Das ist richtig was Du schreibt und ich will das auch nicht kritisieren oder beanstanden.
Ich gebe zu, dass ich letztes Jahr zunächst davon ausgegangen bin, dass das "Billigmodell" iPhone XR wegen des Designs vom XS zu einem Verkaufsschlager werden könnte, (wie wohl auch Tim Cook es erhofft hat). Ich hatte zunächst unterschätzt (wohl auch wie Tim Cook), dass den Kunden offenbar die einfachere Kameratechnik und das technisch überholte LCD-Display so missfällt, dass sie technisch modernere Wettbewerbsprodukte gekauft haben und auf das "Statussymbol" Apple verzichteten.
Das die iPhones jedoch von Anfang an weitestgehend ohne die üblichen Wartezeiten lieferbar waren, deutete schon deutlich die schwache Nachfrage an. Vor dem Hintergrund nahm auch meine Skepsis gegenüber der optimistischen Prognose von AMS zu.
AMS hatte letztendlich den Verkaufspreis ihrer Komponenten anscheinend auf Basis der viel zu hohen Prognosen von Apple kalkuliert, ohne einen ausreichenden Sicherheitsabschlag für den Fall geringer als prognostizierter Nachfrage in der Kalkulation zu berücksichtigen. Es gab wohl angeblich dennoch Zulieferer, die von den von Apple prognostizierten Absatzzahlen hohen Abschläge vorgenommen haben, weil man diese mutmaßten, dass Apple tendenziell mit deutlich zu hohen Absatzprognosen die Preisverhandlungen durchführt. Eine solche "gesunde" Skepsis gegenüber den durch Apple prognostizierten Zahlen hat AMS mutmaßlich nicht gehabt, sonst wäre die Prognose wohl nicht so krass verfehlt worden.
Für die kommende iPhone-Generation soll Apple jedoch angeblich wieder ähnlich hohe Absatzzahlen wie für die aktuelle iPhone-Generation geplant bzw. kommuniziert haben. Nun stellt sich doch die Frage, die ich Dir leider NICHT beantworten kann, ob AMS diese Mal einen ausreichend hohen Sicherheitsabschlag von den durch Apple Absatzzahlen für Kalkulationszwecke vorgenommen hat.
Sollte AMS diese Mal deutlich geringere Absatzzahlen für Kalkulationszwecke berücksichtigt haben, dann sollte auch dieses Mal keine Umsatz- und Gewinnwarnung folgen, sondern AMS auch seine Prognose erreichen oder evtl. übertreffen können. Sollte AMS jedoch erneut zu hohe Absatzzahlen in der Kalkulation berücksichtigt haben, könnte ich eine negative Umsatz- und Gewinnüberraschung in Zukunft nicht ausschließen.
Ich kann Dir die Antwort darauf jedoch NICHT geben. Und kann nur wiederholen, dass ich AMS einfach NICHT einschätzen bzw. beurteilen kann, da für mich das Unternehmen extrem intransparent ist. Und da ich wegen der ständigen deutlichen Prognoseverfehlungen, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht, dem Vorstand nicht mehr vertraue, kann ich auch NICHT einschätzen also nicht einmal (konkret) vermuten, ob sich der AMS Aktienkurs in Zukunft deutlich positiv oder negativ entwickeln wird.
Meine Meinung gegenüber der Geschäftsentwicklung von AMS kann man deshalb als "neutral" bezeichnen. (Aus meiner Sicht ist alles möglich.)