Nach kurzer Schwäche liefert der KID im März ein deutliches Signal für einen bevorstehenden Frühlingsanfang. Zwar wäre es mir lieb gewesen, auch noch die neuen deutschen Auftragseingänge mit in der Berechnung zu haben - leider werden sie aber erst voraussichtlich kommenden Freitag veröffentlicht. Bis dato zeigt auch der harte KID wieder eine Stabilisierung und die letzten US-Auftragseingänge haben das aktuelle Bild der amerikanischen Wirtschaft wieder aufgehellt. Unter dem Vorbehalt der noch nicht veröffentlichten neuen Auftragseingänge zeigt der KID bis jetzt allen Unkenrufen zum Trotz eine eindrucksvolle Wende, die eigentlich schon nicht mehr nur als "kleines Hoffnungshäkchen" zu bezeichnen ist.
Auch die jüngsten deutschen BIP-Zahlen lagen deutlich über den Erwartungen, weckten damit aber erwartungsgemäß sofort wieder negative Erwartungen für die weitere Zukunft.
Does this make sense ?
Ein sehr interessantes Argument dazu war kürzlich von Herrn Schöppner bei EMNID zu hören: Bekanntlich hat die aktuelle deutsche Krise diesmal anders als bei früheren Konjunkturabschwüngen besonders stark die Medienbranche und damit viele Journalisten ganz direkt persönlich getroffen. Deshalb sei die gesamte Berichterstattung viel stärker als üblich von selbst empfundener Unsicherheit und Angst geprägt. Ein Effekt der sich in der modernen Informationsgesellschaft natürlich von den Meinungsmachern sofort negativ verstärkend auf die allgemeine Stimmung im Land überträgt. Für mich liegt hier ein logisch sehr nachvollziehbarer Grund, warum die Stimmung seit Monaten deutlich schlechter ist als die reale wirtschaftliche Lage. Zu auffällig, daß jede neue positive Wirtschaftszahl momentan in den Medien als "unerwartet" und "überraschend" (und damit aus dem Rahmen fallend) bewertet wird, während negative Zahlen sofort erwartungsgemäße Zustimmung aller Pessimisten finden.
In der Betrachtung wird normalerweise meist das BIP in prozentualer Veränderung zum Vorjahresquartal verwendet. Chart 2 zeigt zur Abwechslung einmal das reale BIP D in der seit 1991 neuen gesamtdeutschen Berechnung DIREKT in Mia. Euro nach Zahlen der Deutschen Bundesbank. Schon auf den ersten Blick wird das ganze Ausmaß der aktuellen deutschen Krise sichtbar: eine minimal aufwärtsgerichtete Stagnation auf hohem Niveau, die trotzdem immer wieder gern mit der schweren Depression der 30er Jahre verglichen wird. La Malaise Allemande ...
Der zweite Vorbehalt gegen einen deutschen Konjunktur-Frühling liegt nach wie vor weit weg irgendwo zwischen Euphrat und Tigris im Wüstensand verborgen. Die Phrase "Der unmittelbar bevorstehende Irak-Krieg belastet Konjunktur und Märkte im Westen" hat inzwischen Mantra-Status. Wie gestern dem Handelsblatt zu entnehmen war, hat die Börse Bagdad einen vergleichsweise beeindruckenden Zuwachs von 30 % vorzuweisen.
Nochmal deutlich: in Deutschland gibt es KEINEN ANLASS für überschäumenden Optimismus, der KID liefert keinen Grund zu Euphorie und müßte erst noch weiter ansteigen, um ein "Abheben" von der BIP-Null-Linie nachhaltig zu bestätigen. Aber wir HABEN ein reales Wachstum trotz der Krise in den Köpfen. Wirtschaft und Märkte führen kein losgelöstes Eigenleben, sondern spiegeln stets nur unser kollektives Fühlen, Denken und Handeln wieder. Es liegt also letztendlich an uns selbst und unserer Einstellung, wohin die weitere Entwicklung führt. Die momentane "Angst- und Anspannungs-Bubble" wird platzen.
Damit zum Chart "Konjunktur und Rentenmarkt". Der KID gibt hier ein deutliches Warnsignal für die weitere Entwicklung der Rentenkurse. Noch ist der mehrmonatige Aufwärtstrend intakt, er eignet sich als Trigger. Ein panisches letztes Buy-Off ist jederzeit möglich, könnte aber den endgültigen Schlußpunkt des aktuellen Trends setzen.
Für den Aktienmarkt gilt das gleiche mit umgekehrten Vorzeichen. Der KID deutet hier mindestens auf eine Stabilisierung, was aber im momentanen psychologischen Umfeld zunächst wenig Gewicht haben dürfte. Die kurzfristigen Abwärtstrends sind intakt. Mögliche Sell-Off-Levels wurden hier vor 14 Tagen schon genannt, die 2500 sind inzwischen Geschichte, dafür hat sich kurzfristig ein Linienkreuz an der starken Unterstützung bei 2100 zusätzlich etabliert. Wer sich noch an die Untersuchung zu den Aktienmärkten (TI-Knowhow-Bereich) erinnert, wartet ab, denn fast immer hingen die Aktienmärkte noch etwas länger ihren etablierten Trends nach und ignorierten die Konjunktur für eine Zeitlang.
Euro/Dollar wird inzwischen viel mehr von Angst als von Fakten getrieben, während Krisen-Gold bereits Schwächen zeigt. Eine letzte kurze Fluchtreaktion ist auch hier möglich. Alles in allem wird der vor uns liegende März sicher ein äußerst angespannter Monat und die Entwicklung am Golf wird mit Sicherheit für stärkere Turbulenzen an allen Märkten sorgen. Persönlich rechne ich dabei bald mit mittelfristigen Gegenbewegungen gegen die laufenden langfristigen Trends, deren plötzliche Heftigkeit beim Lösen der aufgebauten Spannung einigermaßen überraschen könnte. Das exakte Timing ist unkalkulierbar, der Dollar könnte aber Vorreiter für den Aktienmarkt werden.
Zum Schluß noch (sinngemäß gekürzt) ein Zitat von Tommy Franks, dem kommandierenden US-General am Golf: "Niemand hasst den Krieg so sehr wie der Soldat der ihn kennt. Je länger die Vorbereitungszeit, desto schneller und eleganter kann die Ausführung gelingen." Spricht für die erklärte Absicht des selbst mehrfach verwundeten 4-Sterne-Generals, Verluste und Schäden so gering wie möglich zu halten - hoffen wir das Beste.
Auch die jüngsten deutschen BIP-Zahlen lagen deutlich über den Erwartungen, weckten damit aber erwartungsgemäß sofort wieder negative Erwartungen für die weitere Zukunft.
Does this make sense ?
Ein sehr interessantes Argument dazu war kürzlich von Herrn Schöppner bei EMNID zu hören: Bekanntlich hat die aktuelle deutsche Krise diesmal anders als bei früheren Konjunkturabschwüngen besonders stark die Medienbranche und damit viele Journalisten ganz direkt persönlich getroffen. Deshalb sei die gesamte Berichterstattung viel stärker als üblich von selbst empfundener Unsicherheit und Angst geprägt. Ein Effekt der sich in der modernen Informationsgesellschaft natürlich von den Meinungsmachern sofort negativ verstärkend auf die allgemeine Stimmung im Land überträgt. Für mich liegt hier ein logisch sehr nachvollziehbarer Grund, warum die Stimmung seit Monaten deutlich schlechter ist als die reale wirtschaftliche Lage. Zu auffällig, daß jede neue positive Wirtschaftszahl momentan in den Medien als "unerwartet" und "überraschend" (und damit aus dem Rahmen fallend) bewertet wird, während negative Zahlen sofort erwartungsgemäße Zustimmung aller Pessimisten finden.
In der Betrachtung wird normalerweise meist das BIP in prozentualer Veränderung zum Vorjahresquartal verwendet. Chart 2 zeigt zur Abwechslung einmal das reale BIP D in der seit 1991 neuen gesamtdeutschen Berechnung DIREKT in Mia. Euro nach Zahlen der Deutschen Bundesbank. Schon auf den ersten Blick wird das ganze Ausmaß der aktuellen deutschen Krise sichtbar: eine minimal aufwärtsgerichtete Stagnation auf hohem Niveau, die trotzdem immer wieder gern mit der schweren Depression der 30er Jahre verglichen wird. La Malaise Allemande ...
Der zweite Vorbehalt gegen einen deutschen Konjunktur-Frühling liegt nach wie vor weit weg irgendwo zwischen Euphrat und Tigris im Wüstensand verborgen. Die Phrase "Der unmittelbar bevorstehende Irak-Krieg belastet Konjunktur und Märkte im Westen" hat inzwischen Mantra-Status. Wie gestern dem Handelsblatt zu entnehmen war, hat die Börse Bagdad einen vergleichsweise beeindruckenden Zuwachs von 30 % vorzuweisen.
Nochmal deutlich: in Deutschland gibt es KEINEN ANLASS für überschäumenden Optimismus, der KID liefert keinen Grund zu Euphorie und müßte erst noch weiter ansteigen, um ein "Abheben" von der BIP-Null-Linie nachhaltig zu bestätigen. Aber wir HABEN ein reales Wachstum trotz der Krise in den Köpfen. Wirtschaft und Märkte führen kein losgelöstes Eigenleben, sondern spiegeln stets nur unser kollektives Fühlen, Denken und Handeln wieder. Es liegt also letztendlich an uns selbst und unserer Einstellung, wohin die weitere Entwicklung führt. Die momentane "Angst- und Anspannungs-Bubble" wird platzen.
Damit zum Chart "Konjunktur und Rentenmarkt". Der KID gibt hier ein deutliches Warnsignal für die weitere Entwicklung der Rentenkurse. Noch ist der mehrmonatige Aufwärtstrend intakt, er eignet sich als Trigger. Ein panisches letztes Buy-Off ist jederzeit möglich, könnte aber den endgültigen Schlußpunkt des aktuellen Trends setzen.
Für den Aktienmarkt gilt das gleiche mit umgekehrten Vorzeichen. Der KID deutet hier mindestens auf eine Stabilisierung, was aber im momentanen psychologischen Umfeld zunächst wenig Gewicht haben dürfte. Die kurzfristigen Abwärtstrends sind intakt. Mögliche Sell-Off-Levels wurden hier vor 14 Tagen schon genannt, die 2500 sind inzwischen Geschichte, dafür hat sich kurzfristig ein Linienkreuz an der starken Unterstützung bei 2100 zusätzlich etabliert. Wer sich noch an die Untersuchung zu den Aktienmärkten (TI-Knowhow-Bereich) erinnert, wartet ab, denn fast immer hingen die Aktienmärkte noch etwas länger ihren etablierten Trends nach und ignorierten die Konjunktur für eine Zeitlang.
Euro/Dollar wird inzwischen viel mehr von Angst als von Fakten getrieben, während Krisen-Gold bereits Schwächen zeigt. Eine letzte kurze Fluchtreaktion ist auch hier möglich. Alles in allem wird der vor uns liegende März sicher ein äußerst angespannter Monat und die Entwicklung am Golf wird mit Sicherheit für stärkere Turbulenzen an allen Märkten sorgen. Persönlich rechne ich dabei bald mit mittelfristigen Gegenbewegungen gegen die laufenden langfristigen Trends, deren plötzliche Heftigkeit beim Lösen der aufgebauten Spannung einigermaßen überraschen könnte. Das exakte Timing ist unkalkulierbar, der Dollar könnte aber Vorreiter für den Aktienmarkt werden.
Zum Schluß noch (sinngemäß gekürzt) ein Zitat von Tommy Franks, dem kommandierenden US-General am Golf: "Niemand hasst den Krieg so sehr wie der Soldat der ihn kennt. Je länger die Vorbereitungszeit, desto schneller und eleganter kann die Ausführung gelingen." Spricht für die erklärte Absicht des selbst mehrfach verwundeten 4-Sterne-Generals, Verluste und Schäden so gering wie möglich zu halten - hoffen wir das Beste.