Senator Entertainment: Underperform (HypoVereinsbank)
Die Analysten der HypoVereinsbank bewerten die Aktie von Senator Entertainment mit Underperform.
Senator Entertainment habe durch den
Einstieg in die internationale Koproduktion um den weltweiten Rechtehandel das Chancen- vor allem aber auch das Risikoprofil des Geschäftsmodells deutlich erhöhen können. Dies sehe man in den vermutlich erhöhten Einstandspreisen für die deutschsprachigen Rechte aus dem Output-Deal mit Joe Roth, der Neugründung des Weltvertriebs Senator International und dem stark anwachsenden Investitionsvolumen begründet. Daraus erwarte man einen
negativen Free-Cashflow bis 2001.
Senator liege nach sechs Monaten mit einem
Marktanteil von 6,8 % noch unter der Zielmarke für das Filmverleihjahr 2001. Im zweiten Halbjahr werde sich jedoch das
Wettbewerbsumfeld wahrscheinlich allgemein verschlechtern. Infolge der
mangelhaften Auslastungszahlen in den deutschen Kinos prognostiziere man auch für die Geschäftsjahre 2001 und 2002 negative Ergebnisbeiräge aus der Beteiligung am Kinomarktführer CinemaxX. Zusätzlich könnten
weitere, außerplanmäßige Abschreibungen auf den Beteiligungswert nötig werden.
Aufgrund der Anlaufkosten für den Aufbau des eigenen Weltvertriebs und der teuren internationalen Deals würden die EBIT-Prognosen für 2001 rd. 40 % unter den Planzielen des Unternehmens liegen. Mögliche weitere, außerplanmäßige Abschreibungen auf die CinamxX-Beteiligung würden dabei jedoch noch unberücksichtigt bleiben. Das Ergebnis pro Aktie prognostiziere man mit 0,27 Euro für 2001 bzw. 0,39 Euro für 2002.
Auf Basis des DCF-Modells sehe man für die Aktie ein Downside-Risiko von rd. –10 % und bewerte sie mit Underperform.
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Auch wenn ich von der Bewertungsmethode nach DCF-Modell nicht viel halte, treffen die oben genannten Kritikpunkte (fett) die Probleme für die weitere Entwicklung hinsichtlich Ergebnis und somit der Kursentwicklung ziemlich genau.
Fazit:
Senator bleibt vorerst nur ein Zock, da die weitere Entwicklung nur schwer absehbar ist und m.E. eher schlecht aussehen. Daneben fällt auf, das die Anzahl der in die Kinos kommenden Neuverfilmungen diesen Sommer sehr hoch ist und somit das Produktportfolio von Senator bei schwachen Besucherzahlen deutlich mit Konkurenz zu kämpfen hat. Und wer sich die Filme aus der kommenden Produktpipeline von Senator genauer anschaut, wird auch nicht gerade vom Hocker gerissen. Ein Film mit Julia Roberts wird nicht reichen!
Also sind von daher wohl auch keine positiven Ergebniss-Entwicklungen zu erwarten. Dabei scheint ein KGV von 4-5 oder weniger auch kein Garant für einen Kursanstieg.
Sicher sind ein paar Prozente durch einen Zock möglich, aber die letzten beissen bekanntlich die Hunde!!! Das ganze läuft dazu noch in einem sehr bedenklichen und volatilen Marktumfeld ab.
MfG Make
*meine subjektive Meinung zu Senator, die ich auch mal im Depot hatte und mit ein paar % Verlust glücklicherweise wieder abgestossen habe. Unter 2€ kommen die auch nicht wieder rein, da die ehemalige "Perle des NM50" sich als Imitation ohne viel Glanz erwiesen hat*