Online-Handel funktioniert einfach nicht
Die Idee vom reinen Onlinehandel verliert mehr und mehr an Boden. Jüngstes Beispiel: Der Internet-Supermarkt Webvan. Auf seiner Website finden die Besucher nur mehr den Hinweis, dass sie lange auf ihre letze Bestellung warten können, denn Webvan hat Konkurs angemeldet. Mit diesem K.O. hat einer der letzten unabhängigen reinen Online-Supermärkte die Fahnen gestreckt. Zwar hieß es noch vor einiger Zeit, die operativen Verluste seien weniger geworden, doch Webvan ist letztendlich doch das Geld ausgegangen - und investieren wollte keiner mehr. Dass den reinen Online-Shops die Luft ausgeht, sieht man auch in Deutschland. Obwohl Amazon das Ranking nach Umsatz anführt, findet man ansonsten zum größten Teil traditionelle Handelsunternehmen, die das Mehr-Kanal-Konzept verwirklicht haben, beispielsweise Otto, Quelle oder Conrad Electronic. Die Verbraucher möchten wählen können, ob sie im Internet, aus dem Katalog oder im Laden einkaufen. In Großbritannien praktiziert dies zum Beispiel Tesco mit Erfolg. Online-Bestellungen werden direkt aus den Supermarktregalen der Tesco-Filialen geliefert. Damit spart sich der Anbieter kostenintensive Logistiksysteme, die neben einem sehr großzügigen Umgang mit dem vorhandenen Kapital der zweite Grund für Webvans Scheitern waren.