Sondersendung

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Sondersendung

 
12.12.03 07:26
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir unterbrechen unser laufendes Programm für eine Sondermeldung.
Wie wir soeben erfahren haben ist eine weitere Tierart vom Aussterben bedroht. Die in Deutschland lebende und in der Welt allseits bekannte und beliebte "Made in Germany".
Wegen der Tragweite dieser Entdeckung sind die Bundesregierung und Opposition spontan zu einem Krisengipfel zusammengekommen, um gemeinsam Notstandsgesetze zur Abwendung der Katastrophe zu beschliessen.
Während die Politiker noch beraten, spekulieren Wissenschaftler über die Gründe. Ökologischen Kreise vermuten die Ursachen in der Industrialisierung des vorigen Jahrhunderts.
Während sich die deutsche Wissenschaftselite traditionsgemäß in den USA aufhält, zeigen sich Unternehmer mit Deutschland solidarisch und haben sofort jeden nicht unbedingt benötigten Mitarbeiter freigestellt. Aus allen Teilen der Welt eilen Menschen herbei um ihre Hilfe anzubieten.
Offizelle Stellen berichten von 4 Millionen , Schätzungen belaufen sich gar auf 6 Millionen Freiwillige. Dazu Oberamtsleiter Flori Gerste von der zuständigen Behörde: "Mit dieser überwältigenden Hilfsbereitschaft haben wir nicht gerechnet. Ich habe sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt um unbürokratisch dieser Begeisterung Herr zu werden."
Deutsche Traditionsunternehmen bildeten umgehend ein Konsortium, um mit Hilfe satelittengesteuerter Präzisionstechnik den Herausforderungen zu begegnen. "Erst die erfolgreiche Implementierung einer Chipfabrik und jetzt dieser High Tech Traum. Damit werden wir auch die Probleme bei der Deutschen Bahn in den Griff bekommen" so Manfred Stolper vom Bundesverkehrsministerium vor lauter Rührung.

Laut Augenzeugen soll eine Population der schmerzlich vermissten Tiere im Ostteil unserer Republik gesichtet worden sein. Eine Nachfrage unsererseits bei der unteren Forstbehörde in Mecklenburg-Vorpommern konnte nicht bestätigt werden. Im Gegenteil, man hätte sogar eigene Züchtungen aufgrund von Altersschwäche und Futtermangel einschläfern müssen. Dies wurde auch von der Oberforstwirtschaftsbehörde bestätigt: "Ja ihre Informationen aus Mecklenburg-Vorpommern sind richtig, jedoch besteht die Möglichkeit einer Abwanderung in noch östlichere Gebiete nach Wegfall des Schutzwalls" so Wolfgang Clementi. Dies wurde jedoch vom Bundesgrenzschutz dementiert. Eine Bewegung aus dem Raum der BRD wurde nicht festgestellt.
Laut Recherchen des Magazins "DER SPIEBEL" sollen aber noch gesunde Tiere über das Auktionshaus "EDAY" weit unter Marktwert verkauft worden sein. Trotz Treuhandservice sei es zu Zahlungsungereimheiten gekommen. "Wir haben davon gehört, jedoch stellen wir nur den Marktplatz zur Verfügung" erklärte die ehemalige Pressesprecherin Birgit Greuel.
Das Justizministerium hat alle Ermittlungen eingestellt, da es keine Möglichkeit sieht anonyme ID's zu verfolgen.
Dem Bundeskanzleramt soll die Anfrage eines chinesischen Museums vorliegen, wonach um ein Exemplar für die Nachwelt gebeten wurde. Diesem Wunsch wird entsprochen werden, jedoch soll es sich dabei um ein totes Exemplar handeln. Tierschützer warnen jedoch vor unkontrollierter Genmanipulation.
Enttäuscht von der Entwicklung zeigt sich der Verein "Reiche Verwandete Sektion West e.V.". "Damals haben wir spontan beschlossen einen solidarischen Beitrag zur Aufzucht dieser wertvollen Gattung zu leisten. Ja wir haben sogar unser Engagment auf unbestimmte Zeit verlängert", so ein Sprecher des Vereins. "Wir hätten die Aufzucht doch Profis überlassen sollen".
Mittlerweile wird in der Bevölkerung der Ruf nach einem starken Mann immer lauter. "Dieser Mann kann ruhig klein sein und einen Schnauzbart haben", ereifert sich Gerda P. aus M., "aber sowas hätte es früher nicht gegeben. Rübe ab kann ich da nur sagen". Das Innenministerium dementiert diese Entwicklung. Bundesinnenminister Chili: "Uns liegen keine entsprechende Erkenntnisse vor. Jedoch sind wir vorbereitet. Der Reichstag ist nun mit ausreichend Feuerlöschern versehen".
Die Regierung hat aufgrund des großen Medieninteresses beschlossen Interviews nur noch nach Durchsicht veröffentlichen zu lassen. Die Behörden wurden veranlasst keine Medienanfragen mehr persönlich zu beantworten.
Soeben erhalten wir noch folgende Meldung:
depeah 12.12.2003 7:10:00
In einigen Teilen der Welt wird zur Zeit mit Nachdruck daran gearbeitet eigene Züchtungen zu entwickeln, um das entstehende Vakuum in Deutschland auszugleichen. Erste Erfolge scheinen sich abzuzeichnen. Eine Anfrage um Unterstützung durch deutsche Facharbeiter an das Bundesbildungsministerium konnte nicht beantwortet werden. Die Mitarbeiter des Ministerium befinden sich zur Zeit auf Bildungsreise in Pisa.
Soweit unsere Sondersendung.
Nach der Werbung geht es weiter mit der Sendung "Deutschland sucht den Superstar"
Wir wünschen Ihnen weiterhin gute Unterhaltung.
Es gibt keine neuen Beiträge.


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