Berlin (vwd)- Die Schering AG, Berlin, hat das Jahr 2001 mit einem erneuten Ergebniszuwachs abgeschlossen und die Prognosen der Analysten übertroffen. Der Konzerngewinn stieg vorläufigen Zahlen zu Folge um 24 Prozent auf 418 Mio EUR, teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Dieser Anstieg beruhe neben der "kontinuierlich guten Geschäftsentwicklung" auf einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 85 Mio EUR aus der mittlerweile verkauften Beteiligung an Aventis CropScience. Dem würden 32 Mio EUR Belastungen aus Abschreibungen auf Venture-Capital-Beteiligungen gegenüberstehen.
Das Ergebnis pro Aktie erhöhte auf 2,11 nach 1,70 EUR im Vorjahr. Damit übertraf das Unternehmen die Schätzungen der von vwd befragten Analysten, die im Durchschnitt von 2,09 EUR ausgingen. Die Aktie legte zu Handelsbeginn in einem negativen Marktumfeld um etwa 0,5 Prozent zu. Angaben zum operativen Ergebnis machte das Unternehmen zunächst nicht. Beim Umsatz lag Schering mit 4,842 Mrd EUR am oberen Ende der Prognosen. Kursbereingt stieg der Umsatz damit um zehn Prozent, nicht kursbereinigt um acht Prozent.
Die stärksten Zuwachsraten verzeichnete das Unternehmen in der Region USA mit einer Steigerung um zwölf Prozent auf 1,113 (0,992) Mrd EUR. In der Region Europa einschließlich Afrika, Australien und Neuseeland ein Zuwachs von neun Prozent auf 2,183 (2,008) Mrd EUR erreicht. Jeweils acht Prozent legten die Region Lateinamerika/Kanada auf 511 (474) Mio EUR und die Region Asien/Mittlerer Osten auf 213 (198) Mio EUR zu. In Japan ergab sich ein Umsatzminus von einem Prozent auf 663 (670) Mio EUR.
Aufgegliedert nach Geschäftsbereichen ergab sich in der Fertilitätskontrolle und Hormontherapie mit zwölf Prozent das stärkste Wachstum auf 1,510 (1,353) Mrd EUR, wobei bei den oralen Kontrazeptiva Mirena und Meliane zweistellige Zuwachsraten von 42 bzw 21 Prozent zu verzeichen waren.
Im Bereich Spezialtherapeutika wuchs der Umsatz um sechs Prozent auf 1,491 (1,402) Mrd EUR, wovon 681 Mio EUR (plus 15 Prozent) auf das MS-Mittel Betaferon entfielen. Der Bereich Diagnostika/Radiopharmaka legte sieben Prozent auf 1,452 (1,360) Mrd EUR zu, der Bereich Dermatologie lediglich drei Prozent auf 227 (221) Mio EUR. Damit entfielen auf die drei großen Schering-Geschäftsbereiche zusammen mehr als 90 Prozent des Gesamtumsatzes.
Vorstandsvorsitzender Hubertus Erlen bezeichnete 2001 als "schwieriges Jahr", in dem man aber dennoch die Strategie des beschleunigten Wachstums fortgesetzt habe. Die "erfolgreichen" Markteinführungen des Kontrazeptivums Yasmin und des neuartigen Leukämie-Medikamentes Campath seien dabei Schlüsselelemente.
Finanzvorstand Klaus Pohle wies darauf hin, dass Schering insbesondere in den USA Umsatzsteigerungen zwischen 15 und 20 Prozent erwarte. Verstärktes Marketing soll vor allem den Absatz von Yasmin vorantreiben. Zusätzlich soll in den USA die Kommunikation mit den Anwenderinnen durch direkte Werbemaßnahmen verstärkt werden. Einen weiteren wichtigen Schritt bei der Erweiterung der Drospirenon-Produkte stelle die beantragte Zulassung für "Angeliq", ein Produkt zur Hormonersatztherapie, in den USA und Europa dar. Pohle wird im Laufe des Vormittages den vorläufigen Bericht in einem vwd Gespräch erläutern. +++ Stephan Kosch/Gerhard Zehfuß
vwd/5.2.2002/sk/zf/mim
5. Februar 2002, 09:51