Siemens schließt feindliche Übernahme nicht aus

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EinsamerSam.:

Siemens schließt feindliche Übernahme nicht aus

 
28.09.06 12:01
Siemens schließt feindliche Übernahme nicht aus

Der Vorstand des Technologiekonzerns Siemens hält es angesichts des derzeit relativ niedrigen Börsenkurses nicht für ausgeschlossen, dass das Unternehmen zum Objekt für eine feindliche Übernahme wird. Das berichtete das Magazin "Capital" unter Berufung auf interne Reden des Arbeitsdirektors Jürgen Radomski, der Mitglied des Zentralvorstands ist. In einem Szenario habe Radomski ausgemalt, was nach einer Übernahme durch einen Hedge-Fonds oder eine Private-Equity-Firma passieren könnte: die Zerlegung von Siemens, der Verkauf gewinnbringender Einheiten, die Aufnahme von Krediten und die Ausschüttung der vorhandenen Liquidität an die Anteilseigner der Fonds. Aus Sicht des Vorstands sei ein höherer Börsenkurs der wirksamste Schutz gegen eine Übernahme.

SBS-Verlust doppelt so hoch wie erwartet

Um Attacken von Hedge-Fonds oder Private-Equity-Unternehmen zu verhindern, ist der Vorstand dem Bericht zufolge bestrebt, die Ertragskraft zu verbessern und die angekündigten Gewinnmargen in den einzelnen Sparten bis zum Frühjahr nächsten Jahres zu erreichen. Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hatte vorgegeben, alle Sparten müssten bis Frühjahr auf eine Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen von mindestens fünf Prozent kommen. Wie "Capital" weiter berichtet, ist die Lage bei den Problemsparten SBS und Com schlimmer als zuvor erwartet. Ursprünglich habe der Vorstand für den EDV-Dienstleister SBS für das gesamte Geschäftsjahr 2005/06, das Ende September abläuft, mit einem Verlust von rund 350 Millionen Euro kalkuliert - nun werde ein Minus von mehr als 700 Millionen Euro nicht ausgeschlossen. Nach drei Quartalen waren schon minus 522 Millionen Euro aufgelaufen.

Doch kein Jahresgewinn bei Com

Für die Telekommunikationssparte Com habe der Vorstand ursprünglich auf einen operativen Gewinn von rund 150 Millionen Euro im Geschäftsjahr gehofft. Laut "Capital" liegt die aktuelle Prognose aber bei einem Verlust von mehr als 200 Millionen Euro. Für beide Sparten sucht Siemens nach Interessenten. Früheren Berichten zufolge gibt es für SBS Bieter aus dem europäischen Ausland, die mit der Übernahme ihre Position in Deutschland stärken wollen. Die Sparte Com wird nach Ablauf des Geschäftsjahres aufgelöst. Den profitablen Bereich für Fest- und Mobilfunknetze hat Siemens in ein Joint-Venture mit Nokia eingebracht, während der defizitäre und unter Marktanteilsschwund leidende Bereich für Telefonanlagen für Unternehmen ausgegliedert und anschließend abstoßen werden soll. Zuletzt war Siemens in die Kritik geraten, nachdem der Aufsichtsrat eine Erhöhung der Vorstandsgehälter im kommenden Geschäftsjahr im Schnitt um 30 Prozent gebilligt hatte.


Quelle: (nz)

Euer

   Einsamer Samariter

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