Professoren machen Front gegen Fair Value
19.11.2008 , 10:02 Uhr von Dieter Fockenbrock
Aktien und Anleihen sollen künftig zu Marktpreisen bilanziert werden. Bilanzexperten befürchten, dass künftig - je nach Börsenlage - hohe Buchgewinne oder immense Abschreibungen anfallen. Die neue Regelung rüttele an den Grundmauern des deutschen Bilanzrechts.
Eine sehr gute Initiative. Das deutsche Bilanzrecht (HGB) ist in seiner Auslegung (vornehmlich Gläubigerschutz) optimal für die langfristige Planung von Gesesllschaften ausgelegt. Häufig wird von Kritikern die Undurchsichtigkeit in Bilanzen als Kritik ins Feld geführt. Dieser Punkt ist sicherlich korrekt. Ist für den außenstehenden nicht immer zu erkennen wie sich die Werte in der Bilanz zusammensetzen. So gab es in der Vergangenheit häufig sehr hohe stille Reserven, welche gierige Hedge Fonds heben wollten.
Für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung ist es nach meiner Auffassung allerdings unabdingbar eine Kapitalrücklage -ohne Ergebniswirksamkeit- zu bilden. So ist es für ein Unternehmen, das jahrelang gut gewirtschaftet hat problemlos möglich kurzfristige Einbrüche im operativen Geschäft zu überstehen.
Langfristiges Denken vor kursfristige Gier zu stellen ist ein solides Fundament für erfolgreiche Kapitalgesellschaften.
Gruß
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