Sinkende Zahlungsmoral von Großkonzernen belastet die Wirtschaft
Über 50 Prozent der Betriebe mit gesunkenen Erträgen
"Revolvierende Finanzoptimierung“ nennt man im Insiderjargon etwas verharmlosend eine Zahlungspraxis, die sich vor allen Dingen in Großkonzernen ausbreitet: Dabei werden Rechnungen von Lieferanten oder Versicherungen bewusst verspätet beglichen, zugleich aber weitere Leistungen in Anspruch genommen. Auf dem Rücken der Gläubiger versuchen Unternehmen mit dieser Methode, ihre Liquidität zu erhöhen und die Zahlungsunfähigkeit zu kaschieren. Die zunehmend schleppenden Zahlungen von Kunden führen immer öfter in die Pleite. Dass es insbesondere dem Mittelstand ausgesprochen schlecht geht, zeigt eine Umfrage der Creditreform
www.creditreform.de .
So berichteten 53,8 Prozent der befragten Betriebe von gesunkenen Erträgen. Höhere Gewinne konnten nur 14,8 Prozent vorweisen. Für Creditreform-Chef Helmut Rödl ist ein Silberstreif am dunklen Horizont längst noch nicht in Sicht: "Die Ertragslage bleibt desolat“. Dadurch wächst die Konkursanfälligkeit drastisch, denn geringere Gewinne schwächen die Selbstfinanzierungskraft, die Reserven schrumpfen.
Gunnar Sohn, email: gunnar.sohn@sohn.de, Tel. 0049-228-6204474