Danke, Tony Ford und remai für Eure Postings. Tony: ich mag "Meckereien" auch nicht. Gehöre meistens eher zu den "Positivisten". Es ist keine Frage, dass die Unternehmensgründer in einer schwierigen Phase stecken. Es ist auch nachvollziehbar, dass große institutionelle (aber wohl auch reiche private) Investoren nicht weiteres Geld zuschießen können / wollen / dürfen, wenn Totalverlust droht. Da hat remai völlig Recht !!
Ich meine aber, dass die jüngste Publikation den Eindruck erweckt, als hätte sich einer der beiden Gründer hingesetzt und etwas zusammengefasst um zu zeigen, wieviel Geld man braucht und wofür mans ausgeben will, dass es schwierig ist, aber wir alle Hoffnung haben sollen, weil das Thema Umwelt so wichtig ist (was es ja tatsächlich ist !) und die Gründer an Ihr Konzept glauben. "Wir glauben" kommt in der Publikation mehrmals vor - und ist für große Investoren in schwierigen Phasen eher abschreckend, als einladend - fürchte ich .... Mein Vorschlag zur Verbesserung: Solche Publikationen sollte man entweder gar nicht schreiben (war ja nicht wirklich nötig) - oder von dafür ausgebildeten Profis machen lassen. HOFFNUNG zu machen, dass den Gründern die Finanzierung gelingt, das ist für Finanzhaie nicht gerade der richtige Wurm .....
Wenn von Kapitalerhöhung die Rede ist (in der Publikation gleich 2x), dann wäre es doch wichtig zu lesen, von welchen Beträgen man da ausgeht. Ich meine nicht nur den erhoffte Erlös (mein Milchmädchenrechnungs-Vergleich deswegen weil: wie kommt der Erlös zustande, wer soll das kaufen?) Von welcher Stückzahl neuer Aktien geht man aus - oder mit welchem Ausgabepreis rechnet man ? Was spricht dafür, dass eine KE gelingt (sprich: warum, lieber Investor, sollst Du das kaufen ?) Das wird sicherlich für alle interessant sein, die schon investiert sind, wie weit sich ihre Anteile verwässern, ob sie mitziehen müssten / sollten / wollten / können etc. Bei einem Aktienkurs von derzeit 1 USD (nachdem man schon bei 46,82 notierte), eine Kapitalerhöhung in den Raum zu stellen, ist eher selten.
Eine KE quasi anzukündigen und 1 Seite später zu schreiben, dass bald darauf eine weitere KE angedacht ist, das ist eigentlich noch seltener. Meine persönliche Reaktion wäre: OK, dann warte ich die erste KE ab, schau, was mit dem Kurs passiert und beginne mich dann erst mit der zweiten KE zu beschäftigen. Dann ist's aber für Sono Motor's schon zu spät. Mein Vorschlag zur Verbesserung: Vielleicht nur eine einzige KE zu planen bzw. in den Raum zu stellen und dafür zu schauen, dass diese umo erfolgreicher ist. Was gleich zum nächsten Verbesserungsvorschlag führt:
Wenn man eine KE anstrebt, ists wichtig, DAVOR den Kurs nach oben zu bekommen, damit auch wirklich ein Erlös hereinkommt. Man steht ja derzeit nur bei 1 USD !! Dazu muss man positive Nachrichten trommeln. Erfolgsgeschichten werden an der Börse gehandelt !! Wie die jüngste EU Förderung (auch die EU glaubt an das Sono Konzept und gibt schon mal eine Menge Geld her, das die ja auch nicht ungeprüft "herschenken"). Sono sammelt Patente in großer Zahl. Das ist tolles Kapital, was ist es wert ? Investiert man bei einer KE auch in Erlöse aus vergebenen Lizenzen zu diesen Patenten ? Fortschritte bei den Prototypen (wie steht's mit den Crashtest's wird ADAC 100 Sterne geben - oder droht eine weitere geldfressende Baustelle ??) Und auch: Wie stehts mit dem Solargeschäft, was wirft es ab ? Kann man - noch VOR einer KE - darstellen, dass man derzeit recht billig durch den Kauf von Sono Motors Aktien in ein Geschäftsfeld einsteigt, das jedenfalls profitabel ist (dazu muss man aber auch darstellen, ob dieses Geschäft verloren geht, wenn der Sono nicht gelingt und die bisherigen Kredite etc.. zurückbezahlt werden müssten) -- auf dass der Kurs steige und nur so auch "ordentlich" Geld hereinbringt. Im Strategiepapier steht dazu kaum etwas. Abgesehen von 2 KEs, die man machen will.
Eine KE so publiziert wie in dem Positionspapier, bedeutet für Investoren, dass fast 100 % neue Aktien herausgegeben werden (sonst geht sich der angegebene Betrag nicht aus). Und bei einem Ausgabekurs von derzeit 1 USD nur vergleichsweise wenig hereinbringt. Sono also dann bald darauf wieder Geld braucht. Das könnte bei der derzeitigen Informationslage sehr wahrscheinlich dazu führen, dass die Aktie, die jetzt eh nur noch 1 USD kostet, am Ende 50 Cent wert ist, bei doppelt so vielen Aktien. Darum ist die jüngste Publikation in diesem Punkt für mich eine Einladung zum Verkauf, und nicht zum Kauf.
Mein Fazit: Sono Motors braucht dringend Geld. Darum sollten Publikationen wie diese von Leuten geschrieben werden, die ihr Handwerk verstehen. Ich meine das nicht meckernd, sonder ehrlich, weil das Sono Motors nützt ! Ich glaube an das Konzept, sonst wär ich bei all dem Risiko nicht eingestiegen.