von Petra Spescha | 12.12.2011 | 03:30
Polytec steigt vorsichtig aufs Gaspedal
Wien. Friedrich Huemer will es noch einmal wissen. Der Firmengründer, Chef und Großaktionär (er hält rund 27 Prozent der Aktien) des oberösterreichischen Autozulieferers Polytec hat seinen Vertrag als CEO um fünf Jahre verlängert. Besonders für die kommenden schwierigen Quartale hat er sich einiges vorgenommen.
Anders als in der ersten Krise, als ein Zukauf zu einem ungünstigen Zeitpunkt das Unternehmen in schwere Turbulenzen brachte, will Huemer diesmal alles richtig machen: "Wir werden uns sicher nicht so schnell verdoppeln mit einer Akquisition, wie wir es in der Vergangenheit ein paar Mal gemacht haben. Da wirkt das Erlebte noch etwas nach." Derzeit überlegt Huemer, sein Engagement in Indien und China auszuweiten. Konkret will er bei zwei Partnern einsteigen: "Wir müssen Einfluss haben. Wir wollen Mehrheitseigentümer sein." Man sei derzeit in ersten Gesprächen und "guter Dinge".
Zusätzlich will Huemer Polytec breiter aufstellen und hält Ausschau nach geeigneten Kandidaten für eine Übernahme. Ideal seien Firmen mit einem Umsatz in der Größenordnung von 50 bis 100 Millionen €, deren Finanzkennzahlen nicht so gut sind: "Wir werden uns auf das besinnen, was wir am besten können, nämlich Turnaround-Kandidaten zu übernehmen." Für die Wachstumsoffensive hat der Polytec-Chef einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" in der Kriegskassa. Eine Kapitalerhöhung ist derzeit kein Thema. Vielmehr will Huemer den Aktionären etwas Gutes tun und eine Dividende ausschütten. Wie hoch diese wird, hängt laut Huemer davon ab, wie erfolgreich sich seine Pläne entwickeln.
Gut vorbereitet
Den kommenden Monaten sieht Huemer gelassen entgegen: Für 2011 sei die Ergebnislage stabil und auch im ersten Halbjahr 2012 sehe er keine schwerwiegenden Änderungen. Selbst drei bis fünf Prozent Umsatzrückgang würden Polytec "nicht gravierend treffen". Huemer rechnet höchstens mit etwas geringeren Margen. Sollte die Lage aber schlimmer werden, hat er einen Plan: "Wenn die Krise wirklich kommen sollte, dann wird es die Ergebnissituation der Polytec auch in irgendeiner Form treffen. Aber dann kommen wir in eine Position, in der ich als Investor eher wieder auflebe."
www.wirtschaftsblatt.at/archiv/...ufs-gaspedal-499779/index.do
Polytec steigt vorsichtig aufs Gaspedal
Wien. Friedrich Huemer will es noch einmal wissen. Der Firmengründer, Chef und Großaktionär (er hält rund 27 Prozent der Aktien) des oberösterreichischen Autozulieferers Polytec hat seinen Vertrag als CEO um fünf Jahre verlängert. Besonders für die kommenden schwierigen Quartale hat er sich einiges vorgenommen.
Anders als in der ersten Krise, als ein Zukauf zu einem ungünstigen Zeitpunkt das Unternehmen in schwere Turbulenzen brachte, will Huemer diesmal alles richtig machen: "Wir werden uns sicher nicht so schnell verdoppeln mit einer Akquisition, wie wir es in der Vergangenheit ein paar Mal gemacht haben. Da wirkt das Erlebte noch etwas nach." Derzeit überlegt Huemer, sein Engagement in Indien und China auszuweiten. Konkret will er bei zwei Partnern einsteigen: "Wir müssen Einfluss haben. Wir wollen Mehrheitseigentümer sein." Man sei derzeit in ersten Gesprächen und "guter Dinge".
Zusätzlich will Huemer Polytec breiter aufstellen und hält Ausschau nach geeigneten Kandidaten für eine Übernahme. Ideal seien Firmen mit einem Umsatz in der Größenordnung von 50 bis 100 Millionen €, deren Finanzkennzahlen nicht so gut sind: "Wir werden uns auf das besinnen, was wir am besten können, nämlich Turnaround-Kandidaten zu übernehmen." Für die Wachstumsoffensive hat der Polytec-Chef einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" in der Kriegskassa. Eine Kapitalerhöhung ist derzeit kein Thema. Vielmehr will Huemer den Aktionären etwas Gutes tun und eine Dividende ausschütten. Wie hoch diese wird, hängt laut Huemer davon ab, wie erfolgreich sich seine Pläne entwickeln.
Gut vorbereitet
Den kommenden Monaten sieht Huemer gelassen entgegen: Für 2011 sei die Ergebnislage stabil und auch im ersten Halbjahr 2012 sehe er keine schwerwiegenden Änderungen. Selbst drei bis fünf Prozent Umsatzrückgang würden Polytec "nicht gravierend treffen". Huemer rechnet höchstens mit etwas geringeren Margen. Sollte die Lage aber schlimmer werden, hat er einen Plan: "Wenn die Krise wirklich kommen sollte, dann wird es die Ergebnissituation der Polytec auch in irgendeiner Form treffen. Aber dann kommen wir in eine Position, in der ich als Investor eher wieder auflebe."
www.wirtschaftsblatt.at/archiv/...ufs-gaspedal-499779/index.do