in dem die großen Zockerbanken wie GS und JPM die Indizes meist außerbörslich nach oben hievten. 85 % der Anstiege ab März 2009 erfolgten in der Zeit, in der die US-Börsen geschlossen waren. Hintergrund war, dass die Zockerbanken im Eigenhandel mit Zentralbankknete dicke Gewinne machen wollten, um ihre Zockerverluste mit faulen Krediten teilweise auszugleichen.
Den Segen der Regierung hatten sie, weil viele dem "Behavioral-Finance"-Schnickschnack glauben, dass ein steigender Aktienmarkt automatisch für steigende Verbraucherstimmung sorgt, was dann den Konsum - der für 70 % der US-Wirtschaft "verantwortlich" ist - wieder ankurbelt. Die Amis würden dann wieder wie früher konsumieren, und alles würde gut.
Leider lässt diese Vorstellung offen, woher denn das Geld für den Konsum eigentlich kommen soll. Die Realeinkommen in USA sinken seit 20 Jahren. Als Ausgleich hatte Greenspan mit Tiefzinsen ab 2002 (damals 1 bis 2 %) die Housing-Blase losgetreten, in der die Amis bis 2007 ihre Häuser als Geldautomaten missbrauchen konnten (HELOCs). Die aus den Häusern gezogenen Kredite werden nun aber reihenweise faul, weil die Hauspreise um ein Drittel eingebrochen sind.
Statt mehr zu konsumieren, entsteht bei den Verbrauchern daher eher der Druck, Altschuden abzubauen, was den Konsum drosselt. Auch die Firmen haben in einer Bilanzrezession ehere die Tendenz, Altschulden abzutragen als neu zu investieren - was in einem von Überkapazitäten geprägten deflationären Umfeld eh wenig ratsam wäre.
Ich sehe nicht, wovon die Amis die nächste Konsum-Sause auf Kredit finanzieren sollten. Hausbeleihungen scheiden nun aus. Die AL-Quote liegt bei 10 % offizielle (Shadow-Stat nennt 17,5 %), und der ehemals starke US-Finanzsektor, der in Boomzeiten 40 % des BIP erwirtschaftete, lahmt nachhaltig, da die Welt die Schnauze voll hat , den Amis ihren Verbriefungsmüll abzukaufen. Industriearbeitsplätze wurden derweil - da ja das Zeitalter der "Finanzinnovationen" angebrochen schien - zu einem erheblichen Teil nach China bzw. in andere Billiglohnländer ausgelagert. USA muss die verlorenen Industrieanteile nun mühsam wieder aufbauen. Das kann viele Jahre dauern, und ob es funktioniert, wenn Chinesen und Koreaner die gleichen Produkte für 2 Dollar Stundenlohn in ähnlicher Qualität fertigen, steht in den Sternen.
Wovon also sollt die neue Konsum-Sause, die der steigende Aktienmarkt bzw. die Assetpreis-Inflation "psychologisch" lostreten soll, finanziert werden?
Letztes Jahr hätten die Zockerbanken die Anstiege der letzten zwei Tage genutzt, um über Futures eine schöne Up-Gap-Eröffnung herbeizuzaubern. D.h. Die SPX-Futures würde heute morgen nicht beim gestrigen SK von etwa 1103 verharren, sondern bei 1120 stehen. Die Dax-Nachäff-Trader würden dann über dieses Stöckchen springen und den DAX entsprechend hochkaufen.
Es gibt aber auch noch so etwas wie fundamental angemessene Bewertung (KGV usw.), die bei SPX-Ständen von 850 naturgemäß günstiger ist als bei 1150. Allein die Anstiege selbst halten insofern den Deckel drauf. Börse hat ja, bei allem Momentum-Gezocke, auch was mit Bewertung zu tun.
Die Tatsache, dass wir z. B. von gestern auf heute das Future-getriebenen SPX-Up-Gap NICHT gesehen haben, unterstreicht meine Erwartung, dass es ab Mitte Jan. einen "change of character" gegeben hat. Galt zuvor "Jeder Dip ist ein Kauf oder ein Nachkauf", so gilt seitdem (bis auf Weiteres): "Jede Erholung ist eine Short-Gelegenheit bzw. eine Chance, um Longposis auszudünnen."
Hintergrund: Die Boni der Zockerbanken für 2009 sind im Kasten. Nun beginnt ein neues Abrechnungsjahr. Nach oben Punkte zu schinden wird immer anstrengender und von der Bewertung her immer fragwürdiger. Also werden die Zockerbanken jetzt erst mal 20 % "Boni-Anwartschaften" auf der Shortseite abräumen (die "Masse" ist ja jetzt hinrechend bullisch "gedrillt"). Danach geht es dann - vielleicht ab Ende März? - wieder um 25 % nach oben. Auf diese Weise hätte man Mitte des Jahres die gleichen Index-Stände wie am Jahresanfang, aber schon mal 45 % Boni-Anwartschaften im Kasten.
Den Segen der Regierung hatten sie, weil viele dem "Behavioral-Finance"-Schnickschnack glauben, dass ein steigender Aktienmarkt automatisch für steigende Verbraucherstimmung sorgt, was dann den Konsum - der für 70 % der US-Wirtschaft "verantwortlich" ist - wieder ankurbelt. Die Amis würden dann wieder wie früher konsumieren, und alles würde gut.
Leider lässt diese Vorstellung offen, woher denn das Geld für den Konsum eigentlich kommen soll. Die Realeinkommen in USA sinken seit 20 Jahren. Als Ausgleich hatte Greenspan mit Tiefzinsen ab 2002 (damals 1 bis 2 %) die Housing-Blase losgetreten, in der die Amis bis 2007 ihre Häuser als Geldautomaten missbrauchen konnten (HELOCs). Die aus den Häusern gezogenen Kredite werden nun aber reihenweise faul, weil die Hauspreise um ein Drittel eingebrochen sind.
Statt mehr zu konsumieren, entsteht bei den Verbrauchern daher eher der Druck, Altschuden abzubauen, was den Konsum drosselt. Auch die Firmen haben in einer Bilanzrezession ehere die Tendenz, Altschulden abzutragen als neu zu investieren - was in einem von Überkapazitäten geprägten deflationären Umfeld eh wenig ratsam wäre.
Ich sehe nicht, wovon die Amis die nächste Konsum-Sause auf Kredit finanzieren sollten. Hausbeleihungen scheiden nun aus. Die AL-Quote liegt bei 10 % offizielle (Shadow-Stat nennt 17,5 %), und der ehemals starke US-Finanzsektor, der in Boomzeiten 40 % des BIP erwirtschaftete, lahmt nachhaltig, da die Welt die Schnauze voll hat , den Amis ihren Verbriefungsmüll abzukaufen. Industriearbeitsplätze wurden derweil - da ja das Zeitalter der "Finanzinnovationen" angebrochen schien - zu einem erheblichen Teil nach China bzw. in andere Billiglohnländer ausgelagert. USA muss die verlorenen Industrieanteile nun mühsam wieder aufbauen. Das kann viele Jahre dauern, und ob es funktioniert, wenn Chinesen und Koreaner die gleichen Produkte für 2 Dollar Stundenlohn in ähnlicher Qualität fertigen, steht in den Sternen.
Wovon also sollt die neue Konsum-Sause, die der steigende Aktienmarkt bzw. die Assetpreis-Inflation "psychologisch" lostreten soll, finanziert werden?
Letztes Jahr hätten die Zockerbanken die Anstiege der letzten zwei Tage genutzt, um über Futures eine schöne Up-Gap-Eröffnung herbeizuzaubern. D.h. Die SPX-Futures würde heute morgen nicht beim gestrigen SK von etwa 1103 verharren, sondern bei 1120 stehen. Die Dax-Nachäff-Trader würden dann über dieses Stöckchen springen und den DAX entsprechend hochkaufen.
Es gibt aber auch noch so etwas wie fundamental angemessene Bewertung (KGV usw.), die bei SPX-Ständen von 850 naturgemäß günstiger ist als bei 1150. Allein die Anstiege selbst halten insofern den Deckel drauf. Börse hat ja, bei allem Momentum-Gezocke, auch was mit Bewertung zu tun.
Die Tatsache, dass wir z. B. von gestern auf heute das Future-getriebenen SPX-Up-Gap NICHT gesehen haben, unterstreicht meine Erwartung, dass es ab Mitte Jan. einen "change of character" gegeben hat. Galt zuvor "Jeder Dip ist ein Kauf oder ein Nachkauf", so gilt seitdem (bis auf Weiteres): "Jede Erholung ist eine Short-Gelegenheit bzw. eine Chance, um Longposis auszudünnen."
Hintergrund: Die Boni der Zockerbanken für 2009 sind im Kasten. Nun beginnt ein neues Abrechnungsjahr. Nach oben Punkte zu schinden wird immer anstrengender und von der Bewertung her immer fragwürdiger. Also werden die Zockerbanken jetzt erst mal 20 % "Boni-Anwartschaften" auf der Shortseite abräumen (die "Masse" ist ja jetzt hinrechend bullisch "gedrillt"). Danach geht es dann - vielleicht ab Ende März? - wieder um 25 % nach oben. Auf diese Weise hätte man Mitte des Jahres die gleichen Index-Stände wie am Jahresanfang, aber schon mal 45 % Boni-Anwartschaften im Kasten.