Einigung mit Klägerin
Axel Springer kann US-Prozess um Julian Reichelt vermeiden
An einem kalifornischen Gericht hatte eine frühere Mitarbeiterin Klage wegen Ex-»Bild«-Chef Julian Reichelt
eingereicht. Zum Prozess kommt es nun nicht: Beide Seiten haben sich außergerichtlich geeinigt.
23.11.2022
Wahrscheinlich hatten beide Seiten wenig Interesse, die Details der Affäre öffentlich zu verhandeln:
Zu dem US-Gerichtsverfahren zwischen einer Ex-»Bild«-Mitarbeiterin und dem Axel-Springer-Verlag
wird es nicht kommen. Wie das Portal »Medieninsider« berichtet , haben beide Seiten einen Vergleich
geschlossen. Ein Sprecher des Konzerns bestätigte eine »einvernehmliche Lösung«, ohne Details
zu nennen.
Erst im September hatte die Frau an einem kalifornischen Gericht Klage gegen »Bild« sowie gegen
eine Tochterfirma des Axel-Springer-Verlags eingereicht. Unter anderem ging es um den Vorwurf der
sexuellen Belästigung. Der SPIEGEL hatte die konkreten Vorwürfe im Herbst vergangenen Jahres
beschrieben, die Betroffene wurde auch im Rahmen der externen Untersuchung durch die
Kanzlei Freshfields angehört.
Offenbar keine Beweissicherung mehr nötig
Für den Springer-Verlag galt die Klage als heikel und potenziell kostenintensiv. Erstens gelten in den USA
strengere Regeln für den Umgang zwischen Führungskräften und Angestellten, hohe Schadensersatzforderungen
sind bei ähnlich gelagerten Fällen nicht unüblich. Zweitens arbeitet der Verlag mit Hochdruck an seinen
unternehmerischen Aktivitäten in den USA und legt dabei viel Wert auf ein sauberes Image. 2021 hatte
Verlagschef Mathias Döpfner das US-Medium »Politico« für den geschätzten Kaufpreis von einer Milliarde
Dollar übernommen, zuvor kaufte Springer das Wirtschaftsportal »Business Insider«.
Nach Informationen von »Medieninsider« hatte der Konzern gegenüber seinen Angestellten eine
Legal Hold Notice ausgesprochen. Damit werden potenzielle Zeugen dazu angehalten, relevante
Informationen als mögliches Beweismaterial aufzubewahren. Diese Legal Hold Notice wurde nun
zurückgezogen und ist offenbar nicht mehr nötig.
www.spiegel.de/wirtschaft/...4a24-f912-4e19-ab10-6a3ef8e7538f
Gut das Springer SE nicht mehr an der Börse gelistet ist.
Schlecht das wir den Müll der Springer Redaktion weiterhin lesen können.