Und jetzt ein Interview mit Vorstandschef John Works / Rancher Energy
Exklusivinterview mit Rancher Energy Corp!
Rancher Energy: Ab 2008 sprudeln die Gewinne
Rancher Energy (WKN:
A0JK03) will mit modernen Methoden alte Ölfelder neu beleben. Vorstandschef John Works ist ein Mann mit großer Erfahrung. Im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert er, welches Potenzial seine Felder haben. Er gibt einen Ausblick auf zukünftige Gewinne und macht klar, dass er noch einige Ideen hat. Auch hinsichtlich der Finanzierung ist er sehr offen.
?: Können sie ihre Firma kurz vorstellen? Was machen sie genau?
Works: Wir sind ein Unternehmen, das ältere Ölfelder aufkauft, bei denen noch größere Ölreserven im Boden vorhanden sind. Wir benutzten dabei Kohlendioxid als Katalysator, um das verbliebene Öl aus dem Boden zu holen. Das ist eine ziemlich einzigartige Strategie. Es gibt nur wenige Firmen auf der Welt, die das machen. Dabei sind wir überzeugt, dass es vor allem in Wyoming noch sehr viele Möglichkeiten für diese Technik gibt. Da gibt es noch eine Menge an Ölfeldern, die mit dieser Technik erfolgreich arbeiten können. Das Kohlendioxid erhalten wir übrigens von Exxon Mobile.
?: Welche Bedingungen brauchen sie, um Kohlendioxid einzusetzen?
Works: Man benötigt auf den Feldern die richtige Tiefe, den richtigen Druck, die richtige Temperatur und dann einige geologische Besonderheiten wie eine spezielle Porosität.
?: Und warum wenden nur wenige Unternehmen diese Technik an? Ist die Technik so unbekannt oder so kompliziert?
Works: Die Technik ist recht bekannt, man benutzt sie seit rund 30 Jahren, unter anderem auch in Russland. Aber es ist für viele Unternehmen nicht wirklich lohnenswert gewesen. Der Preis für Kohlendioxid ist nach unten gegangen, daher ist es jetzt interessanter, damit zu arbeiten. Aber die größte Herausforderung ist wohl, dass die Felder, auf denen man Kohlendioxid einsetzen könnte, oft nicht nahe genug an den Fabriken liegen, die das Gas herstellen. Das ist die Herausforderung für viele Unternehmen. Wir sind da klar im Vorteil, da die drei Felder, die wir kaufen, nur ein paar hundert Kilometer von einer sehr großen Kohlendioxid-Fabrik entfernt liegen, die Exxon Mobile betreibt.
?: Sie brauchen also eine gute Infrastruktur in ihrer Umgebung?
Works: Stimmt. Es gibt ein existierendes und gut ausgebautes Pipeline-Netzwerk in der Nähe unserer Felder. Das brauchen wir nur noch ein wenig zu erweitern und schon können wir das Kohlendioxid gleich zu unseren Feldern durchleiten.
?: Welchen Ölpreis benötigen sie, um diese Technik attraktiv zu machen?
Works: Das ist das Gute an unserem Geschäftsmodell. Wir bauen die Pipeline und die übrige Infrastruktur zum großen Teil an der Oberfläche der Felder. Wenn die Pipeline steht, spritzen wir das Kohlendioxid in das Feld hinein. In den ersten zwei oder drei Jahren müssen wir dafür eine Menge an Geld aufwenden. Aber danach müssen wir nur noch die allgemeinen operativen Ausgaben bezahlen. Die Kosten für das Kohlendioxid und für die Förderung werden nicht über 20 Dollar pro Barrel hinausgehen. Haben wir das alles einmal investiert, ist die Firma sehr immun gegen einen Verfall der Ölpreise. Die können sogar auf 30 Dollar pro Barrel runtergehen und wir machen noch immer eine ganze Menge Geld.
?: Wie viel Geld müssen sie jetzt in der Startphase investieren? Was brauchen sie insgesamt?
Works: Ungefähr 175 Millionen Dollar. Einiges wird benötigt, um den Kaufpreis für die drei Felder zu bezahlen. Den Rest brauchen wir, um die Arbeiten an den Feldern voranzubringen und um das Kohlendioxid zu kaufen und dorthin zu transportieren.
?: Wie werden sie dieses Geld bekommen?
Works: Wir haben eine große Investmentbank aus New York als Partner: Knight Capital. Das ist weltweit der größte Market Maker für Aktien wie unsere. Knight Capital hat uns nach Europa geholt. Das Unternehmen hat uns auch Kontakte in New York und Houston ermöglicht, um mit großen Finanzinvestoren zu sprechen, damit wir das benötigte Geld bekommen.
?: Es gibt also institutionelle Investoren, die in ihr Unternehmen investieren wollen?
Works: Ja, es gibt mehrere Investoren, die sich sehr stark für uns interessieren. Diese Unternehmen genießen eine sehr gute Reputation. Ich darf darüber jedoch noch nichts Genaues sagen. Beide Finanzinstitute haben aber die Due Dilligence Prüfung abgeschlossen und waren damit sehr zufrieden. Wir erwarten das Ergebnis sehr bald und werden es dann veröffentlichen. Es müssen noch Feinabstimmungen gemacht werden, Vorschläge müssen abgestimmt werden, das sollte bald fertig sein.
?: Die Investoren werden also Geld investieren und dafür neue Aktien von ihnen erhalten?
Works: Es wird sicherlich neue Aktien geben, aber wir werden auch durch Kredite finanziert werden. Es ist also eine Mischform.
?: Bisher haben sie rund 38,35 Millionen Aktien draußen, wie viele können sie insgesamt veröffentlichen?
Works: Unser Streubesitz liegt wohl bei 28,5 Millionen Aktien. Wir können jedoch viel mehr Aktien ausgeben, insgesamt 100 Millionen Stück. Aber da werden wir noch nicht mal ansatzweise rankommen. Vielleicht geben wir 35 Millionen Aktien aus, aber das steht noch überhaupt nicht fest. Wir verhandeln noch, wie die Finanzierung abläuft und da sind viele verschiedene Varianten möglich. Die Finanzstruktur für die Zukunft steht definitiv noch nicht fest. Aber es gibt auf jeden Fall ein großes Interesse auf Seiten der Finanzinvestoren, auch dank der Hilfe von Knight Capital, unser Unternehmen zu unterstützen.
?: Sind die angesprochenen 175 Millionen Dollar schon durch diese Verträge abgedeckt? Oder benötigen sie später noch weitere Investoren?
Works: Viele Investoren wollten von Anfang an wissen, wie viel Geld wir brauchen, bis wir den Breakeven erreichen. Das sind die angesprochenen 175 Millionen Dollar. Haben wir dieses Geld einmal investiert, ist unsere Produktivität extrem hoch und der freie Cashflow wird groß sein. Diesen können wir dann in andere Projekte investieren.
?: Der nächste Schritt ist, die Kaufpreise für Cole Creek und South Glenrock B zu bezahlen. Das sind rund 48 Millionen Dollar, die noch in diesem Jahr überwiesen werden müssen. Das können sie mit dem Geld, das sie bald erhalten werden, problemlos durchziehen?
Works: Nach meinem aktuellen Wissensstand sollten wir dabei sehr erfolgreich sein.
?: Wie viele Ölfelder besitzen sie aktuell?
Works: Wir kaufen gerade drei große Felder und besitzen zwei kleinere Felder. Außerdem verhandeln wir über ein weiteres kleineres Ölfeld. Vor allem die drei großen Felder stehen bei uns im Fokus. Big Muddy, Cole Creek und South Glenrock B haben das Potenzial, mindestens 115 Millionen Barrel Öl zu produzieren. Hier kann man mit der Injektion von Kohlendioxid eine Menge herausholen. Bei den kleinen Feldern kann man wohl 10 bis 15 Millionen Barrel fördern.
?: Sie konzentrieren sich bisher auf das Rocky Mountains Gebiet. Werden sie sich breiter, vielleicht sogar internationaler aufstellen oder werden sie sich auch zukünftig auf diese Region konzentrieren?
Works: Ich habe einen internationalen Background, da ich für JP Morgan in New York und London gearbeitet habe. Für ABN Amro war ich in Amsterdam tätig. Außerdem habe ich eine Ölfirma in Rumänien geleitet. Diese Firma habe ich von einem jährlichen Umsatz von 6 Millionen Dollar auf einen Umsatz von mehr als 600 Millionen Dollar gebracht, und zwar in gerade einmal zwei Jahren. Vieles von damals erinnert mich heute an Rancher. Es gibt da so einige spannende Möglichkeiten für das Unternehmen. Es gibt andere große Felder in der Nähe von denen, die wir schon gekauft haben. Dahin könnten wir uns vergrößern. Das wäre sehr interessant, weil das sehr gute und große Felder mit viel Potenzial sind. Wir haben ein großes Angebot an Kohlendioxid zur Verfügung, so dass diese Möglichkeit durchaus besteht. Das wäre ein perfektes Match. Aber es gibt auch in Europa eine Reihe von alten Feldern, die so ähnlich sind wie die, die wir jetzt in den Rockies haben. Der Schlüssel ist, dass man eine Kohlendioxid-Anlage in der Nähe finden muss. Ich bin sehr daran interessiert, uns internationaler aufzustellen, ich bin sehr an einer internationalen Expansion interessiert. Aber das ist nicht gleich morgen so weit. Wir wollen zuerst sicherstellen, dass wir diese Felder ans Laufen bekommen, so dass sie so produzieren, wie wir das wollen. Unsere Absicht ist es aber, geographisch zu wachsen. Sowohl in den Rocky Mountains als auch in Übersee. Es gibt jedoch noch keine konkreten Gespräche.
?: Sie sagten, dass es andere interessante Gebiete in den Rocky Mountains gibt, die in ihrer Nähe liegen. Können sie das etwas konkretisieren?
Works: Wir möchten die aktuellen Besitzer nicht mit der Nase draufstoßen, daher will ich nicht alles verraten. Aber in der Nähe unserer jetzigen Felder sind einige große Felder, die uns sehr interessieren. Mit der normalen Technik ist dort nichts mehr rauszuholen, aber mit unserer Kohlendioxid-Technik gibt es da noch einiges zu fördern. Ohne eine solche Technik, sind diese Felder nicht viel wert. Mit unserer Technik ist das aber eine ganz andere Sache. Wir sind in der glücklichen Lage, ausreichend Kohlendioxid von Exxon zu erhalten. Daher sind wir in einer starken Position, um in der Region noch weiter zu wachsen.
?: Sie sagten eben, dass sie den Breakeven in einigen Jahren erreichen werden. Gibt es da konkretere Planungen oder ist dies einfach ein ferner Punkt am Horizont?
Works: Wir werden die Finanzierung bis zum Jahresende abschließen. 2007 werden wir die Infrastruktur aufbauen und das Kohlendioxid in die Felder einspritzen. Bis Ende 2007 wird die Produktion dann deutlich gewachsen sein. 2008 wird die gesamte Situation ganz anders aussehen, sowohl was die Ölproduktion angeht als auch, was die Umsätze betrifft. Und es wird dann nicht mehr lange dauern, bis wir den Breakeven erreicht haben. Wir glauben, dies wird in 2008 geschehen.
?: Jetzt liegt die Produktion gerade mal bei einigen hundert Barrel, 2007 wird es da schon anders aussehen. Sie werden die Produktion dann ausbauen. 2008 wird die Produktion auf den Feldern vollständig angelaufen sein?
Works: Genau. Momentan produzieren wir etwa 250 bis 300 Barrel pro Tag. Wir werden das in den kommenden Monaten ausbauen. Selbst mit 250 oder 300 Barrel am Tag kann man aber schon einiges an Umsatz generieren. Dadurch werden die operativen Ausgaben mehr als gedeckt. Das ist gut, falls es irgendwo mal Verspätungen gibt. Dadurch haben wir keine Probleme, die Firma zu führen. Wenn die Produktion dann richtig läuft, haben unsere Studien ergeben, dass wir bei rund 4.600 Barrel am Tag den Breakeven erreichen. Bei den drei großen Feldern werden wir jedoch 18.500 Barrel pro Tag produzieren, wenn diese ganz entwickelt sind. Und auf diesem Niveau können die Felder rund 15 Jahre lang produzieren. Das ist ein sehr starkes Projekt!
?: Was sind denn mögliche Probleme und Hindernisse für ihr Unternehmen?
Works: Bisher läuft alles in guten Bahnen. Man braucht die richtigen Leute, die das Geschäft verstehen, an den richtigen Stellen im Unternehmen. Alles muss gut koordiniert und geplant sein. Da bin ich froh, dass wir gute Leute engagieren konnten. Wir haben gerade erst mit John Dobitz einen Ingenieur eingestellt, der mit solchen Sachen schon sehr, sehr viel Erfahrung hat. Er hat für eine sehr renommierte Firma, nämlich Kinder Morgan, gearbeitet und hat sechs solcher Projekte mit Kohlendioxid geleitet. Vor kurzem erst war er an einem Projekt beteiligt, wo durch die Hilfe von Kohlendioxid die Produktion von 6.000 Barrel am Tag auf 30.000 Barrel täglich gesteigert werden konnte. Das ist die Art von Fähigkeit und Erfahrung, die wir für unsere Firma benötigen. So sind wir sicher, dass wir unsere Ziele erreichen werden.
?: Sie haben John Dobitz vor kurzem engagiert, aber auch Andrew Casazza und Laureen Wise sind kürzlich hinzugekommen. Wie sehr sind diese neuen Manager schon integriert, wie sieht deren Arbeit aus?
Works: Wir brauchten diese Leute ganz dringend. Wir werden bald noch weitere sehr gute Leute anstellen. Ich bin sehr vorsichtig dabei, wen wir anstellen. Bisher arbeitet jeder bestens mit den anderen zusammen, das erwarte ich auch für die Zukunft. John Dobitz soll weitere Leute für den technischen Bereich einstellen. Er interviewt daher eine Reihe von Kandidaten. Wir brauchen weitere Geologen, Ingenieure, Produktionsmanager usw.
?: Sie sind jetzt auch in Frankfurt an der Börse gelistet. Warum haben sie sich dazu entschlossen?
Works: Wir wollen einen globalen Zugang für die Aktien ermöglichen, da ist Frankfurt ein großer, guter Platz. Außerdem ist Kohlendioxid ein schädliches Treibhausgas, das zur globalen Erwärmung beiträgt. Da sind die USA hinter dem Verständnis von Europa zurück. Sie verstehen noch nicht immer, wie wertvoll es ist, Kohlendioxid aus der Atmosphäre herauszubringen. Wir benutzen es dann noch in einer produktiven Art und Weise. Die Reaktionen hier in Deutschland darauf sind sehr positiv. Man weiß über die Gefahren von Kohlendioxid. Wir sind eine Ölfirma, die gleichzeitig die Umwelt unterstützt. Da ich selber sechs Jahre in Europa gelebt habe, weiß ich, wie sehr viele Europäer an der Umwelt interessiert sind und wie sehr sie bemüht sind, das Problem der globalen Erwärmung in den Griff zu bekommen. Wenn man das Kohlendioxid also in die Erde injiziert, bleibt es dort und kommt nicht mehr heraus. Wir benutzen das Kohlendioxid also in einer positiven Art und schaffen es dadurch auch noch, alte Ölfelder wiederzubeleben.
?: Beeinflusst dies denn die Qualität des Öls?
Works: Nicht direkt. Es beeinflusst nur die Möglichkeit, solche Lagerstätten zu erschließen. Sonst müsste das Öl einfach im Boden liegen bleiben.
?: Vielen Dank für das Interview!
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