In den letzten Monaten war es etwas stiller um PCCW. besonders unter den Anlegern war das gebeutelte Internetunternehmen unter Richard Li eher ein Reizwort. Inzwischen scheint sich jedoch herauszukristallisieren, dass PCCW sicherlich weit von einer Interneteuphorie entfernt ist, wie sie noch vor einem Jahr prognostiziert wurde, natürlich aber auch nicht schläft. Sprich: Reformen sind angesagt und werden von Richard Li mit eiserner Härte durchgesetzt. Doch wie soll es genau weitergehen ?
Schuldentilgung als oberstes Ziel
Hauptziel bei PCCW ist die Tilgung der bestehenden Schuldenlast. Immerhin 59 Mio. US-$ muss PCCW jeden Monat an Zinsen aufwenden. Dies ist im Jahr schon fast der gesamte Verlust, der für 2000 ausgewiesen wurde. In 2000 hatte PCCW 28 Mrd. US-$ aufgewendet um das Telekommunikationsunternehmen C&W HKT zu übernehmen. Derzeit hat PCCW noch 7,8 Mrd. US-$ Verbindlichkeiten. Die Verringerung dieser Belastung soll vor allem durch massive Umsatzsteigerungen und Einsparungen erreicht werden. Dies nannte Richard Li selbst als 2. Ziel. Goldman Sachs stuft derzeit die Aktie von PCCW als " Marktperformer" ein. Demnach rechnet man für 2001 mit einem Umsatz von 21,9 Mrd. HK-$ oder 2,8 Mrd. US-$. Dies wäre eine Steigerung um 6,2 %. Das EBITDA Ergebnis soll 7 % steigen und zwar auf 6,6 Mrd. HK-$ ( 850 Mio. US-$). Das EBIT wird von Goldman Sachs auf 489 Mio. US-$ geschätzt. Dieses soll in 2001 zu einem Nettogewinn von 18,4 Mio. US-$ führen. Der Cash Bestand des Unternehmens liegt derzeit bei 1,8 Mrd. US-$. Die Verbindlichkeiten sollen auf 5 Mrd. US-$ reduziert werden. Goldman Sachs betont jedoch, dass das EBITDA nur 1/6 der Verbindlichkeiten beträgt. Dies sei sehr niedrig. Im Durchschnitt liegt dieses Verhältnis bei 0,4. Auch ist unwahrscheinlich, dass es PCCW gelingt, 2,8 Mrd. US-$ Schluden abzubauen. In diesem Jahr sollten zunächst 2.700 Mitarbeiter entlassen werden. Insgesamt verfügt PCCW über 14.000 Mitarbeiter. Viele der zu entlassenden Mitarbeiter sind im Management beschäftigt. Somit könnte es im Personalbereich zu deutlichen Einsparungen kommen. Im Widerspruch dazu steht der Schritt Richard Lis, den Posten als CEO abzugeben und alleine chairman der Gesellschaft zu bleiben. Während Richard Li in diesem Jahr angesichts der hohen Verluste von fast 900 Mio. US-$ auf ein Gehalt von PCCW verzichtete, wird der zusätzliche CEO, den PCCW aus den USA herbeiholen will der Gesellschaft in jedem Fall Geld kosten. Laut "Asian Wall Street Journal" sollen als heiße Favoriten die ehemaligen CEOs der Unternehmen Teligent und Covad Communications gelten.
Auch hat PCCW vor drei Wochen gemeldet, dass man nun doch möglicherweise 400 - 500 oder noch weniger Mitarbeiter freistellen wolle. Dies könnte sich auszahlen, wenn der Markt und das Interesse am Internet wieder steigt. So lange sich hier jedoch nichts tut, ernährt PCCW damit unter Umständen ein Überpotenzial an Arbeitskräften.
Expansion auf der anderen Seite
PCCW hatte gemeldet, dass man das Angebot des interaktiven Fernsehens NOW zurückschrauben wolle und dies bereits gemacht habe, um hier die Kosten zu senken. Auch im Bereich DSL will man keine massiven Investitionen tätigen. Richard Li erwartet sich keinen großen Run auf die Breitband Anschlüsse. Jedoch werden andere Bereiche sehr stark expandiert. So interessiert sich das Mobilfunk JointVenture zwischen PCCW und Telstra namens " Regional Wireless" für Singapurs MobileOne. Zeitungsmeldungen zufolge zählen neben dem Mobilfunk Venture zwischen PCCW und Telstra auch die britische Vodafone Group PLC und der malaysische Mobilfunk-Marktführer Maxis Communications Bhd. zum Kreis derer, die an einer Übernahme interessiert sind. Mobile One scheint jedoch eindeutig mit PCCW und Telstra zu sympathisieren. Der Kauf wird Regional Wireless allerdings mindestens 1,2 Mrd. US-$ kosten. Dennoch macht PCCW damit einen günstigen Schnitt. Analysten waren von bis zu 1,7 Mrd. US-$ ausgegangen. Auch wird betont, dass PCCW und seine Ventures nur bei internationaler Ausweitung des Geschäfts bestehen können. Sonst läuft die Konkurrenz gänzlich davon, wie SingTel mit der Übernahme der australischen C&W Optus. Doch auch das handgreifliche Geschäft von PCCW soll ausgeweitet werden. PCCW will mehrere Dutzend Verkäufer einstellen, um in den vier Outlets in Hongkong die neusten Mobiltelefone, Computer und elektronisches Zubehör zu verkaufen. Mit geeigneten Marketingmaßnahmen und optischer Aufmachung will man den Absatz der Produkte deutlich steigern.
Ganz im Sinne der internationalen Expansion steht auch PCCWs Interesse an einer 3G Lizenz in Taiwan. Ab Juli können die Interessen, darunter dann eben wohl auch das PCCW Venture mit Telstra, Reach, Gebote an die Regierung abgeben. Die Versteigerung der 5 Lizenzen findet im Dezember statt.
Produktpakete als Remedium für die Misere
Weiter strebe man an, Telekommunikationsservices mit Software Consulting als Paket anzubieten. Auch Systemintegration und Datenüberwachung stehen oben auf den Marketingplänen. Damit gibt PCCW seine Dienstleistungen im Softwarebereich zwar preisgünstiger ab als vorher, jedoch dürfte die neue Produktzusammenstellung den Absatz ankurbeln.
Schlechter sieht es für die IPOs von PCCW aus. Die geförderten Startups sollen nach und nach an die Börse gelangen. Mindestens 2-3 Unternehmen sind es in diesem Jahr. Jedoch werden die Verkaufspreise wohl deutlich niedriger ausfallen als PCCW noch vor einem Jahr gerechnet hatte. Als Internetinvestor steht PCCW in Zeiten fallender Internetaktien natürlich in einem Teufelskreis. Dies dürfte jedoch bereits eingepreist sein. Insgesamt ist PCCW Venture momentan in 66 Unternehmen investiert. Durch den Kurssturz im letzten Jahr mußte man im Portfolio einen Buchverlust von 627 Mill US-$ hinnehmen.
Goldman Sachs warnt derzeit auch vor dem Ende der zweiten Lock up Periode der PCCW Anteile in den Händen von C&W HKT. Diese endet im August. C&W HKT verfügt derzeit noch über 14,8 % an PCCW, insgesamt 3,2 Mrd. Wertpapiere.
Charttechnik
Charttechnisch ist PCCW kaum zu retten. Der Titel verliert nach einem steilen Kursrutsch auf 1 Euro seit August fast linear weiter und erreichte sein Tief bei 0,34 Euro. Zwar bewegt sich der Kurs momentan entlang der 30- Tage Linie und bietet Hoffnung auf Erholung, doch muss angesichts des niedrigen Niveaus und der stark gesunkenen Volatilität in den letzten Monaten ein sehr langfristiger Aufwärtstrend eingeleitet werden, bevor auf Besserung zu hoffen ist. Vorsichtige Anleger könnten sich mit einem Stopp Loss im Bereich 0,34 Euro absichern oder abwarten, bis die Trendwende klar vollzogen ist. Dies heißt jedoch, wie gesagt, dass eine klare Bodenbildung abzuwarten ist, was noch einige Monate dauern kann. Sehr gemischt sind dementsprechend auch die Analysteneinschätzungen zu PCCW. Salomon wertet PCCW neutral, Goldman Sachs als Marketperformer, Emerging Markets Investor wertet langfristig neutral, ein " Trading Buy" gab es von Taifook Securities . Platow Emerging Markets dagegen empfiehlt, die Aktie zu meiden. HSBC Securities nahm seine Schätzung von " kaufen" auf " Halten" zurück.
Schuldentilgung als oberstes Ziel
Hauptziel bei PCCW ist die Tilgung der bestehenden Schuldenlast. Immerhin 59 Mio. US-$ muss PCCW jeden Monat an Zinsen aufwenden. Dies ist im Jahr schon fast der gesamte Verlust, der für 2000 ausgewiesen wurde. In 2000 hatte PCCW 28 Mrd. US-$ aufgewendet um das Telekommunikationsunternehmen C&W HKT zu übernehmen. Derzeit hat PCCW noch 7,8 Mrd. US-$ Verbindlichkeiten. Die Verringerung dieser Belastung soll vor allem durch massive Umsatzsteigerungen und Einsparungen erreicht werden. Dies nannte Richard Li selbst als 2. Ziel. Goldman Sachs stuft derzeit die Aktie von PCCW als " Marktperformer" ein. Demnach rechnet man für 2001 mit einem Umsatz von 21,9 Mrd. HK-$ oder 2,8 Mrd. US-$. Dies wäre eine Steigerung um 6,2 %. Das EBITDA Ergebnis soll 7 % steigen und zwar auf 6,6 Mrd. HK-$ ( 850 Mio. US-$). Das EBIT wird von Goldman Sachs auf 489 Mio. US-$ geschätzt. Dieses soll in 2001 zu einem Nettogewinn von 18,4 Mio. US-$ führen. Der Cash Bestand des Unternehmens liegt derzeit bei 1,8 Mrd. US-$. Die Verbindlichkeiten sollen auf 5 Mrd. US-$ reduziert werden. Goldman Sachs betont jedoch, dass das EBITDA nur 1/6 der Verbindlichkeiten beträgt. Dies sei sehr niedrig. Im Durchschnitt liegt dieses Verhältnis bei 0,4. Auch ist unwahrscheinlich, dass es PCCW gelingt, 2,8 Mrd. US-$ Schluden abzubauen. In diesem Jahr sollten zunächst 2.700 Mitarbeiter entlassen werden. Insgesamt verfügt PCCW über 14.000 Mitarbeiter. Viele der zu entlassenden Mitarbeiter sind im Management beschäftigt. Somit könnte es im Personalbereich zu deutlichen Einsparungen kommen. Im Widerspruch dazu steht der Schritt Richard Lis, den Posten als CEO abzugeben und alleine chairman der Gesellschaft zu bleiben. Während Richard Li in diesem Jahr angesichts der hohen Verluste von fast 900 Mio. US-$ auf ein Gehalt von PCCW verzichtete, wird der zusätzliche CEO, den PCCW aus den USA herbeiholen will der Gesellschaft in jedem Fall Geld kosten. Laut "Asian Wall Street Journal" sollen als heiße Favoriten die ehemaligen CEOs der Unternehmen Teligent und Covad Communications gelten.
Auch hat PCCW vor drei Wochen gemeldet, dass man nun doch möglicherweise 400 - 500 oder noch weniger Mitarbeiter freistellen wolle. Dies könnte sich auszahlen, wenn der Markt und das Interesse am Internet wieder steigt. So lange sich hier jedoch nichts tut, ernährt PCCW damit unter Umständen ein Überpotenzial an Arbeitskräften.
Expansion auf der anderen Seite
PCCW hatte gemeldet, dass man das Angebot des interaktiven Fernsehens NOW zurückschrauben wolle und dies bereits gemacht habe, um hier die Kosten zu senken. Auch im Bereich DSL will man keine massiven Investitionen tätigen. Richard Li erwartet sich keinen großen Run auf die Breitband Anschlüsse. Jedoch werden andere Bereiche sehr stark expandiert. So interessiert sich das Mobilfunk JointVenture zwischen PCCW und Telstra namens " Regional Wireless" für Singapurs MobileOne. Zeitungsmeldungen zufolge zählen neben dem Mobilfunk Venture zwischen PCCW und Telstra auch die britische Vodafone Group PLC und der malaysische Mobilfunk-Marktführer Maxis Communications Bhd. zum Kreis derer, die an einer Übernahme interessiert sind. Mobile One scheint jedoch eindeutig mit PCCW und Telstra zu sympathisieren. Der Kauf wird Regional Wireless allerdings mindestens 1,2 Mrd. US-$ kosten. Dennoch macht PCCW damit einen günstigen Schnitt. Analysten waren von bis zu 1,7 Mrd. US-$ ausgegangen. Auch wird betont, dass PCCW und seine Ventures nur bei internationaler Ausweitung des Geschäfts bestehen können. Sonst läuft die Konkurrenz gänzlich davon, wie SingTel mit der Übernahme der australischen C&W Optus. Doch auch das handgreifliche Geschäft von PCCW soll ausgeweitet werden. PCCW will mehrere Dutzend Verkäufer einstellen, um in den vier Outlets in Hongkong die neusten Mobiltelefone, Computer und elektronisches Zubehör zu verkaufen. Mit geeigneten Marketingmaßnahmen und optischer Aufmachung will man den Absatz der Produkte deutlich steigern.
Ganz im Sinne der internationalen Expansion steht auch PCCWs Interesse an einer 3G Lizenz in Taiwan. Ab Juli können die Interessen, darunter dann eben wohl auch das PCCW Venture mit Telstra, Reach, Gebote an die Regierung abgeben. Die Versteigerung der 5 Lizenzen findet im Dezember statt.
Produktpakete als Remedium für die Misere
Weiter strebe man an, Telekommunikationsservices mit Software Consulting als Paket anzubieten. Auch Systemintegration und Datenüberwachung stehen oben auf den Marketingplänen. Damit gibt PCCW seine Dienstleistungen im Softwarebereich zwar preisgünstiger ab als vorher, jedoch dürfte die neue Produktzusammenstellung den Absatz ankurbeln.
Schlechter sieht es für die IPOs von PCCW aus. Die geförderten Startups sollen nach und nach an die Börse gelangen. Mindestens 2-3 Unternehmen sind es in diesem Jahr. Jedoch werden die Verkaufspreise wohl deutlich niedriger ausfallen als PCCW noch vor einem Jahr gerechnet hatte. Als Internetinvestor steht PCCW in Zeiten fallender Internetaktien natürlich in einem Teufelskreis. Dies dürfte jedoch bereits eingepreist sein. Insgesamt ist PCCW Venture momentan in 66 Unternehmen investiert. Durch den Kurssturz im letzten Jahr mußte man im Portfolio einen Buchverlust von 627 Mill US-$ hinnehmen.
Goldman Sachs warnt derzeit auch vor dem Ende der zweiten Lock up Periode der PCCW Anteile in den Händen von C&W HKT. Diese endet im August. C&W HKT verfügt derzeit noch über 14,8 % an PCCW, insgesamt 3,2 Mrd. Wertpapiere.
Charttechnik
Charttechnisch ist PCCW kaum zu retten. Der Titel verliert nach einem steilen Kursrutsch auf 1 Euro seit August fast linear weiter und erreichte sein Tief bei 0,34 Euro. Zwar bewegt sich der Kurs momentan entlang der 30- Tage Linie und bietet Hoffnung auf Erholung, doch muss angesichts des niedrigen Niveaus und der stark gesunkenen Volatilität in den letzten Monaten ein sehr langfristiger Aufwärtstrend eingeleitet werden, bevor auf Besserung zu hoffen ist. Vorsichtige Anleger könnten sich mit einem Stopp Loss im Bereich 0,34 Euro absichern oder abwarten, bis die Trendwende klar vollzogen ist. Dies heißt jedoch, wie gesagt, dass eine klare Bodenbildung abzuwarten ist, was noch einige Monate dauern kann. Sehr gemischt sind dementsprechend auch die Analysteneinschätzungen zu PCCW. Salomon wertet PCCW neutral, Goldman Sachs als Marketperformer, Emerging Markets Investor wertet langfristig neutral, ein " Trading Buy" gab es von Taifook Securities . Platow Emerging Markets dagegen empfiehlt, die Aktie zu meiden. HSBC Securities nahm seine Schätzung von " kaufen" auf " Halten" zurück.