Mit einer Gewinnwarnung rechne ich ehrlich gesagt erst einmal nicht. Dafür war die Abstimmung in GB zu sehr am Ende des Quartals, daß etwas noch nennenswerten Einfluß auf das Q2-Ergebnis haben könnte. Und sollten nun die Umsätze zurückgehen, würde sicherlich nicht gleich eine Gewinnwarnung ausgeworfen werden, sondern auf der Kostenseite erst einmal versucht, gegen zu steuern. Sollte es eine geben, wird es m. M. n. nicht so schnell sein. Verkaufen im Wissen um eine kurz bevor stehende Gewinnwarnung würde ich ausschließen.
Zum VW-Skandal:
Effektiv wissen wir ja nun auch gar nicht, welche Hersteller aus dem Fahrzeugbereich von Schaeffler beliefert werden. Vielleicht ist VW ja nicht darunter, oder die Einbußen von VW wurden durch Steigerungen bei anderen Autoherstellern aufgefangen.
Der Brexit selbst dürfte erst im Jahr 2018-2019 stattfinden, der spielt also nur indirekt eine Rolle über die Schwäche des britischen Pfunds und der wirtschaftspolitischen Unsicherheit, die der Brexit verursacht (Investitionszurückhaltung der Wirtschaft bzw. teils auch Abwanderung von ausländischen Konzernen, aber bessere Exportchancen auf Grund des billigeren Pfundes, aber ein schrumpfender Markt auf Grund der Verteuerungen der Import-Waren in GB selbst). Momentan gibt es beim Pfund eine Erholung (heute 3. Tag).
Dazu auch:
http://www.ariva.de/news/...alisiert-geldpolitische-Lockerung-5799126
Die Industriesparte schreibt ja nun bisher keine roten Zahlen, ist nur weniger profitabel auf Grund rückläufiger Umsätze. Das mag an asiatischer Billigkonkurrenz liegen sowie an rückläufiger Investitionstätigkeit (Krise einiger Schwellenländer).
Die Beschäftigten in Großbritannien machen im Verhältnis zum Gesamtkonzern, nur 1,67% aus und damit sind die Fertigungsstandorte relativ unbedeutend. Bei Barden kann ich mir vorstellen, daß sie mit den hochpräzisen Kugellagern eher den Export als vornehmlich den britischen Markt bedienen und da käme eine Pfundschwäche dieser Niederlassung evtl. noch entgegen. Zu Sorgenkindern könnten sich eher die anderen 4 Standorte entwickeln, aber ich glaube nicht, daß die die EBIT-Rate um mehr als zwei Prozent drücken könnten. Bedeutender dürfte das Geschäft mit den europäischen Fahrzeugherstellern sein, deren Fahrzeug-Exporte nach GB sich rückläufig entwickeln dürften.
Bei Grammer wurde heute auf eine mögliche Übernahme spekuliert, ansonsten ist Continental mit ca. 1% im Plus, Hella, Leoni und Schaeffler leicht im Minus, Norma ein wenig stärker. Im Wesentlichen sieht es bei den anderen Fahrzeugzulieferern also nicht anders aus.
Wissen andere mehr als wir - nein die lassen sich vielleicht eher davon treiben, was läuft und was nicht und was nicht läuft, wird rausgeschmissen.