Öl: Versorgungsengpässe befürchtet

Beiträge: 4
Zugriffe: 392 / Heute: 1
permanent:

Öl: Versorgungsengpässe befürchtet

 
31.08.05 09:41
Exxon befürchtet Versorgungsengpässe


Der US-Ölpreis hat sich am Mittwoch im asiatischen Handel mit über 70 Dollar in Reichweite des erst am Vorabend erreichten Rekordstandes gehalten. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI wurde um 7.23 Uhr mit 70,32 Dollar gehandelt.



HB BATON ROUGE/SINGAPUR. Der US-Ölpreis hat sich am Mittwoch im asiatischen Handel mit über 70 Dollar in Reichweite des erst am Vorabend erreichten Rekordstandes gehalten. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI wurde um 7.23 Uhr mit 70,32 Dollar gehandelt. Das waren 42 Cent mehr als zum Handelsschluss am Dienstag. Im US-Handel war der Ölpreis am Dienstag in Folge des Hurrikans "Katrina" mit 70,90 Dollar auf einen neuen Rekordstand gestiegen.

Händler führten den neuerlichen Ölpreis-Schub auf die Unsicherheiten über die Auswirkungen des Hurrikans auf die Ölproduktion im Golf von Mexiko sowie die Raffinerien in Louisiana zurück. "Es ist unklar, wie groß die Schäden sind", sagte ein Energieexperte in Tokio. Im Golf von Mexiko wird mehr als ein Viertel des amerikanischen Öls und Erdgases gefördert. Bereits vor den Sturmschäden arbeiteten die US-Raffinerien mit einer ungewöhnlich hohen Auslastung.

Exxon rechnet wegen der durch den Hurrikan Katrina verursachten Schäden mit Verzögerungen bei der Versorgung mit Öl. Vor allem im US-Bundesstaat Louisiana werde es Probleme bei der Wiederaufnahme der Produktion geben, teilte das Unternehmen am späten Dienstag mit.

Trotz der Lieferverzögerungen würden die Treibstoffpreise an den unternehmenseigenen Tankstellen nicht angehoben. Die Lage in den beiden Raffinerien in Louisiana sei unverändert. Die Kapazität der Raffinerie in Baton Rouge werde wegen der Lieferprobleme nur zu einem Teil genutzt. Die als Joint Venture mit Petroleos de Venezuela betriebene Chalmette Refining LLC sei weiter geschlossen.

Probleme bei der Belieferung der Tankstellen habe Exxon Mobil auch wegen der Unterbrechung der Stromversorgung. Die durch den Sturm und die Überschwemmungen verursachten Schäden in der Raffinerie Chalmette, deren Kapazität 183.000 Barrel pro Tag betrage, ließen sich noch nicht abschätzen, hieß es vom Unternehmen weiter. In der Raffinerie in Baton Rouge können den Angaben zufolge täglich 493 500 Barrel Rohöl verarbeitet werden. Es sei die zweitgrößte Anlage des Landes. Beobachtern zufolge dürfte der Betrieb in dem Werk noch mehrere Wochen eingeschränkt sein. Die Anlagen in Beaumont und Baytown im Bundesstaat Texas laufen nach Angaben von Exxon Mobil normal.

Die Anlagen auf dem Festland der Royal Dutch Shell plc sind nach Unternehmensangaben durch den Wirbelsturm kaum geschädigt worden. Hingegen seien die Treibstoffproduktion und der Vertrieb deutlich eingeschränkt worden. Dies liege vor allem am Ausfall der Stromversorgung sowie an Endpässen bei der Belieferung mit Rohöl. Shell konnte die Schäden aktuell ebensowenig wie Exxon Mobil beziffern.

Ölpreis ist eine Katastrophe für Konsumenten

Der hohe Ölpreis wirkt sich nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement fatal auf die Verbraucher aus.

„Zunächst einmal ist er natürlich wirklich eine Katastrophe für die Menschen“, sagte Clement am Mittwoch im Deutschlandfunk. Mit Blick auf den Wirbelsturm in den USA erklärte Clement, es sei zu befürchten, dass dort die Raffinerie-Kapazitäten beschädigt würden. Die US-Mineralölwirtschaft werde vermutlich in Europa Ersatz für die ausfallenden Raffinerie-Kapazitäten kaufen. Das könne sich auf die Preise in Deutschland auswirken.

Hinzu komme, dass man es gegenwärtig mit einem erheblichen Spekulationseffekt am Ölmarkt zu tun habe. „Der derzeitige Ölpreis ist ja wirklich nicht durch die Nachfragesituation bestimmt, sondern sehr stark durch Spekulation.“ Dies sei eines der Hauptprobleme, das überwunden werden müsse.


HANDELSBLATT, Mittwoch, 31. August 2005, 09:26 Uhr



permanent:

Inflationsrisiken steigen

 
31.08.05 09:46
Höhere Inflationsrisiken

US-Notenbank: Zinsen weiter erhöhen


Gestiegene Inflationsrisiken durch die hohen Energiepreise machen nach dem Protokoll des jüngsten Treffens der US-Notenbank (Fed) weitere Zinserhöhungen erforderlich.



HB WASHINGTON. Die Mehrzahl der Mitglieder des für die US-Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschusses (FOMC) habe sich besorgt über jüngst gestiegene Inflationsrisiken gezeigt, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Protokoll des Zinstreffens vom 9. August. Die gestiegenen Energiepreise signalisierten einen erhöhten Inflationsdruck.

Einige FOMC-Mitglieder hätten die Teuerung bereits am oberen Ende der Spanne gesehen, nach der nach Definition der Fed Preisstabilität herrscht. Auch nach der Erhöhung vom 9. August lägen die US-Zinsen nach ihrer Einschätzung noch unter dem Niveau, dass zur Eindämmung der Inflation erforderlich sei. Deshalb seien weitere Schritte wahrscheinlich. Die US-Aktienbörsen reagierten mit einer Ausweitung ihrer Verluste auf die Inflationswarnung in dem Protokoll.

Die Fed hatte den Leitzins am 9. August zum zehnten Mal in Folge um 25 Basispunkte auf nunmehr 3,50 Prozent erhöht und weitere Anhebungen signalisiert. In ihrer Erklärung bekräftigte sie, die noch immer lockere Geldpolitik könne weiter mit maßvollem Tempo gestrafft werden. Volkswirte rechnen bis zum Jahresende mit einem Zinsniveau von mindestens vier Prozent.

Dem Protokoll zufolge gingen die viele FOMC-Mitglieder dennoch davon aus, dass die Inflation unter Kontrolle gehalten werden könne. Dies sei mit einer Politik stetiger Zinserhöhungen erreichbar im Zusammenspiel mit der weltweiten Konkurrenz und daraus resultierenden Schwierigkeiten der Firmen, Preiserhöhungen durchzusetzen. „Es scheint zum gegenwärtigen Zeitpunkt auszureichen, die Inflation durch eine weiter maßvolle Straffung der noch immer lockeren Geldpolitik unter Kontrolle zu halten. Die FOMC-Mitglieder stellten jedoch zugleich fest, dass dass das Tempo und das kumulative Ausmaß künftiger Straffungen sehr stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängig sein wird“, hieß es in dem Protokoll.


HANDELSBLATT, Dienstag, 30. August 2005, 21:17 Uhr

permanent:

Mich erstaunt in diesem Zusammenhang die Stärke

 
31.08.05 10:49
Börsen sowie der US Valuta.

Die Börsen scheinen nach wie vor alle Risiken die mit einem steigenden Ölpreis verbunden sind zu ignorieren.

Wie sehen die Charttechniker die Verfassung der Börsen, speziell die der amerikanischen Märkte?

Ebenso verwundert bin ich über den Grad an Optimismus der amerikanischen Verbrauchen. Hohe Benzinpreise, teure Mieten bzw. Wohnkosten und alles scheint spurlos an ihnen vorbei zu gehen.
Die Sparquote tendiert gegen Null und die Konsumfreunde ist weiterhin ungebrochen.

gruss

permanent
permanent:

Energiekrise möglich

 
31.08.05 14:53
Ökonomen schließen nach Hurrikan 'Katrina' Energiepreiskrise in USA nicht aus



FRANKFURT (dpa-AFX) - In den Vereinigten Staaten zeichnet sich nach Einschätzung von Ökonomen nach den heftigen Verwüstungen durch den Hurrikan 'Katrina' eine Energiepreiskrise ab. 'Ein Angebotsschock bei Ölnachprodukten entwickelt sich', sagte Energieexperte Jochen Hitzfeld von der HVB am Mittwoch. Auch aus Sicht von Barclays Capital wird die USA von einer Energiekrise erfasst. Die Benzinpreise dürften angesichts der Schäden sehr kräftig steigen. 'Die Verwüstungen sind sehr hässlich', heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Neun Raffinerien stünden still. Davon sei die Verarbeitung von zwei Millionen Barrel Rohöl am Tag betroffen. Darüber hinaus sei die Arbeit von vier anderen Raffinerien stark eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund erscheine eine Schätzung von 30 Millionen Barrel Rohöl eine gute Basis für die zu erwartenden Raffinerie-Ausfälle. Dies dürfte in einer ohnehin angespannten Lage zu einer deutlichen Reduktion der Benzinherstellung führen. Um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sei vor diesem Hintergrund ein kräftiger Anstieg des Benzinpreises notwendig.

KEIN ERSATZ FÜR RAFFINERIEKAPAZITÄTEN

Anzeige:
Erstmals für Privatanleger: 14% Renditechance mit STAR Private Equity!

Während der Verlust von Förderkapazitäten durch die Zerstörungen an Ölplattformen aus Sicht der HVB durch das Anzapfen der 'strategischen Rohölreserven' in den USA und möglicherweise auch in Europa ausgeglichen werden könne, gebe es keinen Ersatz für die Raffineriekapazitäten. Vor diesem Hintergrund zeichne sich am Markt ein klassischer Angebots-Schock bei Benzin und Erdgas ab. Eines der Hauptprobleme im laufenden Jahr sei bereits vor den Sturmschäden die nahezu vollständige Auslastung der US-Raffinerien gewesen. Jede Störung hatte an den Märkten für Ölnachprodukte unweigerlich zu Preisschüben geführt. Seit vergangenem Freitag erhöhte sich nach Angaben der HVB der Heizölpreis um 12 Prozent und der Benzinpreis sogar um 30 Prozent. Der Preisanstieg sei damit deutlich stärker als mit fünf Prozent bei Rohöl. Eine ähnliche Entwicklung sei auch bei Erdgas festzustellen. Auch in Europa dürften die Auswirkungen spürbar sein. Schließlich importierten die USA rund 10 Prozent ihres Benzins aus Europa. Sollten die Verwüstungen umfangreicher und hartnäckiger sein, bestünden zusätzliche Risiken für die US-Wirtschaft./jha/js/tb

Quelle: dpa-AFX
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--