Der Grund dafür liegt seiner Meinung nach auf der Hand: die zyklische Natur der Ölindustrie. Im März, noch bevor die Coronavirus-Pandemie wirklich ausbrach, gaben die Analysten von JP Morgan eine Kundennotiz heraus, in der es hieß, die Ölindustrie befinde sich in einem Superzyklus, der den Ölpreis bis 2025 auf 190 Dollar pro Barrel ansteigen lassen könnte. Laut Malek ist dies immer noch ein realistisches Szenario.
Seine Prognose basiert auf einer logischen Grundlage. Zyklischen Industrien liegt die Annahme zugrunde, dass sie mehr von einem Rohstoff produzieren, wenn eine hohe Nachfrage danach besteht. Irgendwann beginnt das Angebot aus dem einen oder anderen Grund die Nachfrage zu übersteigen. Dann fallen die Preise, die Industrie zieht sich zurück und drosselt die Produktion, um das Angebot zu begrenzen und höhere Preise anzuregen. Dies führt zu einem Defizit der Ware, was die Preise in die Höhe treibt. Dieser Zyklus wiederholt sich einmal alle paar Jahre.
Die derzeitige Situation ist grundsätzlich nicht anders, ist der Analyst von JP Morgan überzeugt. Der Ölmarkt könnte 2021/2022 in ein Angebotsdefizit drehen, was den Brent-Preis enorm pushen würde. Dies wiederum werde die Produzenten motivieren, mehr Rohöl zu fördern. Das Defizit, schätzt Malek, könnte dennoch bis 2025 6,8 Mio. bpd erreichen. Dies könnte dazu führen, dass die Preise auf 100 Dollar oder mehr ansteigen werden. „Das Defizit spricht für sich selbst. Das bedeutet, dass die Ölpreise durch die Decke gehen werden", sagte Malek gegenüber CNN. „Halten wir das für nachhaltig? Nein. Aber könnte es diese Niveaus erreichen? Ja."
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