"""Fünf Milliarden Dollar in einer Woche verzockt
Die niedrigen Energiepreise sorgen für herbe Verluste bei Hedge-Fonds. Nun muss der amerikanische Fonds Amaranth Advisors eingestehen, innerhalb von einer Woche rund fünf Milliarden Dollar in spekulativen Gasgeschäften verloren zu haben.
New York - Brian Hunter, Leiter der Energieabteilung von Amaranth Advisors, galt in Fachkreisen schon immer als Zocker. Aber als ein sehr erfolgreicher: Mit seinen Optionsgeschäften im Gasbereich profitierte er massiv von den hohen Gaspreisen nach den Wirbelstürmen Katrina und Rita im vergangenen Jahr. Mit den Folgen der Katastrophen verdiente er damals zwei Milliarden Dollar.
Doch nun erlebt der 32-jährige Fondsmanager selbst eine Katastrophe, die wesentlicher harmloser daherkommt als ein Wirbelsturm, doch für die Hedge-Fonds ebenso zerstörerisch wirkt: Die Energiepreise brachen in der vergangenen Woche um zwölf Prozent ein - und bescherten Amaranth einen Milliardenverlust.
Der Wert der unter der Verwaltung des Fonds stehenden Vermögenswerte fiel nach Berichten des "Wall Street Journal" in einer Woche von neun Milliarden auf 4,5 Milliarden Dollar. Hunter hatte mit seinen Optionsscheinen, die wegen ihrer spekulativen Natur auch "Gaswetten" genannt werden, auf hohe Preise gesetzt. Sein Arbeitgeber ließ kurz darauf verkünden, im Interesse der Investoren künftig weniger auf das risikoreiche Gasgeschäft zu setzen. Aufs Gesamtjahr betrachtet erwarte man dennoch Verluste von 35 Prozent.
Amaranth ist bereits der zweite Hedge-Fonds innerhalb kurzer Zeit, der schwere Finanzprobleme durch Spekulationen auf dem Energiemarkt eingestehen muss. Anfang August hatte bereits der 430 Millionen Dollar starke MotherRock Fonds aufgeben müssen.
Die Gaspreise schwanken stärker als die anderen Energiepreise, weil der Transport von Gas, beispielsweise um örtliche Verknappungen oder Überschüsse auszugleichen, weitaus schwieriger ist als der von Öl oder anderen Treibstoffen.
Mit den neuen Verlusten flammt in den USA die Diskussion über eine stärkere Kontrolle der Hedge-Fonds neu auf. Nach Angaben der "New York Times" nehmen die Fonds inzwischen erheblichen Einfluss auf die Märkte. Derzeit gebe es 9000 Hedge-Fonds mit 1,2 Billionen Dollar an Vermögenswerten. Noch 1990 hatten die Hedge-Fonds nur 38,9 Milliarden Dollar gemanagt.
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,437825,00.html"""
Die niedrigen Energiepreise sorgen für herbe Verluste bei Hedge-Fonds. Nun muss der amerikanische Fonds Amaranth Advisors eingestehen, innerhalb von einer Woche rund fünf Milliarden Dollar in spekulativen Gasgeschäften verloren zu haben.
New York - Brian Hunter, Leiter der Energieabteilung von Amaranth Advisors, galt in Fachkreisen schon immer als Zocker. Aber als ein sehr erfolgreicher: Mit seinen Optionsgeschäften im Gasbereich profitierte er massiv von den hohen Gaspreisen nach den Wirbelstürmen Katrina und Rita im vergangenen Jahr. Mit den Folgen der Katastrophen verdiente er damals zwei Milliarden Dollar.
Doch nun erlebt der 32-jährige Fondsmanager selbst eine Katastrophe, die wesentlicher harmloser daherkommt als ein Wirbelsturm, doch für die Hedge-Fonds ebenso zerstörerisch wirkt: Die Energiepreise brachen in der vergangenen Woche um zwölf Prozent ein - und bescherten Amaranth einen Milliardenverlust.
Der Wert der unter der Verwaltung des Fonds stehenden Vermögenswerte fiel nach Berichten des "Wall Street Journal" in einer Woche von neun Milliarden auf 4,5 Milliarden Dollar. Hunter hatte mit seinen Optionsscheinen, die wegen ihrer spekulativen Natur auch "Gaswetten" genannt werden, auf hohe Preise gesetzt. Sein Arbeitgeber ließ kurz darauf verkünden, im Interesse der Investoren künftig weniger auf das risikoreiche Gasgeschäft zu setzen. Aufs Gesamtjahr betrachtet erwarte man dennoch Verluste von 35 Prozent.
Amaranth ist bereits der zweite Hedge-Fonds innerhalb kurzer Zeit, der schwere Finanzprobleme durch Spekulationen auf dem Energiemarkt eingestehen muss. Anfang August hatte bereits der 430 Millionen Dollar starke MotherRock Fonds aufgeben müssen.
Die Gaspreise schwanken stärker als die anderen Energiepreise, weil der Transport von Gas, beispielsweise um örtliche Verknappungen oder Überschüsse auszugleichen, weitaus schwieriger ist als der von Öl oder anderen Treibstoffen.
Mit den neuen Verlusten flammt in den USA die Diskussion über eine stärkere Kontrolle der Hedge-Fonds neu auf. Nach Angaben der "New York Times" nehmen die Fonds inzwischen erheblichen Einfluss auf die Märkte. Derzeit gebe es 9000 Hedge-Fonds mit 1,2 Billionen Dollar an Vermögenswerten. Noch 1990 hatten die Hedge-Fonds nur 38,9 Milliarden Dollar gemanagt.
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,437825,00.html"""