PORTRÄT - Osama bin Laden

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PORTRÄT - Osama bin Laden

 
08.12.01 16:19
Der meistgesuchte Mann der Welt  

Islamabad, 08. Dez (Reuters) - Alle Welt kennt inzwischen dieses Gesicht - die dunklen Augen, die markante Nase, den ergrauten Bart. Osama bin Laden ist das Ziel der aufwendigsten Fahndung, die es jemals gab. Nach der Kapitulation seiner "Gastgeber", der Taliban, in der südafghanischen Stadt Kandahar setzen die USA die Suche nach dem angeblichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September unvermindert fort. Am Samstag bombardierten sie weiter die Bergfestung Tora Bora, in der sich Bin Laden nach Einschätzung von US-Vizepräsident Dick Cheney verschanzt haben könnte. Die USA haben auf Bin Laden und die Führung seiner Organisation El Kaida 25 Millionen Dollar Kopfgelder ausgesetzt.

"Tot oder lebendig" - diese Losung hatte US-Präsident George W. Bush nach den Flugzeuganschlägen in New York und bei Washington für die Suche nach Bin Laden ausgegeben. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ging kürzlich noch einen Schritt weiter: Er sähe Bin Laden lieber tot als in Gefangenschaft, sagte er.

Der vor 44 Jahren in Saudi-Arabien als 17. von 57 Kindern geborene Bin Laden galt keineswegs stets als religiöser Fanatiker. Als Sohn eines reichen Bauunternehmers konnte er sich ein Leben im Luxus leisten und war den weltlichen Genüssen durchaus zugeneigt. Während seiner Studienzeit - er hat einen Abschluss als Ingenieur - sei er ein gern gesehener Gast in Nachtclubs und Bars in Beirut gewesen. Dort habe er Geld verprasst, reichlich Alkohol getrunken und sei keiner Schlägerei aus dem Weg gegangen, wird berichtet.

Doch spätestens nach dem Einmarsch der Sowjetunion 1979 in Afghanistan gab es andere Berichte. Bin Laden kämpfte mit arabischen Freiwilligen auf Seiten der Mudschahedin gegen die Rote Armee. Ein Feind der USA war er damals noch nicht. Die USA finanzierten vielmehr die Mudschahedin und führten mit diesen einen Stellvertreterkrieg gegen die Sowjetunion, bis deren Truppen nach zehn Jahren aus Afghanistan wieder abzogen.

Der Einmarsch des Irak nach Kuwait 1990 mit dem darauf folgenden Golfkrieg markierte offenbar eine weitere Wende im Leben Bin Ladens. Die Präsenz von US-Truppen in Saudi-Arabien, wo die den Moslems heiligen Stätte Mekka und Medina liegen, bezeichnete er als Beschmutzung des Islam. In einem ABC-Interview sagte er vor drei Jahren: "Der Aufruf zum Krieg gegen Amerika erging, weil Amerika den Kreuzzug gegen die islamische Nation anführt und Zehntausende Soldaten in das Land der beiden Heiligen Moscheen (Mekka und Medina) geschickt hat." Er fügte hinzu: "Die Wahrheit ist, dass die gesamte moslemische Welt das Opfer des internationalen Terrorismus ist, organisiert von Amerika und den Vereinten Nationen."

Bin Laden gründete die Organisation El Kaida (Die Basis). Nach Angaben von Geheimdienstmitarbeitern reicht das Netz der Gruppe von Nahen Osten über Nordafrika nach Südost-Asien, Europa und Nordamerika. Seit den Anschlägen auf zwei US-Botschaften in Ost-Afrika 1998 steht Bin Laden ganz oben auf der Fahndungsliste der USA. Bei den fast zeitgleichen Anschlägen wurden mehr als 200 Menschen getötet und mehr als 5000 verletzt. Schon damals bombardierten die USA Lager Bin Ladens in Afghanistan.

Im vergangenen Jahr starben bei einem Bombenanschlag auf das US-Kriegsschiff "Cole" in Jemen 17 Besatzungsmitglieder. Auch für diesen Anschlag machten die USA Bin Laden verantwortlich. Bin Laden wies die Vorwürfe stets zurück. Auch die Anschläge in den USA seien nicht sein Werk gewesen, sagte er und begrüßte zugleich aber die Taten, die bis zu 5000 Menschen das Leben kosteten. "Die Anschläge am 11. September waren nicht gegen Frauen und Kinder gerichtet", sagte er im November in einem Interview. "Die wahren Ziele waren die Symbole der militärischen und wirtschaftlichen Macht Amerikas."

In einem scheint sich Bin Laden mit Rumsfeld einig zu sein: Er wolle nicht lebend ergriffen werden, berichtete kürzlich eine arabische Zeitung. Bin Laden habe seinen Leibwächtern daher befohlen, ihn zu töten, wenn seine Gefangennahme drohe.

Timchen:

Was soll das ?

 
08.12.01 20:21
Ist das eine Bewerbung ?
Eignet er sich vielleicht als Nachfolger von unserem
Bademeister Rudolf bin Baden ?

Timchen
Happy End:

Bin Laden hofft auf den Elvis-Effekt

 
09.12.01 13:24
Womglich wird der Terroristenchef niemals aufgespürt, weder tot noch lebendig, befürchten seine Verfolger. Bin Laden wäre es wohl recht - seine Anhänger würden ihn ewig leben lassen.


dpa WASHINGTON. Wenn es um Balsam für die terrorgeplagte Seele des amerikanischen Volkes geht, läuft US-Präsident George W. Bush mit kämpferischen Reden zu Höchstform auf und gibt sich siegesgewiss. Mit markigen Worten verspricht er, die Terroristen, die Washington für die mehr als 3000 Toten am 11. September in New York und Washington verantwortlich macht, „auszuräuchern“ und zur Strecke zu bringen. „Sie verstecken sich in Bunkern. Doch einen nach dem anderen werden wir sie finden.“ Hinter den Kulissen macht sich in Washington jedoch Skepsis breit, ob den Amerikanern die größte Siegestrophäe im Anti- Terror-Kampf, Osama Bin Laden, tot oder lebendig, je präsentiert werden kann.

Die Amerikaner setzen alles daran, eine Flucht des Terroristenchefs aus Afghanistan zu verhindern. Mit der Einkesselung der letzten El-Kaida-Zellen im Höhlen- und Tunnelsystem um Tora Bora glauben sie, die Fluchtmöglichkeiten entscheidend eingeschränkt zu haben. Dennoch ist noch längst nicht sicher, dass es zum letzten Showdown mit Bin Laden kommt. Der Terrorchef soll seine engsten Weggefährten angewiesen haben, ihn in auswegloser Situation zu töten. Die Leiche, glauben amerikanische Beobachter, würde nie gefunden.

„Bin Laden ist sehr clever, er wird sich gut überlegen, wie er auch von einer ausweglosen Situation noch profitieren kann“, meint Ivan Eland vom Cato-Institut, einer Washingtoner „Denkfabrik“. „Wenn seine Vertrauten ihn töten und die Leiche verschwinden lassen, würde die Welt sich ewig fragen: Wann schlägt er wieder zu? Das wäre die ultimative Terrorwaffe.“ Eland spricht vom Elvis-Effekt, in Anlehnung an die Elvis Presley-Fanbewegung, die sich mit dem Tod des Sängers nie abfand. Noch heute behaupten einige, den 1977 Gestorbenen irgendwo gesehen zu haben.

„Die Mythologie um Osama Bin Laden wäre einfacher aufrecht zu erhalten, wenn er nicht vor einem Gericht endet oder offensichtlich getötet wird“, sagt der Politikwissenschaftler Gary Bertsch von der Universität in Georgia. „Das Szenario, dass Bin Laden einfach von der Erdoberfläche verschwindet und unklar bleibt, ob er tot oder lebendig ist, sollte niemand von der Hand weisen.“

Die Pentagon-Strategen seien sich dessen durchaus bewusst, sagt Bertsch. Dennoch geben sich Bush, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Afghanistan- Krieg, Tommy Franks, überzeugt, dass auch Bin Laden zur Rechenschaft gezogen werden wird. Im Krieg gelte es, die Truppen und das Volk mit Siegesgewissheit bei der Stange zu halten, sagt Eland. Die erfolglose Suche nach Bin Laden wäre psychologisch für die Amerikaner eine Niederlage. „Sie müssen ihn töten oder vor Gericht bringen, alles andere würde als Versagen angesehen“, meint Eland.

Dem widerspricht Professor Michael O'Hanlon vom Brookings- Institut. „Es ist nicht absolut notwendig, Bin Laden in die Hände zu bekommen“, sagt er. „Unser Wunsch nach Genugtuung und der symbolische Sieg, ihn zu kriegen, sind weniger wichtig als das überragende Ziel, den Terrorismus auszurotten.“ Dass das gelingt, steht für O'Hanlon außer Frage.

So oder so bereitet eine mögliche Gefangennahme Osama Bin Ladens in Washington Kopfzerbrechen. „Den Mann lebend zu fangen, würde die Dinge auch nicht einfacher machen“, sagt Bertsch. Dem Terrorführer den Prozess zu machen, wäre ein Albtraum. Vergeltungsschläge von tausenden Sympathisanten in aller Welt könnten die Amerikaner auf Jahre hinaus in der Terrorzange halten. Ohnehin glaubt in den USA kaum einer, dass der Terrorchef seinen Verfolgern tatsächlich lebend in die Hände fallen könnte.
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