RWE: "Einstieg bei Temelín wäre Brüskierung der Re

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sir charles:

RWE: "Einstieg bei Temelín wäre Brüskierung der Re

 
15.02.02 09:26
RWE: "Einstieg bei Temelín wäre Brüskierung der Regierung"

Strom. Was machen Deutschlands Stromkonzerne nach dem Atom-Ausstieg mit ihrem milliardenschweren Kernkraft-Wissen? RWE-Manager Bussfeld im "Presse"-Gespräch.

 Der deutsche Energie-Riese RWE weist aufkeimende Spekulationen über einen möglichen Einstieg beim Temelín-Betreiber CEZ zurück. "Wir hatten nie, wir haben nicht und wir werden auch kein Interesse am Energieversorger CEZ haben", meint Klaus Bussfeld, Vorstand der RWE-Stromtochter im "Presse"-Gespräch. Schließlich wäre es eine Brüskierung der deutschen Regierung, wenn sich deutsche Versorger zum Ausstieg aus der Nutzung der Kernkraft verpflichten, gleichzeitig aber ausländische AKW kauften.


Ob das auf immer und ewig so bleiben wird, läßt Bussfeld freilich offen. "Wir richten uns nach dem Wunsch der politischen Mehrheit im Bundestag", versucht sich der ehemalige Sekretär des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen diplomatisch. Schließlich befindet sich die deutsche Strom-Wirtschaft in einer mißlichen Lage. So ist sie vor allem ihren Aktionären verpflichtet. Und die haben noch keine schlüssige Antwort auf die Frage erhalten, was die deutsche Strom-Industrie nun mit ihrem milliardenschweren Kernkraft-Wissen anfangen wird.

Ob die deutsche Atomwirtschaft dafür in den Osten ausweichen wird, dürfte nicht zuletzt davon abhängen, ob sich Deutschland im Falle eines Regierungswechsels - wie von CDU/CSU angekündigt - zum Ausstieg aus dem Ausstieg entschließen wird.


Wasser ist "Kohle"

Für die nächsten Jahre schließt Bussfeld jedenfalls ein RWE-Interesse an europäischen Atommeilern aus. Im Stromgeschäft, dort ist RWE in Europa Nummer zwei hinter der Electricité de France (EdF), versucht der Konzern vorerst bei kleineren Versorgern zu punkten. So kaufte sie sich im Vorjahr auch mit 49 Prozent bei der Kärntner Energieholding ein. In Deutschland hat der Konzern rund 200 Beteiligungen an mittelgroßen Versorgern erworben.


Insgesamt ist das von Unternehmensberatern prophezeite Untergangs-Szenario für kleinere Versorger bis dato ausgeblieben. Während von den sieben größten deutschen Versorgern drei in anderen aufgegangen waren, blieben die kleineren mehrheitlich eigenständig. Bussfeld begründet das damit, daß sich der Wettbewerb aufgrund der Überkapazitäten in der Erzeugung abgespielt habe. Verteiler konnten kräftige Preisnachlässe lukrieren, gaben diese nur zum Teil weiter und schafften so das Überleben. Künftig würden aber auch die Verteiler von Preiskampf und Verdrängunswettbewerb erfaßt, so Bussfeld.


Am aggressivsten geht RWE derzeit im Gasbereich vor. Mit der Übernahme der tschechischen Transgas (für 4,1 Mrd. Euro/56,4 Mrd. S) hat sich RWE einen der größten Gastransporteure Europas unter den Nagel gerissen. Gleichzeitig wurden Versorger in Holland und England übernommen. Erbitterte Gegner: Ruhrgas, E.On, Gaz de France. Im Wassergeschäft plant RWE für fünf Mrd. Euro die Übernahme der American Water Works, mit der die Deutschen zum größten US-Wasserversorger aufstiegen. Bereits jetzt stammt jeder fünfte Euro des RWE-Ertrags aus dem Geschäft mit Wasser. Nach der Übernahme der britischen Thames Water ist RWE drittgrößter Wasser-Konzern der Welt.



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