09. August 2006
Der jüngste bewaffnete Konflikt im Mittleren Osten, in dem sich israelisches Militär und die Hizbullah-Milizen in einem offenen Krieg gegenüberstehen, unterstreicht, wie sehr geopolitische Kräfte den Ölpreis beeinflussen. Die Befürchtungen hinsichtlich der Ölpreisstabilität, die bereits durch die von den Vereinigten Staaten angeführte Konfrontation mit dem Iran geschürt wurden, haben sich dadurch deutlich verstärkt. Die Entwicklungen sind nun noch ungewisser als noch vor einigen Wochen.
Die Dauer des Konflikts - und ob dieser auf die Nachbarländer übergreift- bestimmt zumindest kurzfristig die Zukunft der Energiepreise. Aufgrund der Aussage des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad von Ende Juli, daß die Kämpfe einen „Hurrikan“ weiterer Kriege im Mittleren Osten auslösen könnten, sind die Perspektiven für viele Beobachter auf der ganzen Welt, insbesondere für Ölhändler, erschreckend.
Amerikanische Wirtschaft reagiert sensibeler als noch 2005
Die amerikanische Wirtschaft, die höhere Energiepreise bisher relativ unbeschadet überstanden hat, reagiert derzeit sensibler auf höhere Energiepreisen als vor einem Jahr. Die Inflation hat sich, selbst wenn man vom Energiesektor absieht, beschleunigt und dazu geführt, daß die Fed als Reaktion darauf den Zinssatz bislang um 425 Basispunkte erhöht hat. Die Verbraucher geben schon längere Zeit mehr aus als sie verdienen. Und Standard & Poor's erwartet, daß das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von den für 2006 geschätzten 3,5 Prozent im Jahr 2007 auf 2,5 Prozent zurückgehen wird.
Der Wachstumsrückgang in den Vereinigten Staaten zeigt, daß ein kleinerer Schock genügt, um eine Rezession zu verursachen, als dies vor einem Jahr der Fall war. Die fortgesetzt starke weltweite Nachfrage nach Öl - bei beschleunigter Zunahme des Verbrauchs in China und Europa - wird trotz des wirtschaftlichen Rückgangs in den Vereinigten Staaten den Ölmarkt weiterhin verstärkt unter Druck setzen und somit die Wahrscheinlichkeit eines Ölpreisanstiegs erhöhen, der in den Vereinigten Staaten weiter unter rezessiven Druck setzen kann.
Keine Grenzen für negative Entwicklungen
Ob der derzeitige Konflikt im Mittleren Osten eine Rezession nach sich ziehen wird, hängt weitgehend davon ab, wie stark er sich auf den Ölmarkt und die Preise auswirkt. Dies ist immer noch sehr ungewiß. Bei Standard & Poor's gehen wir weiterhin davon aus, daß sich die kühlen Köpfe höchstwahrscheinlich durchsetzen werden und daß die Ölpreise von den derzeitigen Spitzenpreisen auf ein geringeres Niveau zurückgehen.
Leider sind negativeren Entwicklungen fast keine Grenzen gesetzt. Wir haben uns vier Szenarien angeschaut, es sind jedoch auch bedrohlichere Szenarien oder Kombinationen der nachstehenden Probleme denkbar.
Szenario 1: Der Konflikt wird eingedämmt
Unser Basisfall setzt voraus, daß die Kämpfe auf Israel, Gaza und den Libanon beschränkt bleiben. Es gibt keine Auswirkungen auf den Ölpreis und die Preise sinken langsam von den derzeitigen Preisniveaus, in die Risikoprämien einbezogen wurden. Der Ölpreis fällt bis zum Jahresende auf unter 70 Dollar pro Barrel und bis Ende 2008 auf 60 Dollar.
Die Weltwirtschaft expandiert weiter, mit einem Rückgang auf 2,5 Prozent Wachstum in 2007 gegenüber 3,5 Prozent in 2005 und 2006, bei einer Beschleunigung in Europa und Stabilität in Asien. Die Kern-Inflationsraten sinken aufgrund des gesunkenen Ölpreises (siehe Infografik).
Szenario 2: Der Iran dreht den Ölhahn zu
Im zweiten Szenario stoppt der Iran seinen Ölexport. Möglicherweise als Reaktion auf einen Schlag gegen seine nuklearen Einrichtungen, als Vergeltungsmaßnahme gegen den Westen wegen der Unterstützung Israels oder aufgrund eines inneren Zusammenbruchs im Iran. In jedem Fall nimmt der Iran seine Ölexporte von 2,7 Millionen Barrel vom Markt. Der Weltölpreis schnellt wahrscheinlich vorübergehend auf über 100 Dollar pro Barrel hoch, pendelt sich dann aber bei rund 95 Dollar ein. Ende 2007 beginnen die Ölpreise zu sinken, wenn der Iran auf den Weltmarkt zurückkehrt. Diese fallen bis Ende 2008 auf 66 Dollar pro Barrel (siehe Infografik).
Dieses Szenario hat substantielle Auswirkungen auf die Vereinigten Staaten und führt zu einer Beinah-Rezession, die im vierten Quartal 2006 beginnt und über die Mitte des Jahres 2007 hinaus andauert. Die höheren Ölpreise kosten bis zum dritten Quartal des nächsten Jahres beim Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts 1,8 Prozentpunkte und erhöhen ein Jahr später die Verbraucherpreisinflation um 3,3 Prozent.
Die Auswirkungen auf die Wirtschaft in der Eurozone sind geringer als auf die der Vereinigten Staaten mit einem um maximal einen Prozentpunkt verringerten Bruttoinlandsprodukt und einem um zwei Prozentpunkte erhöhte Verbraucherpreisinflation. Der Preiseffekt in Japan ähnelt dem in Europa, das Bruttoinlandsprodukt verringert sich jedoch wegen der größeren Abhängigkeit von Öl und Importen um 1,2 Prozentpunkte.
Szenario 3: Der Golf trocknet aus
In diesem Szenario schließt der Iran die Straße von Hormus für Öltanker. Die Ölpreise schießen nach oben. Die Weltölversorgung würde um etwa 20 Prozent sinken. Die strategischen Ölreserven der Welt werden weitgehend angezapft, trotzdem steigen die Ölpreise auf 250 Dollar pro Barrel. Die Weltwirtschaft stürzt in eine Rezession in der Größenordnung des Abschwungs zwischen 1980 und 1982.
Von den größten Wirtschaften der Welt werden die Vereinigten Staaten am schwersten getroffen, mit einem realen Bruttoinlandsprodukt, das Ende 2007 um 5,2 Prozent unter die Basislinie fällt. Es kommt zu einer großen Rezession und die Arbeitslosenquote stiegt auf bis zu sieben Prozent. Im Jahr darauf erreicht die Verbraucherpreisinflation aufgrund der steigenden Ölpreise zehn Prozent (siehe Infografik).
Die Auswirkungen auf Europa sind geringer. Da der Kontinent jedoch mit einem schwächeren Wachstum begonnen hat, ist die Rezession ebenso groß. Japan erlebt eine ähnlich starke Rezession.
Sowohl im Hinblick auf den Preiseffekt als auch auf die Folgen für die Versorgung ist dieses Modell ziemlich weit von der historisch üblichen Bandbreite entfernt. Die Zerrüttungen könnten jedoch noch schmerzhafter sein, als diese Projektion andeutet. Dies ist beileibe kein Worst-Case-Szenario, sondern eher ein „Best-Case“ im Fall einer Schließung der Straße. Wir glauben (und hoffen natürlich), daß dieses Szenario unwahrscheinlich ist.
Szenario 4: Kein Öl für Amerika
Im vierten Szenario wird ein Ölembargo gegen die Vereinigten Staaten verhängt, angestoßen vom Iran und dann von den anderen arabischen Nationen akzeptiert, vielleicht, weil die Schließung der Straße von Hormus sie auf eine Linie bringt. Ohne die Kooperation anderer ölexportierender Länder wären die Auswirkungen geringer, da die Vereinigten Staaten nur rund 17 Prozent ihres Öls aus dem Mittleren Osten beziehen. Wir gehen jedoch davon aus, daß Venezuela sich anschließt, um den Druck auf die Vereinigten Staaten zu erhöhen.
Das Embargo wird sich jedoch als „undicht“ erweisen, denn wenn Öl auf den Weltmeeren schwimmt, fließt es dorthin, wo das Geld ist. Außerdem ist zu erwarten, daß die meisten der embargoverhängenden Länder die Sperre nicht wirklich streng handhaben wollen.
Dennoch könnte ein solches Embargo wie 1973 für die Wirtschaft und den amerikanischen Ölmarkt kurzfristig schwerwiegende Probleme mit sich bringen. Die Preise würden eine kurze Zeit lang wahrscheinlich auf über 90 Dollar pro Barrel steigen. Wir gehen jedoch davon aus, daß sie ziemlich schnell wieder auf das Weltpreisniveau sinken würden, das sich nicht wesentlich von der Basislinie entfernt hat. Langfristig würde nur eine geringe Preisdifferenz bestehen bleiben (siehe Infografik).
Die anderen Wirtschaftsräume würden geringfügig unter der schwächeren amerikanischenWirtschaft und dem daraus resultierenden Exportrückgang leiden. Die Auswirkungen wären jedoch abgeschwächt, weil die Vereinigten Staaten nur geringfügig von der projezierten Basislinie abweichen.
Es sind bei weitem schlimmere Szenarien denkbar, deren Auswirkungen auf die Vereinigten Staaten und die Weltwirtschaft kaum in Modellen erfaßt werden können. Am besten hofft man auf einen diplomatischen Durchbruch - und etwas Glück - so daß die Folgen auf Szenario 1 beschränkt bleibt.
Der Autor ist Chefökonom bei Standard & Poor's
Der jüngste bewaffnete Konflikt im Mittleren Osten, in dem sich israelisches Militär und die Hizbullah-Milizen in einem offenen Krieg gegenüberstehen, unterstreicht, wie sehr geopolitische Kräfte den Ölpreis beeinflussen. Die Befürchtungen hinsichtlich der Ölpreisstabilität, die bereits durch die von den Vereinigten Staaten angeführte Konfrontation mit dem Iran geschürt wurden, haben sich dadurch deutlich verstärkt. Die Entwicklungen sind nun noch ungewisser als noch vor einigen Wochen.
Die Dauer des Konflikts - und ob dieser auf die Nachbarländer übergreift- bestimmt zumindest kurzfristig die Zukunft der Energiepreise. Aufgrund der Aussage des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad von Ende Juli, daß die Kämpfe einen „Hurrikan“ weiterer Kriege im Mittleren Osten auslösen könnten, sind die Perspektiven für viele Beobachter auf der ganzen Welt, insbesondere für Ölhändler, erschreckend.
Amerikanische Wirtschaft reagiert sensibeler als noch 2005
Die amerikanische Wirtschaft, die höhere Energiepreise bisher relativ unbeschadet überstanden hat, reagiert derzeit sensibler auf höhere Energiepreisen als vor einem Jahr. Die Inflation hat sich, selbst wenn man vom Energiesektor absieht, beschleunigt und dazu geführt, daß die Fed als Reaktion darauf den Zinssatz bislang um 425 Basispunkte erhöht hat. Die Verbraucher geben schon längere Zeit mehr aus als sie verdienen. Und Standard & Poor's erwartet, daß das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von den für 2006 geschätzten 3,5 Prozent im Jahr 2007 auf 2,5 Prozent zurückgehen wird.
Der Wachstumsrückgang in den Vereinigten Staaten zeigt, daß ein kleinerer Schock genügt, um eine Rezession zu verursachen, als dies vor einem Jahr der Fall war. Die fortgesetzt starke weltweite Nachfrage nach Öl - bei beschleunigter Zunahme des Verbrauchs in China und Europa - wird trotz des wirtschaftlichen Rückgangs in den Vereinigten Staaten den Ölmarkt weiterhin verstärkt unter Druck setzen und somit die Wahrscheinlichkeit eines Ölpreisanstiegs erhöhen, der in den Vereinigten Staaten weiter unter rezessiven Druck setzen kann.
Keine Grenzen für negative Entwicklungen
Ob der derzeitige Konflikt im Mittleren Osten eine Rezession nach sich ziehen wird, hängt weitgehend davon ab, wie stark er sich auf den Ölmarkt und die Preise auswirkt. Dies ist immer noch sehr ungewiß. Bei Standard & Poor's gehen wir weiterhin davon aus, daß sich die kühlen Köpfe höchstwahrscheinlich durchsetzen werden und daß die Ölpreise von den derzeitigen Spitzenpreisen auf ein geringeres Niveau zurückgehen.
Leider sind negativeren Entwicklungen fast keine Grenzen gesetzt. Wir haben uns vier Szenarien angeschaut, es sind jedoch auch bedrohlichere Szenarien oder Kombinationen der nachstehenden Probleme denkbar.
Szenario 1: Der Konflikt wird eingedämmt
Unser Basisfall setzt voraus, daß die Kämpfe auf Israel, Gaza und den Libanon beschränkt bleiben. Es gibt keine Auswirkungen auf den Ölpreis und die Preise sinken langsam von den derzeitigen Preisniveaus, in die Risikoprämien einbezogen wurden. Der Ölpreis fällt bis zum Jahresende auf unter 70 Dollar pro Barrel und bis Ende 2008 auf 60 Dollar.
Die Weltwirtschaft expandiert weiter, mit einem Rückgang auf 2,5 Prozent Wachstum in 2007 gegenüber 3,5 Prozent in 2005 und 2006, bei einer Beschleunigung in Europa und Stabilität in Asien. Die Kern-Inflationsraten sinken aufgrund des gesunkenen Ölpreises (siehe Infografik).
Szenario 2: Der Iran dreht den Ölhahn zu
Im zweiten Szenario stoppt der Iran seinen Ölexport. Möglicherweise als Reaktion auf einen Schlag gegen seine nuklearen Einrichtungen, als Vergeltungsmaßnahme gegen den Westen wegen der Unterstützung Israels oder aufgrund eines inneren Zusammenbruchs im Iran. In jedem Fall nimmt der Iran seine Ölexporte von 2,7 Millionen Barrel vom Markt. Der Weltölpreis schnellt wahrscheinlich vorübergehend auf über 100 Dollar pro Barrel hoch, pendelt sich dann aber bei rund 95 Dollar ein. Ende 2007 beginnen die Ölpreise zu sinken, wenn der Iran auf den Weltmarkt zurückkehrt. Diese fallen bis Ende 2008 auf 66 Dollar pro Barrel (siehe Infografik).
Dieses Szenario hat substantielle Auswirkungen auf die Vereinigten Staaten und führt zu einer Beinah-Rezession, die im vierten Quartal 2006 beginnt und über die Mitte des Jahres 2007 hinaus andauert. Die höheren Ölpreise kosten bis zum dritten Quartal des nächsten Jahres beim Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts 1,8 Prozentpunkte und erhöhen ein Jahr später die Verbraucherpreisinflation um 3,3 Prozent.
Die Auswirkungen auf die Wirtschaft in der Eurozone sind geringer als auf die der Vereinigten Staaten mit einem um maximal einen Prozentpunkt verringerten Bruttoinlandsprodukt und einem um zwei Prozentpunkte erhöhte Verbraucherpreisinflation. Der Preiseffekt in Japan ähnelt dem in Europa, das Bruttoinlandsprodukt verringert sich jedoch wegen der größeren Abhängigkeit von Öl und Importen um 1,2 Prozentpunkte.
Szenario 3: Der Golf trocknet aus
In diesem Szenario schließt der Iran die Straße von Hormus für Öltanker. Die Ölpreise schießen nach oben. Die Weltölversorgung würde um etwa 20 Prozent sinken. Die strategischen Ölreserven der Welt werden weitgehend angezapft, trotzdem steigen die Ölpreise auf 250 Dollar pro Barrel. Die Weltwirtschaft stürzt in eine Rezession in der Größenordnung des Abschwungs zwischen 1980 und 1982.
Von den größten Wirtschaften der Welt werden die Vereinigten Staaten am schwersten getroffen, mit einem realen Bruttoinlandsprodukt, das Ende 2007 um 5,2 Prozent unter die Basislinie fällt. Es kommt zu einer großen Rezession und die Arbeitslosenquote stiegt auf bis zu sieben Prozent. Im Jahr darauf erreicht die Verbraucherpreisinflation aufgrund der steigenden Ölpreise zehn Prozent (siehe Infografik).
Die Auswirkungen auf Europa sind geringer. Da der Kontinent jedoch mit einem schwächeren Wachstum begonnen hat, ist die Rezession ebenso groß. Japan erlebt eine ähnlich starke Rezession.
Sowohl im Hinblick auf den Preiseffekt als auch auf die Folgen für die Versorgung ist dieses Modell ziemlich weit von der historisch üblichen Bandbreite entfernt. Die Zerrüttungen könnten jedoch noch schmerzhafter sein, als diese Projektion andeutet. Dies ist beileibe kein Worst-Case-Szenario, sondern eher ein „Best-Case“ im Fall einer Schließung der Straße. Wir glauben (und hoffen natürlich), daß dieses Szenario unwahrscheinlich ist.
Szenario 4: Kein Öl für Amerika
Im vierten Szenario wird ein Ölembargo gegen die Vereinigten Staaten verhängt, angestoßen vom Iran und dann von den anderen arabischen Nationen akzeptiert, vielleicht, weil die Schließung der Straße von Hormus sie auf eine Linie bringt. Ohne die Kooperation anderer ölexportierender Länder wären die Auswirkungen geringer, da die Vereinigten Staaten nur rund 17 Prozent ihres Öls aus dem Mittleren Osten beziehen. Wir gehen jedoch davon aus, daß Venezuela sich anschließt, um den Druck auf die Vereinigten Staaten zu erhöhen.
Das Embargo wird sich jedoch als „undicht“ erweisen, denn wenn Öl auf den Weltmeeren schwimmt, fließt es dorthin, wo das Geld ist. Außerdem ist zu erwarten, daß die meisten der embargoverhängenden Länder die Sperre nicht wirklich streng handhaben wollen.
Dennoch könnte ein solches Embargo wie 1973 für die Wirtschaft und den amerikanischen Ölmarkt kurzfristig schwerwiegende Probleme mit sich bringen. Die Preise würden eine kurze Zeit lang wahrscheinlich auf über 90 Dollar pro Barrel steigen. Wir gehen jedoch davon aus, daß sie ziemlich schnell wieder auf das Weltpreisniveau sinken würden, das sich nicht wesentlich von der Basislinie entfernt hat. Langfristig würde nur eine geringe Preisdifferenz bestehen bleiben (siehe Infografik).
Die anderen Wirtschaftsräume würden geringfügig unter der schwächeren amerikanischenWirtschaft und dem daraus resultierenden Exportrückgang leiden. Die Auswirkungen wären jedoch abgeschwächt, weil die Vereinigten Staaten nur geringfügig von der projezierten Basislinie abweichen.
Es sind bei weitem schlimmere Szenarien denkbar, deren Auswirkungen auf die Vereinigten Staaten und die Weltwirtschaft kaum in Modellen erfaßt werden können. Am besten hofft man auf einen diplomatischen Durchbruch - und etwas Glück - so daß die Folgen auf Szenario 1 beschränkt bleibt.
Der Autor ist Chefökonom bei Standard & Poor's