei sind Stromausfälle in Amerika keine Seltenheit. Sobald im Winter die schweren Stürme vom Pazifik die Westküste erreichen, kommt es regelmäßig fast überall in Kalifornien, ja sogar in seinem High-Tech-Herzen, dem Silicon Valley, zu Blackouts. Der Sturm läßt Bäume und Äste auf die oberirdisch verlegten Stromleitungen fallen, Kurzschlüsse in Transformatoren sind die Folge. Oft dauert es Tage, bis der Strom wieder fließen kann. Auch im mittleren Westen sind die Freileitungen verwundbar, vor allem dann, wenn wieder einmal ein Blizzard das amerikanische Kernland in eine arktische Landschaft verwandelt.

Aber noch nie seit Thomas Edison im Jahr 1882 vom Kraftwerk an der Pearl Street in New York die ersten Glühbirnen der Großstadt mit Elektronen erleuchten ließ, ist es zu einem derartigen Blackout gekommen. Betroffen waren nicht nur New York und seine fünf Stadtbezirke, sondern andere Großstädte im Nordosten Amerikas: Boston, Cleveland, Detroit, Montreal, Toronto. Fünfzig Millionen Menschen waren zum Teil 36 Stunden lang ohne Strom.

Auf dem Stand der Dritten Welt

Sie werden von einem Stromnetz versorgt, dessen Überlandleitungen seit dem berühmten Blackout des Jahres 1965 kaum noch erneuert wurden. Dieses Netz ist engverwoben und grenzüberschreitend. Gespeist wird es auf amerikanischer Seite durch etwa hundert Kraftwerke, darunter einige Kernkraftwerke. In Kanada wird der Strom in den riesigen Wasserkraftwerken an der Hudson Bay erzeugt, die das Unternehmen Hydro-Quebec betreibt. Im Laufe der Jahre wurde über dieses Netz immer mehr Strom zu einer stetig ansteigenden Zahl von Wohnhäusern und Büros transportiert, ohne daß dabei die Arterien der Stromversorgung, die Hochspannungsleitungen renoviert und ergänzt wurden. Der frühere amerikanische Energieminister und jetzige Gouverneur von Neu-Mexiko, Richardson, faßte den Zustand des Stromnetzes im Nordosten mit den Worten zusammen, es sei auf dem Stand der Dritten Welt.

Einer der Gründe dafür, daß die Leitungstechnik derart veralten konnte, ist die fehlgeleitete, nur halbherzig betriebene Liberalisierung des amerikanischen Strommarktes. Zwar gibt es viele Erzeuger und Anbieter elektrischer Energie. Für die Benutzung des Netzes zahlen die Stromerzeuger aber nur nominelle Gebühren. Diese Einkünfte reichen nicht aus für eine gründliche Renovierung. Hinzu kommt, daß auch in Amerika die angebliche Gesundheitsgefährdung durch "Elektrosmog" derart dramatisiert wird, daß kaum noch jemand sein Land für den Bau neuer Überlandleitungen verpachtet.

Fachleute haben gewarnt

Auf den drohenden Kollaps des Netzes haben Fachleute immer wieder hingewiesen. Mitarbeiter des Nationalen Forschungsrates warnten im vergangenen November, man baue eine auf den ununterbrochenen Fluß von Elektronen angewiesene moderne Wirtschaft auf dem Rücken eines veralteten Netzes auf.
Was genau zum Zusammenbruch des Netzes führte, ist noch ungeklärt.

Fest steht, daß an dem schwülen Sommernachmittag die Klimaanlagen in dem am dichtesten besiedelten Gebiet Nordamerikas auf Hochtouren liefen. Die Untersuchungen konzentrieren sich inzwischen auf einige Überlandleitungen in Ohio, in denen es gegen 15.30 Uhr Ortszeit zu einer Überlastung gekommen sein soll. Andere Indizien deuten auf eine Ringleitung um den Erie-See, an der etwa zur gleichen Zeit in der Nähe von Cleveland Schäden aufgetreten sein sollen.

Als der durch diese Hochspannungsleitungen fließende Strom umgeleitet wurde, kam es in den anderen Leitungen auch zu Überlastungen, worauf auch sie abgeschaltet werden mußten. Das löste einen Dominoeffekt aus, der gegen 16.11 Uhr zum totalen Stromausfall führte. New York, die größte Stadt des Kontinents, kann nur von Land mit Strom versorgt werden. Fallen die von Westen und Norden kommenden Leitungen aus, bleibt den Stromversorgern in der Stadt nichts anderes übrig, als den Strom abzuschalten. Täten sie das nicht, käme es zu Schäden in den noch funktionierenden Kraftwerken und Umspannwerken.

Kette von Unannehmlichkeiten

Mit dem Stromausfall beginnt dann für die Bewohner einer Großstadt eine Kette von Unannehmlichkeiten. Klimaanlagen und Computer schalten sich ab, Fahrstühle und U-Bahnen bleiben stecken. Der Autoverkehr bricht wegen dunkler Ampeln zusammen, die Telefone, auch die Handys, versagen ihren Dienst. Einige Stunden lang läßt sich mit solchen Einschränkungen leben - aber nach einer gewissen Zeit ohne Strom werden aus den Ärgernissen Versorgungsengpässe und womöglich bald schon lebensbedrohende Krisen.  
Heutzutage ist jede Kasse in einem Supermarkt mit jenen Computern verbunden, die den Bestand an Waren nicht nur im Kaufhaus selbst, sondern auch im zentralen Warenlager kontrollieren.

Mit den Kassen vernetzt sind auch jene Rechner, auf denen die Kontodaten der bargeldlos zahlende Kunden gespeichert sind. Wo früher jeder Einzelhändler vergnügt das Bargeld in seinen mechanisch betriebenen Registrierkassen klingeln hörte, stehen die Verkäufer jetzt vor dunklen Bildschirmen. Der Kunde kann ohne Stromversorgung weder Lebensmittel noch Kleidung kaufen. Und der Einzelhandel verdient auch nichts, weil er die Umsätze nicht buchen kann.

Großes Risiko für die innere Sicherheit

Weil es im Alltag viele solcher Abhängigkeiten vom elektrischen Strom gibt, birgt der Kollaps der Stromversorgung ein mindestens ebenso großes Risiko für die innere Sicherheit eines Industrielandes wie die Bedrohung durch Terrorgruppen von außen. Die Gefahr liegt dabei nicht nur - wie 1977 in New York - darin, daß Unruhen ausbrechen können. Die Gefahr ist vielmehr, daß beim Stromausfall das Alltagsleben vollständig zum Erliegen kommt.

Sicherheitsfachleute haben oft darauf hingewiesen, daß alle Stromnetze in Nordamerika, nicht nur das im Nordosten, einfache Ziele für Terroristen seien. Das Sprengen einiger weniger Strommasten genügt, um die Stromversorgung in einem großen Gebiet zu unterbrechen. Der Kollaps der vergangenen Woche hat aber gezeigt, daß es keiner Sprengsätze bedarf. Wenn Präsident Bush seine noch am Donnerstag ausgesprochene Forderung nach einer gründlichen Erneuerung der Stromversorgung politisch durchsetzen kann, hat er ebensoviel für die innere Sicherheit Amerikas getan wie mit der Jagd nach den Terroristen von Al Qaida.

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,  
Nassie:

New York stinkt zum Himmel

 
17.08.03 15:18
BLACKOUT-FOLGEN

New York stinkt zum Himmel

Aufgetauter Fisch, verdorbenes Fleisch, Berge von Mülltüten: Nach dem großen Stromausfall stapelt sich der Abfall in New York. Schweren Schaden erlitten Lebensmittel-Händler und Restaurants. Doch insgesamt, so schätzen Experten, werden sich die Auswirkungen für die Wirtschaft in Grenzen halten.

New York - Seit Samstagmorgen haben die New Yorker wieder Strom, doch die Folgen des Blackouts sind noch immer förmlich zu riechen: In ganz Manhattan sind die Müllcontainer mit Lebensmitteln gefüllt, die Händler und Bewohner aus ihren Gefriertruhen räumen mussten. In Sonderschichten über das Wochenende versuchen die Müll-Werker dem Abfall Herr zu werden.
Auch die Wasserversorgung macht den Behörden noch zu schaffen. In wiederholten Appellen riefen sie dazu auf, Wasser vor dem Trinken unbedingt abzukochen. Zu groß sei die Gefahr, dass sich in den Leitungen während des Stillstands der Pumpen Keime gebildet hätten.

Doch insgesamt gesehen werden die Folgen des Strom-GAUs wohl weniger schlimm ausfallen als zunächst befürchtet. Nach ersten Schätzungen der Wirtschaftsexperten wird sich der Blackout nicht nachhaltig auf die Wirtschaftsentwicklung der USA und Kanada auswirken.

Insgesamt erwarten die Versicherungen nach einem Bericht der "New York Times" vom Samstag lediglich Ansprüche in Höhe von bis zu drei Milliarden Dollar - wenig im Vergleich zu den Forderungen von etwa 40 Milliarden Dollar für die Zerstörung des World Trade Centers und damit verbundener Geschäfts- und Einkommensausfälle.

Zwar waren zahllose Geschäfte, Shopping-Center, Restaurants und Betriebe in und um New York, Detroit, Cleveland und Toronto zur Schließung gezwungen und dürften wohl auch auf ihrem Schaden sitzen bleiben, weil sie sich aus Kostengründen nicht gegen Stromausfälle abgesichert hatten.

Doch die amerikanischen und kanadischen Wirtschaftsweisen verweisen darauf, dass die Verbraucher ihre Käufe wie bei schweren Schneestürmen mit ähnlich kurzfristigen Geschäftsschließungen rasch nachholen dürften, was den Geschäftsinhabern die Gelegenheit bieten könnte, die Einbußen wenigstens in Etwa wieder wettzumachen.

Die Industrieproduktion könne im August wegen der Fabrikausfälle leiden. Das US-Bruttoinlandsprodukt dürfte im August etwas weniger stark als erwartet zulegen, doch würde dies durch einen Nachfrageschub in den kommenden Monaten wieder wettgemacht. Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal mit einer Jahresrate von 2,4 Prozent gewachsen. Bisher wurde für das dritte Quartal ein Wachstum von 3,5 Prozent bis vier Prozent erwartet.

Auch der Schaden für die Autohersteller General Motors, Ford und Chrysler dürfte sich in Grenzen halten. Sie hatten am Freitag nach einem Bericht der Wirtschaftsagentur "Bloomberg" insgesamt 55 Fabriken und Betriebe schließen müssen. Doch die Autokonzerne sitzen aber momentan in den USA auf riesigen Neuwagenhalden, die zur Deckung der Nachfrage für etwa 66 Tage ausreichen, während 56 bis 60 Tage Überhang normal sind. Deshalb dürfte der Produktionsausfall die Bestände leicht reduzieren, was nach Ansicht von Autoexperten positiv wäre.

Lediglich die Gewinne der betroffenen Stromversorger dürften im dritten Quartal leiden, denn sie werden erhebliche Mittel für Investitionen in die Modernisierung der maroden Netzwerke zurückstellen müssen, die sich nur zum Teil über höhere Strompreise wieder hereinholen lassen. Doch höhere Strompreise sowie Neuinvestitionen für die Ausweitung der Kraftwerkskapazitäten und der überalterten Stromnetze könnten der Wirtschaft mittelfristig Impulse geben.




JoBar:

"I walked onto the trading floor at 6 a.m. and

 
17.08.03 18:59
about seven traders were sleeping under their desks.  The atmosphere is actually positive, everybody is trying to make the best of it." said Geoff Sherry, a corporate bond trader at J.P. Morgan Chase in New York

Na, Pichel, wieder zufrieden mit den Arbeitsbedingnungen?? :)

J
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