Brokat "reduce"
SEB
Das Rating der Analysten der SEB für Brokat (WKN
522190) lautet "reduce".
Der Software-Hersteller baue eigenen Angaben zufolge aufgrund personeller
Überkapazitäten 300 Stellen ab. Weiterhin würden weltweit Standorte in
Holland, Belgien und Israel geschlossen. Brokat werde zudem eine bilanzielle
Neubewertung einiger Tochtergesellschaften und Beteiligungen vornehmen, die
aufgrund verschlechterter Ertragsaussichten der betreffenden Gesellschaften
notwendig geworden seien. Die Neubewertung werde zu einem Verlust in Höhe
des bilanziellen Grundkapitals führen.
Die verhaltene Marktsituation habe zu einer deutlichen Eintrübung der
Geschäftsperspektiven geführt. Die Gesellschaft leite mit
Kostensenkungsmaßnahmen, sowie einer Verschlankung der kostenintensiven
Vertriebswege wichtige Restrukturierungsschritte ein.
Dennoch sollten diese das Ergebnis im laufenden Jahr 2001 nochmals deutlich
negativ beeinflussen, was die Analysten der SEB zu der Empfehlung veranlasst
die Bestände zu reduzieren.
Brokat bilanzielle Neubewertung
Ad hoc
Die Brokat AG (WKN
522190) nimmt eine bilanzielle Neubewertung einiger
Tochtergesellschaften und Beteiligungen vor. Das wurde erforderlich, da die
Ertragsaussichten der betreffenden Ländergesellschaften aufgrund der
verhaltenen Marktsituation nach einer jetzt vorgenommenen Neueinschätzung
geringer ausfallen als ursprünglich erwartet.
Der Vorstand der Gesellschaft hat nach pflichtgemäßem Ermessen jetzt
festgestellt, dass die Neubewertung zu einem Verlust in Höhe der Hälfte des
bilanziellen Grundkapitals führt. Die Verlustanzeige nach § 92 Abs. 1 des
Aktiengesetzes ist bereits in der Einladung zur Hauptversammlung am 21. Juni
2001 enthalten. Die Neubewertungen betreffen lediglich den Einzelabschluss
der AG nach HGB und wirken sich nicht auf die Liquidität aus. Im Einzelnen
ergeben sich Abschreibungen auf verschiedene Tochtergesellschaften. So passt
Brokat zum Beispiel den Bilanzansatz des 2000 akquirierten Unternehmens
Fernbach Financial Software S.A., Luxemburg, dem aktuellen Marktumfeld an.
Daraus ergibt sich eine Abschreibung in Höhe von 10,3 Millionen Euro.
Weiterhin bewertet das Unternehmen Ausleihungen an die Ländergesellschaften
in den USA, in Schweden und in England ebenfalls neu. Diese Maßnahme beläuft
sich auf rund 10,7 Millionen Euro. Weitere Abschreibungen in Höhe von 3,9
Millionen Euro resultieren aus Minderheitsbeteiligungen, bei denen ebenfalls
Wertberichtigungen vorgenommen werden.
Kostensenkungsprogramm weiter umgesetzt Insgesamt baut Brokat etwa 300
Mitarbeiter aufgrund personeller Überkapazitäten ab. In den USA werden rund
200 Stellen gestrichen. In Europa und Asien sind 100 Arbeitsplätze
betroffen, davon 50 in Deutschland. Weiterhin werden weltweit Standorte in
Holland, Belgien und Israel geschlossen. Die Benelux-Länder werden künftig
durch die Niederlassung in Frankreich betreut. Die Tochtergesellschaft in
Hongkong wird in ein Vertriebsbüro umgewandelt. Zudem reduziert das
Unternehmen die Anzahl externer Berater. Insgesamt erwartet Brokat durch
diese Maßnahmen Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro für das vierte
Quartal 2001 gegenüber der Kostenstruktur des ersten Quartals.
Brokat meiden
Die Telebörse-online
Anleger sollten die Aktie Brokat (WKN
522190) meiden, so die Analysten von
"Die Telebörse-online".
300 Mitarbeiter wolle Brokat entlassen, einige Tochterfirmen neu bewerten,
trotzdem halte das ehemalige Vorzeigeunternehmen am Neuen Markt daran fest,
im 4. Quartal die Gewinnschwelle zu erreichen. Nur wie, das weiß vermutlich
die Unternehmensführung im Moment auch nicht. Im vergangenen Jahr habe der
Verlust noch bei 53,5 Millionen Euro gelegen. Die Umsatzerwatungen habe
Brokat bereits im April von 240 Millionen Euro auf 180 bis 190 Millionen
Euro nach unten korrigieren müssen.
Am Markt würden Händler bereits davon reden, dass das Software-Unternehmen
demnächst pleite gehe. Die Neubewertung einiger Tochtergesellschaften und
Beteiligungen werde zu einem Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals
führen. Die Barbestände hätten Ende des ersten Quartals 89 Millionen Euro
betragen.
Brokat kündige an, seine Standorte in Holland, Belgien und Israel zu
schließen. Die Entwicklungskapazitäten würden in Stuttgart und Leipzig
gebündelt. Brokat erwarte bis zum Jahresende durch Stellen- und
Standortstreichungen Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro gegenüber
dem ersten Quartal. Doch das lange nicht, um in die Gewinnzone zu kommen, so
die Analysten.
Der Software-Hersteller tut gut daran, sich - wie bereits vor einiger Zeit
angekündigt - nach einem Investor umzuschauen. Solange kein konkreter
Hinweis darauf besteht, dass Brokat schwarze Zahlen schreiben kann, sollten
Anleger diese Aktie meiden, so die Analysten von "Die Telebörse-online".