Stabile Kurse trotz Hiobsbotschaften

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soulsurfer:

Stabile Kurse trotz Hiobsbotschaften

 
30.07.01 10:52
Brauchbare Zahlen zum Start der Börsenwoche: Die Konjunkturzahlen aus den USA sehe ich positiver als derzeit von der Presse kommentiert. Ich werte sie wie folgt: 0,7 % Wachstum im abgelaufenen Quartal bedeuten 1 % Wachstum für das Halbjahr. Prognostiziert für das Gesamtjahr werden 1,5 %, was eine Beschleunigung um durchschnittlich 2 % unterstellt. Damit wäre das Softlanding der US-Konjunktur vollzogen. Aus der Berichterstattung der Presse entnehmen Sie dies nicht, wohl aber aus den Charts der sogenannten "Krisenunternehmen" aus der High-Tech-Branche. Im Grundsatz gilt dort, stabile Kurse trotz Hiobsbotschaften. Das zeigt, wieviel im Kurs enthalten ist. Ich werde eine ganze Reihe solcher Titel in dieser Woche vorstellen. Darin liegen die Chancen per 2002.

Nachdem 400 der S&P 500-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt haben, sieht die Bilanz wie folgt aus: Der durchschnittliche Gewinnrückgang liegt derzeit bei 17 %. Bei den Technologie-Unternehmen für sich brachen die Gewinne durchschnittlich um 60 % ein. Darin enthalten die massiven Abschreibungen, wie letzte Woche bei JDS Uniphase in Höhe von über 50 Mrd Dollar Verlust zu sehen. Dieser Negativrekord wird nicht lange halten, weitere werden folgen. Sie sind ein Teil der notwendigen Marktbereinigung.

Zur japanischen Wahl läßt sich wenig sagen. Dem Markt brachte es offensichtlich wenig Erkenntnis, sonst wäre der Nikkei nicht nochmal eingebrochen. Erstaunlich ist aber die Reaktion des Yen. In den letzten 2 Stunden fiel er von 108 Yen je Euro auf 109 Yen. Das hört sich wenig dramatisch an, sind aber Welten. Damit liegt die nächste Zielgröße nun bei 113 Yen je Euro. Dies ist um so verblüffender als sich der Yen gegenüber dem Dollar um die 124,70 Yen stabil hält. Wer einen Yen-Kredit hat, kann sich nun freuen.

Die Futures heute für die US-Märkte sind eher schwach. Ich rechne damit, daß sie im Laufe des Tages ins Positive drehen. Entsprechend wird auch der Tagesverlauf im DAX ausfallen. Schwacher Start mit anschließender Erholung bis zur Öffnung in New York. Das Muster in bekannt. Problematisch bleibt nach wie vor das geringe Volumen im Handel. Es erschwert die Aussagekraft des Marktes insgesamt, aber:

Morgen gibt es die Zahlen von der Deutschen Telekom. Ich rechne mit einer Überraschung und schaue gespannt auf den Kurs. Dieser Titel hat Signalwirkung. Springt er an, sind schnell 28 bis 30 Euro erreicht. Das zieht dann den Gesamtmarkt mit. Übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Märkten, wo die internationalen Telekomtitel alle einen ähnlichen Kursverlauf aufweisen, wie Deutsche Telekom in Frankfurt.

Mails/Nachrichten vom 30.07.2001, Bernecker & Cie
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