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31.01.25
Die europäischen Autobauer stehen unter Druck. In Brüssel sind Politik und Industrie nun zusammengekommen, um über Lösungen zu diskutieren. Es geht auch um Lockerungen der Klimavorgaben.
Beim Dialog mit Vertretern der Autoindustrie hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) einen Aktionsplan zur Unterstützung der europäischen Autobauer angekündigt. Angesichts der Krise auf dem europäischen Markt hatte von der Leyen die Autobranche zur Chefinnensache erklärt und lud am Donnerstag diverse Branchenvertreter zu Gesprächen in Brüssel ein. „Die europäische Automobilindustrie befindet sich an einem entscheidenden Punkt“, sagte von der Leyen. „Wir sind uns der Herausforderungen bewusst, vor denen sie steht“.
Erste Ergebnisse des nun gestarteten Dialogs erwartet die Kommission nach eigenen Angaben bis Anfang März. EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas (46) soll am 5. März einen Aktionsplan für die Autoindustrie vorlegen, in dem die Ergebnisse des Autogipfels festgehalten werden.
Im Zentrum des Brüsseler Autogipfels stehen unter anderem die sogenannten Flottengrenzwerte. Die legen fest, wie viel Kohlendioxid neu produzierte Fahrzeuge höchstens ausstoßen dürfen und sind zum Jahresbeginn heruntergeschraubt worden. Doch hierbei sind sich die europäischen Autobauer uneinig: Mehrere Hersteller, darunter Volkswagen und Renault, sind derzeit nicht auf Kurs für die verringerten Grenzwerte. Ihnen drohen deshalb hohe Bußgelder.
Andere Autobauer wie BMW oder der Stellantis-Konzern, zu dem Fiat, Peugeot und Opel gehören, lehnen eine Aufweichung der EU-Regeln hingegen ab, weil sie sich ausreichend vorbereitet sehen. „Das System muss fair sein, denn einige haben bereits investiert und sind beim Einhalten der Ziele erfolgreich“, hatte von der Leyen am Mittwoch gesagt. Die EU brauche aber auch „das nötige Maß an Flexibilität und Pragmatismus“, fügte sie hinzu.
Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) forderte in diesem Zusammenhang, die Flottengrenzwerte für die kommenden zwei Jahre aufzuweichen und einen Teil der Fahrzeuge nicht in der Rechnung zu berücksichtigen. Der Verband setzt sich in Brüssel zudem dafür ein, auch nach 2035 noch Pkw mit Verbrennermotoren zuzulassen....
...In den Gesprächen mit Autobauern und Zulieferern geht es auch um einen möglichen Handelsstreit mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump (78), den die Hersteller vermeiden wollen. Ein weiteres Thema sind die EU-Zölle auf Elektroautos aus China, gegen die mehrere Hersteller, darunter BMW und Tesla, Klage vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht haben.