Mit einem Plus von 5,5 Prozent musste sich PayPal am Donnerstag im Nasdaq 100 nur Illumina geschlagen geben. Was hinter der Rallye der Aktie steckt.
Am Donnerstag bot sich Anlegern des Bezahldienstleisters PayPal ein in den vergangenen Monaten seltenes Bild:
In einem vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitagmittag wenig veränderten Gesamtmarktumfeld handelte die Aktie mit einem Plus von 5,5 Prozent an der zweiten Stelle des US-Technologieindex Nasdaq 100.
Geschlagen geben musste sich das Papier nur dem Krebsforschungsspezialisten Illumina, dessen Aktie nach der Ankündigung des Spin-offs der problembehafteten Tochter Grail erneut gefragt war.
PayPal-CEO lässt aufhorchen ...
Für Bewegung in der Aktie von PayPal sorgten nach einer Investorenkonferenz der US-Großbank Bank of America vor allem Äußerungen des Vorstandsvorsitzenden:
Gefragt nach der "Guidance Philosophy" des Unternehmens bekräftigte CEO Alexander Chriss, dass 2024 ein Übergangsjahr für PayPal sei, in dem die Weichen für langfristiges und profitables Wachstum gelegt werden sollen: "Wir wollen, dass dieses Unternehmen ein sehr konsistent und profitabel wachsendes Unternehmen ist."
... und verrät, wie gut es wirklich läuft
Besonders hat allerdings seine Einschätzung zum zweiten Quartal aufhorchen lassen: "Wir hatten ein starkes erstes Quartal [...] und auch das zweite Quartal ist stark gestartet. Unser Ausblick hatte ein Gewinnwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich vorgesehen. Ich denke, wir liegen aktuell darüber und ich erwarte ein Anhalten des Trends in der ersten Jahreshälfte."
"Mit Blick auf den Rest des Jahres wird das eine non-lineare Geschichte, wir wollen uns Flexibilität für wichtige Entscheidungen offenhalten. Aber die ersten Quartale [des Übergangs] sehen stark für uns aus", fuhr Alexander Chriss gegenüber dem BofA-Analysten Jason Kupferberg fort.
Gewinnerwartungen könnten nach oben angepasst werden müssen
Der Hinweis auf anhaltend starke Geschäfte sowie das voraussichtliche Übertreffen der unternehmenseigenen Schätzung für das zweite Quartal kam bei Anlegern und Investoren hervorragend an – Analysten könnten nun in Zugzwang geraten, ihre Erwartungen zu revidieren und nach oben anzupassen.
Derzeit wird für die in zwei Monaten erwarteten Quartalszahlen ein Umsatz von 7,8 Milliarden US-Dollar sowie ein bereinigter Gewinn von 0,97 US-Dollar pro Aktie erwartet. Für das Gesamtjahr liegt der Analystenkonsens bei einem Gewinn von 4,12 US-Dollar pro Aktie, was ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 16 ergibt.
Fazit: Position als Turnaround-Kandidat gestärkt
Werden die Gewinnschätzungen nun nach oben angepasst, würde das eine optisch günstigere Bewertung und ein höheres Value-Potenzial der Aktie, als bisher vermutet, bedeuten. Das könnte die Position der Aktie als heißer Turnaround-Kandidat wieder stärken – eine Enttäuschung darf sich das Unternehmen mit seinem im August anstehenden Quartalsbericht dann allerdings nicht erlauben.
Angesichts der moderaten Bewertung der Aktie und ihres Status als Publikumslieblings hatte wallstreetONLINE bereits im Februar ein Discount-Zertifikat zum Kauf empfohlen. Der Schein mit der WKN
ME7DDV hat sich seither um 15 Prozent verteuert – und bietet ein Potenzial von weiteren +20 Prozent.
Quelle: wallstreetONLINE Redaktion
www.wallstreet-online.de/nachricht/...aktie-steckt-kurssprung Text zur Anzeige gekürzt. Gesamten Beitrag anzeigen »