bin ich über die Texte sehr überrascht.
Niemand kann die Zukunft kennen, daß liegt daran, daß sie eben noch geschrieben werden will.
Wie um Gottes Willen kann man nun erwarten, daß es Marktteilnehmer gibt, die die Zukunft vorhersagen können?
Nur weil ein "Analyst" sich so nennt, kennt er auch die Zukunft nicht, es ist sogar nicht mal notwendig,
hierfür irgendwelche Nachweise an hoher Treffsicherheit und ähnlichem vorzuweisen.
Man kann alles irgendwie prima verpacken, die einen nennen es EW, die anderen nennen es simple Charttechnik, am Ende bleibt es was es ist, eine Vorhersage die in den meisten Fällen nicht mal eintritt.
Es gibt auch Leute die sagen das ganze Jahr schon vorher, unabhängig ob von Charttechnik oder fundamentaler Ansichtsweise geprägt, ist es zum scheitern verurteilt, weil die Zukunft so viele Unwägbarkeiten bereit hält, daß es unmöglich ist, über einen Trend, bzw. über einen Zeitraum hinaus eine Schlußfolgerung zu ziehen.
Sehr gerne werden dann "Erfolgsanalysen" aus der Vergangenheit herangezogen. Die Analysen die nix waren, verschwinden irgendwo und es wird gehofft, daß es niemand gelesen hat. Ach ja, es gibt bei jeder Analyse eine Exit Marke. Die wird beachtet, wenn die Analyse sich nicht erfüllt, aber als eher unwichtig gesehen, wenn sie sich erfüllt, die Kursbewegungen würden dann nämlich ohne den Analysten stattfinden.
Wenn jetzt jemand seine eigene Handelsweise aus solchem Zauber ableitet, ist ihm nicht mehr zu helfen.
Was kann man nun wirklich tun?
Das einzig mögliche ist und bleibt der Handel. Ich kann es nur betonen, ohne Handel kein Ertrag, ohne Risiko keine Chance.
Damit bleibt nur das Abschätzen innerhalb eher kürzerer Zeitperioden und der Begleitung einer Position, sowie der klaren Abtrennung, auf welcher Zeitlinie man die Position eingegangen ist.
So ist zum Beispiel die Aussage, seit März Dauerlong zu sein völlig falsch. Erstens, niemand konnte es wissen. Heute ja, früher nicht. Über Wochen war eine Seitwärtsbewegung. Da die Kurse neben hoch und runter auch eine zeitliche Komponente haben ( die wird immer gern nicht beachtet ), sind Erfolge nur dann gegeben, wenn man es schafft die Volatilität auszunutzen, bzw. die Bandbreite einer Bewegung einzufangen und zu definieren.
Ab dem Punkt wo man das tut, sind eigentlich die Tiefs und Hochs eher nebensächlich. Man geht mit dem was man sieht und was sich so einfach anhört, ist alles andere als einfach.
Es ergeben sich daraus zwei Möglichkeiten, zum einen der Handel im Daytrading, wo dann die Positionen auch entsprechend der zeitvorgabe rausfliegen und Handel auf Basis der Trends in der jeweiligen Zeitlinie, wo die Positionen bei Trendbruch rausfliegen.
Im Aufwärtstrend , klar, am oberen Trendlimit raus mit den Longs und intraday Short.
Im Abwärtstrend, klar, am unteren Trendlimit raus mit den Shorts und intraday Long.
Hört sich einfach an, ist es aber nicht, denn wir haben es manchmal mit extrem dynamischen Bewegungen zu tun, da agiert man nach den gleitenden Durchschnitten und behält seine Positionen, egal in welche Richtung und man muß klar die Zeitebene definieren, so kann im 5 Minuten Chart ein Trend Long sein, während er im 60 Minuten Chart Short ist. Das muß aufeinander abgestimmt sein und dann dem Trendkanal zugeordnet.
Die stärksten Signale sind nicht Brüche von Trends, die sich oft als Fake erweisen, die stärksten Signale sind Kiss Backs, oder eben ein Widereintritt in einen Trend. Das sehen wir vor allem auf Tagesbasis. Definiert man danach seine Position, ist es möglich, zwar nicht Tief oder Hoch exakt zu treffen, sehr wohl aber ein Muster mit klaren Stops auszumachen, an das es sich zu halten gilt.
Hier komme ich zu dem größten Fehler, der Verlierer von Gewinnern trennt. Nicht der Stop Kurs ist wichtig, wichtig ist es, neben der Positionsgröße zum Depot, die zeitliche Komponente und den Switch zu definieren. Will sagen, ab einem gewissen Punkt kann es nur eine Richtung geben und ergibt die sich als falsch, muß ich meine Position glatt stellen und nachfolgend bestmögliche Einstiegskurse für einen Switch haben. Eine feste Zahl im Underlying erachte ich als problematisch, weil wir sehr oft eben das Abfischen der charttechnischen Marken sehen. Aber das ist klar eine Sache der jeweiligen Trading Einstellung.
Es bringt also nur etwas zu Handeln, wenn man eine nachvollziehbare Systematik hat. Ohne Systematik hat man keine reproduzierbaren Ergebnisse und handelt diskretionär. Es mag Leute geben die das können, die Mehrzahl fällt dem Stop Fischen zum Opfer, oder trennt sich nicht von den Positionen, oder ist mit den Positionen verheiratet. Letzteres trifft man bei Permabullen oder Permabären an. Die sind in der jeweiligen Trendphase natürlich Helden, weil sie überzeugend auftreten. Läuft es aber gegen sie, gehen sie gnadenlos unter. Man erkennt es daran, daß sie sich schnell zurückziehen, wenn sie nicht die Bestätigung erhalten, die sie benötigen. Um Handel geht es diesen Personen definitiv nicht, dazu sind sie psychisch nicht in der Lage. Sie untermauern ihre Trades fundamental, welches maximal bei Einzelaktien zulässig ist, wenn man die Situation in einem solchen Wert genau kennt. Nur leider sind wiederum die wenigsten fähig, eine Bilanz zu lesen und wenn sie es können, dann besteht die Gefahr, daß die Bilanzen nach den heutigen Richtlinien wenig aussagefähig sind.
Die Zukunftsaussichten eines Unternehmens lassen sich ableiten, indem man den Wettbewerb und die Marktstellung definiert. Ich habe das mal bei einigen Aktien so getan und es lief gut. Sowie aber der Ansatz über Derivate kam, war ich mausetod. Meine Einstellung war korrekt, aber wurde erst da bestätigt, wo mein Derivat zeitlich abgelaufen war, oder eben preislich vom Speisezettel verschwunden ist.
Wenig erfolgreich, aber es gibt bestimmt viele,die das besser können. Stada war da klasse, mein Zerti verfiel, Geld war futsch, ab dem Tag stieg der Kurs. Wer kennt das nicht.
Das ist Vergangenheit, weil für mich seit all diesen Erfahrungen Kurs und Zeit zusammen gehören und was ebenfalls wichtig ist, die saisonale Entwicklung, aus der man zwei Dinge erkennen kann, zum einen Wendepunkte, die vom Muster oft gleich auftreten und das sogar innerhalb eines Monats und mehrfach im jahr und anhand der Stärke, wie ein Durchschnittswert auf den Monat bezogen über oder unterboten wird, was die Trenddefinition deutlich erleichtert.
Für den Januar bedeutet das, saisonal normal wären bis Mitte des Monats Kurse unterhalb der 5900 im Durchschnitt, mit Schlußkurs wieder um die 6000 am Ende Januar.
Wird das unterboten und die Trends gebrochen, kann man entsprechend ableiten, wie man agiert.
Für mich bedeutet das, entsprechend zu beobachten was die Kurse bei 5850 so tun und ob der längerfristige Trend auf Tagesbasis gebrochen wird und ab Mitte des Monats auf untere Wendepunkte zu achten. Alles weitere sieht man dann.
Ich erkenne also Muster aus der Vergangenheit und versuche meine Treffsicherheit zu erhöhen, deswegen kenne ich nicht die Zukunft und kann nur eine Einschätzung die sich nicht bestätigt, ad acta legen.
Kommen die ersten drei Handelstage im Januar nicht über die 6100, bleibe ich bei meiner Einschätzung, daß wir bis Mitte Januar tiefer stehen als zum Handelsschluss in 2009.
Viel Erfolg
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