Interview mit Ted Butler
Cook: Wir beginnen dieses Interview nach dem starken Fall von Silber von seinem Hoch bei 15 US$. Wie lange kann dies so weitergehen?
Butler: Im Allgemeinen, je schärfer die Bewegung, desto schneller verliert sie an Schwung. Daher würde ich sagen, dass dieser Abverkauf nicht lange dauern wird.
Cook: Wie tief kann es noch gehen?
Butler: Ich wäre überrascht, wenn wir unter die 12 US$ fallen würden.
Cook: Warum dieses?
Butler: Es fand eine massive Liquidation bei den Long-Spekulationen sowie Shorteindeckungen statt.
Cook: Wollen sie damit sagen, dass die Händler aus den großen Short-Positionen, die sie hielten, heraus sind?
Butler: Ja! Zumindest soviel, wie eingedeckt werden konnte.
Cook: Wie machen sie das?
Butler: Sie zogen ihr Angebot an der COMEX zurück und zwangen die Long-Spekulanten in einen leeren Markt hinein zu verkaufen.
Cook: Ich dachte sie hätten gesagt, dass der Preis explodieren würde, wenn die Shortseller versuchen würden sich einzudecken?
Butler: Wenn sie versuchen würden sich auf dem Weg nach oben einzudecken. Dieses Mal haben sie sich wie immer auf die Art und Weise eingedeckt, indem sie die Preise nach unten manipulierten.
Cook: Nach Ihrer Theorie reduziert ein Preissturz das Risiko. Stimmt das immer noch?
Butler: Ja. Die Leute sind genau zu dem Zeitpunkt bereit aus dem Fenster zu springen, wenn bereits das meiste Risiko aus dem Markt genommen worden ist.
Cook: Was ist mit der ärmlichen Preisentwicklung?
Butler: Dies ist eines der Hauptkriterien für eine Bodenbildung. Aber sie müssen die Sache nüchtern betrachten. Wenn ich ihnen vor weniger als einem Jahr garantiert hätte, dass sich Silber mehr als verdoppeln würde, hätten Sie mich geküsst. Stattdessen konzentriert sich jeder auf den Kursverfall von den 15 US$. Das liegt in der menschlichen Natur begründet.
Cook: Werden wir das noch einmal erleben? Ich meine erst anzusteigen und um dann wieder einzubrechen?
Butler: Ich denke, das bei der nächsten Rallye die Shortseller abseits stehen und auf Leerverkäufe verzichten werden. Dies wird die Explosion verursachen.
Cook: Warum sollten sie nicht wieder verkaufen?
Butler: Die Shortseller wurden in anderen Metallmärkten, wie etwa Kupfer, Zinn und Gold getötet. Das Leerverkaufen hat sich als schädlich für ihre finanzielle Gesundheit erwiesen.
Cook: Stiegen sie gut aus dem Silber aus?
Butler: Nicht wirklich. Während die Leerverkäufer geschickt signifikante Mengen ihrer Positionen eingedeckt haben, haben sie hunderte Millionen Dollars bei diesen Rückkäufen verloren. Dies ist das erste Mal, dass sie solch einen Schlag erhalten haben und diese Verluste sind noch frisch in ihrem Gedächtnis. Ich glaube nicht, dass sie sich selbst wieder in Gefahr begeben, indem sie wieder short gegen.
Cook: Haben sie irgendwelche andere Beweise, um diese Meinung zu bekräftigen?
Butler: Ja, ich denke jenes Silber das in den neuen ETF (Exchange Traded Fund) gewandert ist, stellte früher einen Lagerbestand dar, gegen welchen über Jahre Silberfutures geshortet und an der COMEX gehandelt wurden. Es sind nun 73 Millionen Unzen im ETF bzw. das Äquivalent von 15.000 Kontrakten. Ich bin überzeugt, dies repräsentiert 15.000 Kontrakte die nicht mehr vom "Silber-Wolfpack" geshortet werden, zusätzlich zu meinem Gefühl von keinen größeren Leerverkäufen bei der nächsten Rallye.
Cook: Könnte es Buffett´s Silber gewesen sein?
Butler: Sicherlich indirekt zumindest. Aber es war seinem Statement zufolge nicht er selbst, der bei 13 US$ oder 14 US$ verkauft hat. Ich hoffe es ist Buffett´s Silber, weil dies aufzeigen würde, wie wenig Silber überirdisch bleibt.
Cook: Was ist die Quintessenz, wenn die großen Händler nicht wieder leerverkaufen?
Butler: Wir gehen nach oben. Daher ist es jetzt Zeit das Boot zu beladen.
Cook: Was halten Sie von den Geschichten die behaupten, dass enorme Mengen an Silber in Form von alten Münzen den Markt überfluten werden?
Butler: Ich habe einen Artikel darüber gelesen, ein paar E-Mails erhalten und meine Meinung ist, dass dies nichts ist worüber man sich sorgen müsste. Jedoch werden wir uns damit befassen und es analysieren, wenn es sich zu einem marktbestimmten Faktor entwickeln sollte. Aber sie haben über 30 Jahre Erfahrung in diesem Gebiet. Was ist Ihre Meinung?
Cook: Es ist gegenwärtig kein bestimmender Faktor. Dennoch, ganz nebenbei, scheinen sie sich bei der Menge an verfügbarem Silber verrechnet zu haben. Würden sie zustimmen, dass sie das auftauchen all dieses Silbers aus dem ETF überrascht hat?
Butler: Ja, es hat mich überrascht. Aber ich habe immer die Summe von einer Milliarde Unzen an Gesamtweltbeständen in Münzen und Barren genannt, es entkräftet diese Zahl nicht. Und bitte erinnern sie sich, das Silber im ETF ist vom Markt genommen wurden. Daher, in einem gewissem Sinne, je mehr sie hineintun, desto bullisher wird er. Zudem steht dieses Silber nicht mehr dem industriellen Verbrauch zur Verfügung.
Cook: Was ist ihre gegenwärtige Interpretation des Silber-ETF?
Butler: Bzgl. seiner erworbenen Silbermenge ist er schneller gewesen, als irgend jemand es erwartet hätte. Es ist das perfekte institutionelle Investmentvehikel und weil so viel institutionelles Geld herumjagt und es so wenig Silber gibt, wird der ETF tief greifende Auswirkungen auf den Silberpreis haben.
Cook: Wie tief greifend?
Butler: Ein paar Milliarden Dollar sind nichts in den Relationen der institutionellen Investoren. Dieser Betrag kann innerhalb eines Herzschlages in jede lohnenswerte Investmentmöglichkeit fließen. Silber ist meiner Meinung nach die beste derartige Möglichkeit. Und plötzlich, zum ersten Mal in der Geschichte, haben Institutionelle Anleger die Möglichkeit es zu tun.
Cook: Was wird nun aufgrund des ETF geschehen?
Butler: Die Institutionen werden weiter in den Silber-ETF investieren und veranlassen damit, dass Silber gekauft und vom Markt genommen wird. Den Verwaltern des ETF wird entweder das Silber zum gegenwärtigen Preis ausgehen oder sie werden die ganzen 130 Millionen Unzen relativ schnell ausverkaufen. Wenn ihnen das Silber zum derzeitigen Preis ausgeht, dann wird der Preis steigen müssen, um das benötigte Silber herbei zu schaffen. Wenn sie die ganzen 130 Millionen Unzen verkaufen, beweist dies, dass eine große Nachfrage nach Silber besteht und der nächste Schritt muss Pläne für einen anderen Silber ETF beinhalten. Wir verfügen bereits über mehrere Gold-ETFs, daher wird es auch mehrere Silber-ETFs geben.
Cook: Dann was?
Butler: Sie legen entweder einen anderen Silber-ETF auf, welcher, so bin ich überzeugt, sich auch verkaufen würde oder sie gestehen ein, dass nicht genug Silber für einen anderen ETF vorhanden ist und der Preis für Silber explodiert, wenn die Leute die Situation realisieren.
Cook: Silber ist ein Vielfaches höher, als damals als wir begannen es zu empfehlen. Sind Sie heute noch genauso bullish?
Butler: Ja, Ich rate immer noch Leuten Silber zu kaufen oder mehr Silber zu kaufen.
Cook: Was ist der Grund dafür?
Butler: Sehen Sie sich die Menge an Silber an die der ETF kauft und vergleichen sie es mit der geringen Menge an Gold, die von den ETFs in den letzten Monaten gekauft wurde - dies zeigt Ihnen, dass mehr Bedarf an Silber besteht. Das sollte auch so bleiben.
Cook: Ist das der Grund?
Butler: Es gibt viele Gründe. Gold ist primär ein monetärer Rohstoff, mit geringer industrieller Nutzung. Silber ist primär ein industrieller Rohstoff, mit einer Geldfunktion der von vielen akzeptiert wird.
Cook: Die Goldleute behaupten, dass der monetäre Aspekt Gold besser stellt.
Butler: Ich sage: Nein! - Es ist die industrielle Natur von Silber die es besser macht.
Cook: Ist es keine Frage der Präferenz?
Butler: Was waren die am besten performenden Metalle der letzten Jahre? Industrielle Metalle - Kupfer, Zinn und Aluminium. Es kann zu einer Knappheit kommen, weil sie konsumiert werden. Kupfer war auf seinem letzten Hoch mehr als sechs Mal so hoch wie bei seinem Tiefststand vor einigen Jahren. Silber ist ein industrielles Metall mit einem historischen monetären Kick. Kein anderes Metall verfügt darüber.
Cook: Irgendwelche anderen Gründe?
Butler: Es gibt in US-Dollar gemessen mehr als 200 Mal so viel Gold als Silber auf der Erde. Ein halbes Prozent des Dollar-Gegenwertes von Gold ist mehr als der gesamte Dollar-Gegenwert von Silber.
Cook: So, was ist ihre Vorhersage für diese Strategie?
Butler: Silber sollte weiterhin dem Gold folgen bzw. es übertrumpfen, wie es dies schon über die letzten Jahre getan hat. Aber wenn sich die Dinge entwickeln, wie ich es erwarte, wird Silber Gold in den nächsten Jahren im großen Stil überholen. Und der Kick ist, dass die Goldinvestoren die meinem Rat folgen, am Ende mit mehr Gold dastehen werden.
Cook: Wie dieses?
Butler: Jene Anleger, die jetzt einen Teil ihres Goldes in Silber tauschen, werden es eines Tages verkaufen und sich dann mit dem Erlös mehr Gold kaufen können, als sie es ursprünglich kaufen konnten.
Cook: Das klingt Gut. Aber wir werden die Trommel jetzt nicht zu laut für den Wechsel schlagen. Schließlich waren wir für eine lange Zeit ein Goldunternehmen und wir lieben Gold. Lassen Sie uns fortfahren.
Butler: Seien sie kein Feigling.
Cook: Was meinen Sie damit?
Butler: Jedes Mal wenn ich es zur Sprache bringe, sagen sie, wir sollen weitermachen. Die ganze Goldwelt hat Angst davor, dass sich etwas besser entwickeln könnte als Gold. Es gleicht fast einem religiösen Kult. Ich bin nicht gegen Gold, es ist nur so, dass ich davon ausgehe, dass Silber Gold bzgl. der Performance die Hosen ausziehen wird und ich habe keine Angst davor das zu sagen.
Cook: Das klingt ein bisschen extrem.
Butler: Extrem ist, dass ich außer meinem Freund Izzy nie jemanden gesehen habe, der es wagt, der Öffentlichkeit zu raten Gold in Silber zu tauschen. Die Leute haben keine Angst alles zu kopieren, was ich schreibe, aber niemand anderer hat meines Wissens nach die Courage gehabt zu sagen, wechselt euer Gold in Silber, damit ihr mehr Geld verdient.
Cook: Sie können sich da nicht sicher sein. Unsere Klienten haben über die Jahre viel Gold gekauft und es ist gestiegen.
Butler: Das ist großartig. Ja, Gold hat sich gut entwickelt und ich hoffe es wird so weitergehen. Ich mache keine Stimmung dafür, dass Gold fällt und ich behaupte auch nicht, dass es dies wird. Ich sage nur, dass sich Silber viel besser entwickeln wird. Wenn ich ein Automobilaktien-Analyst wäre und ich davon ausging Ford würde besser sein als GM, dann fände ich es notwendig die Leute aufzufordern von GM zu Ford zu wechseln. Ich bin ein Rohstoff-Analyst der glaubt, dass Silber sich besser entwickeln wird als Gold. Ich muss den Leuten raten von Gold in Silber zu wechseln.
Cook: Aber die Fundamentaldaten für Gold sehen besser aus. Der Dollar, die Zinsen, die Inflation, das Öl und die Wirtschaft.
Butler: Jede dieser Fundamentaldaten, die sie für Gold anführen gilt auch für Silber. Es sind die anderen Faktoren welche die Geschichte zu spannend machen.
Cook: Und diese sind?
Butler: Silber wird konsumiert, nicht angehäuft. Silber ist eine industrielle Notwendigkeit wie Öl, Kupfer oder Zink, wohingegen Gold ein Luxusgegenstand ist. Die Regierungen der Welt, die Erzfeinde eines höheren Goldpreises, haben immer noch riesige Mengen die sie verkaufen können, um den Goldpreis unten zu halten. Sie haben jedoch fast gar kein Silber. Es ist wesentlich mehr Gold vorhanden als Silber, besonders in Dollar gemessen.
Cook: Sie haben sehr viel Mut, diesen zu Gold anstatt von Silber zu raten.
Butler: Ich weiß etwas, dass mir große Sicherheit gibt. Ich weiß, dass nur kleine Goldinvestoren meinen Rat befolgen können. Große institutionelle Investoren können nicht.
Cook: Warum nicht?
Butler: Es gibt nicht genug Silber. Die Gesamtmenge des überirdischen Goldes beträgt Weltweit ungefähr drei Billionen US-Dollar. Ein Prozent davon sind 30 US$ Milliarden. Sogar wenn sie sagen, es gibt einen Weltsilberbestand von einer Milliarde Unzen, zu 15 US$ pro Unze, dann sind das trotzdem nur 15 US$ Milliarden. Ein Prozent des Goldes ist so viel wert wie die doppelte Menge der Weltsilberbestände. Ich glaube, dass ist ein absurdes Verhältnis, dass sich mit der Zeit ändern muss. Die wahrscheinlichste Anpassung wird durch eine kommende Aufwertung des Silberpreises kommen.
Cook: Klingt bullish.
Butler: Es ist in US-Dollar gemessen 200 Mal so viel Gold wie Silber vorhanden und der großer Bedarf und die absolute Notwendigkeit für Silber in einer modernen Zivilisation repräsentiert die größte Investmentmöglichkeit aller Zeiten.
Cook: Dies ist was sie bei 5 US$ pro Unze sagten. Hat es immer noch Bestand?
Butler: Ja, und in gewisser Weise hat es sich noch verbessert.
Cook: Auf welche Weise?
Butler: Nun, einerseits hat die Welt gelernt, dass die meisten Metalle und Mineralien vor drei bis fünf Jahre zu billig waren. Die Nachfrage hat die Produktion bei vielen Rohstoffen überstiegen und die Produktion zeigt kein Zeichen von signifikantem Anstieg, aus vielen Gründen. Silber ist keine Ausnahme. Ich glaube es ist besser, dass sich Silber im Preis verdreifacht hat und immer noch nicht aus der Reihe der anderen Rohstoffe hervorsticht. Es bewegt sich immer noch in Reih und Glied. Es hat einen unerkannten Aufstieg hinter sich. Jetzt muss es seine einzigartige Preis-Explosionskraft beweisen. Und es wird.
Cook: Was noch?
Butler: Dieser neue Silber-ETF, der die Tür erstmals für institutionelle Anleger öffnet, ist eine große Sache und er macht es für Silber um einiges leichter sich zu entwickeln. Der ETF wird die Erschöpfung der Lager drastisch beschleunigen. Werfen Sie einen Blick auf die sich dramatisch verbesserten COT-Daten, welche die besten in den letzten neun Monaten darstellen und Sie finden alle Zutaten für eine signifikante Bewegung.
Cook: Würden Sie eine Zahl nennen?
Butler: Ich wäre überrascht wenn wir nicht sehr bald um 5 US$ höher ständen, aber längerfristig glaube ich weiterhin, dass der Preisanstieg verblüffend sein wird.
Cook: Keine Frage, sie hatten recht mit der gegenwärtigen Preisbewegung und ihre Erklärungen, was hinter der Szene vor sich geht, denn es hat sich generell bewahrheitet. Die großen Händler jedoch, die wie Sie sagen den Markt manipulieren, werden nicht weggehen. Sie werden versuchen so viel wie möglich gegen die kleinen Investoren zu machen. Kann der Kleinanleger das durchhalten?
Butler: Sicherlich kann er. In der Tat hat der kleine Investor mit Buy-and-hold-Strategie sich besser im Anstieg der letzten 9-10 Monate gehalten als die Händler. Die Händler waren erfolgreich im eindecken des großen Brockens ihrer eigenen Shortpositionen, aber es kostete sie Arm und Bein. Weil die Händler so einen Schlag durch die Leerverkäufe erlitten, glaube ich nicht, dass sie so schnell wieder short gehen werden. Dies könnte den Preis wirklich befreien.
Cook: Irgendwelche Schussworte?
Butler: Dies ist die Zeit und dies sind die Umstände, um das Boot zu beladen.
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