Volkswirte: Stromausfall könnte US-Wirtschaft bis 30 Mrd Dollar am Tag kosten
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der größte Stromausfall der Geschichte in Nordamerika könnte Volkswirten zufolge die US-Wirtschaft bis zu 30 Milliarden US-Dollar am Tag kosten. Bei einigen Autokonzernen stehen nach wie vor Produktionsstraßen still, und der Betrieb bei Versorgungsunternehmen ist unterbrochen. "Die Auswirkungen könnten nach unserer Ansicht das Bruttoinlandsprodukt mit rund 25 bis 30 Milliarden Dollar pro Tag belasten", sagte der US-Chefökonom von Merrill Lynch, David Rosenburg, am Freitag.
Da die Stromversorgung voraussichtlich bald wieder funktioniere, dürften die langfristigen Schäden für die Wirtschaft aber nicht überdeutlich ausfallen. So öffnete die New Yorker Börse den Handel am Tag nach dem massiven Stromausfall wie normal, und auch dem Finanzministerium wurden keine Störungen des Bankensystems gemeldet.
Unter dem Strich sei Merrill Lynch der Ansicht, wenn ein Viertel des Landes still gelegt werde, dürfte dies annualisiert rund 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes kosten, sagte Rosenburg. Als Folge könnte das US-Wachstum im dritten Quartal nur 3 Prozent betragen.
AM MEISTEN IST US-INDUSTRIEPRODUKTION BETROFFEN
Die größten Auswirkungen haben die Stromausfälle wohl auf die Industrieproduktion des Landes. Vor allem die Herstellung von Autos und Nutzfahrzeugen ist betroffen, da die Branche vor allem im im südöstlichen Teil des US-Bundesstaates Michigan und in Cleveland und damit in den vom Stromausfall betroffenen Landesteilen produziert. "Der Stromausfall wird am Ende auch Auswirkungen auf die US-Wirtschaftsdaten haben", sagte Dana Saporta von Stone and McCarthy in New Jersey. Dazu gehörten die Industrieproduktion, der Einzelhandel und die verarbeitende Industrie.
Beobachter gehen allerdings davon aus, dass dank der Notfallpläne die US-Wirtschaft zügig wieder auf normalen Touren laufen werde. Wegen der Furcht vor einem Computerproblem zum Jahrtausendwechsel und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 waren die Notfallpläne in den USA überarbeitet worden.
"Sicher gibt es Kosten - die Menschen haben Lebensmittel und auch einige Informationen durch den Stromausfall verloren. Außerdem arbeitet ganz New York heute praktisch nicht", sagte Sung Won Sohn, Chefvolkswirt bei Wells Fargo Banks in Minneapolis. "Ich denke aber, das meiste davon kann wieder hergestellt werden."/FX/ari/sk
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der größte Stromausfall der Geschichte in Nordamerika könnte Volkswirten zufolge die US-Wirtschaft bis zu 30 Milliarden US-Dollar am Tag kosten. Bei einigen Autokonzernen stehen nach wie vor Produktionsstraßen still, und der Betrieb bei Versorgungsunternehmen ist unterbrochen. "Die Auswirkungen könnten nach unserer Ansicht das Bruttoinlandsprodukt mit rund 25 bis 30 Milliarden Dollar pro Tag belasten", sagte der US-Chefökonom von Merrill Lynch, David Rosenburg, am Freitag.
Da die Stromversorgung voraussichtlich bald wieder funktioniere, dürften die langfristigen Schäden für die Wirtschaft aber nicht überdeutlich ausfallen. So öffnete die New Yorker Börse den Handel am Tag nach dem massiven Stromausfall wie normal, und auch dem Finanzministerium wurden keine Störungen des Bankensystems gemeldet.
Unter dem Strich sei Merrill Lynch der Ansicht, wenn ein Viertel des Landes still gelegt werde, dürfte dies annualisiert rund 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes kosten, sagte Rosenburg. Als Folge könnte das US-Wachstum im dritten Quartal nur 3 Prozent betragen.
AM MEISTEN IST US-INDUSTRIEPRODUKTION BETROFFEN
Die größten Auswirkungen haben die Stromausfälle wohl auf die Industrieproduktion des Landes. Vor allem die Herstellung von Autos und Nutzfahrzeugen ist betroffen, da die Branche vor allem im im südöstlichen Teil des US-Bundesstaates Michigan und in Cleveland und damit in den vom Stromausfall betroffenen Landesteilen produziert. "Der Stromausfall wird am Ende auch Auswirkungen auf die US-Wirtschaftsdaten haben", sagte Dana Saporta von Stone and McCarthy in New Jersey. Dazu gehörten die Industrieproduktion, der Einzelhandel und die verarbeitende Industrie.
Beobachter gehen allerdings davon aus, dass dank der Notfallpläne die US-Wirtschaft zügig wieder auf normalen Touren laufen werde. Wegen der Furcht vor einem Computerproblem zum Jahrtausendwechsel und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 waren die Notfallpläne in den USA überarbeitet worden.
"Sicher gibt es Kosten - die Menschen haben Lebensmittel und auch einige Informationen durch den Stromausfall verloren. Außerdem arbeitet ganz New York heute praktisch nicht", sagte Sung Won Sohn, Chefvolkswirt bei Wells Fargo Banks in Minneapolis. "Ich denke aber, das meiste davon kann wieder hergestellt werden."/FX/ari/sk