Spielraum für EZB-Zinssenkung - Zinsschritt nach Sommer erwartet=
Frankfurt/Main (dpa) - Angesichts rückläufiger Inflationsraten
rechnet die Kreditwirtschaft mit einer baldigen Leitzinssenkung durch
die Europäische Zentralbank (EZB). Nach überwiegender Meinung von
Bankvolkswirten werden die europäischen Währungshüter bei ihren
telefonischen Beratungen an diesem Donnerstag das Zinsniveau für die
Euro-Zone vorerst jedoch unverändert lassen. Voraussichtlich nach der
Sommerpause Ende August werde die EZB-Spitze den gewachsenen
Spielraum aber für weitere Zinssenkungen nutzen, wird argumentiert.
«Die Aussichten für eine Zinssenkung haben sich verbessert», sagte
Commerzbank-Chefvolkswirt Ulrich Ramm am Mittwoch in Frankfurt der
dpa. Die jüngst rückläufigen Inflationsraten in den zwölf Euro-Ländern schafften den nötigen Spielraum für die EZB, ähnlich wie die
US-Notenbank (Fed) die Leitzinsen bald weiter nach unten zu drücken.
«Allerdings glaube ich nicht, dass schon an diesem Donnerstag etwas
passiert», betonte Ramm. «Ich denke, der 30. August wäre ein guter
Zeitpunkt.» Sollte die Fed angesichts der US-Konjunkturschwäche bei
ihrem nächsten Treffen am 21. August erneut die Zinsen senken, wäre
«auch für Europa die Zeit reif». Der wichtigste EZB-Zins zur
Beschaffung von Zentralbankgeld liegt derzeit bei 4,50 Prozent.
«Die EZB geht sicher mit ruhiger Hand in die Sommerpause», meinte
auch DG Bank-Chefvolkswirt Michael Heise. Der Preisauftrieb in
Euroland sei mit gut 3,0 Prozent aktuell noch zu hoch - die EZB-
Toleranzschwelle liegt bei 2,0 Prozent Teuerung - und auch das
Wachstum der Geldmenge stehe einer sofortigen Zinssenkung entgegen.
Heise rechnet aber, ebenso wie die Experten der Frankfurter GZ-Bank,
spätestens im Herbst mit weiteren EZB-Zinsschritten nach unten.
Rückenwind bekommt die Notenbank auch vom etwas stabilisierten
Euro. Zwar gebe es «keinen Grund für allzu viel Optimismus», urteilte
Ramm. Eine erneute Schwächephase der Gemeinschaftswährung deutlich
unter das derzeitige Niveau von rund 0,87 US-Dollar sei aber nicht
mehr zu erwarten. «Auf dem aktuellen Kursniveau sehe ich keine
negativen Effekte mehr für die Inflation», sagte Ramm. Entscheidend
seien vielmehr die Energiepreise - und die sind ebenso seit Wochen
wieder leicht auf dem Rückmarsch.
Frankfurt/Main (dpa) - Angesichts rückläufiger Inflationsraten
rechnet die Kreditwirtschaft mit einer baldigen Leitzinssenkung durch
die Europäische Zentralbank (EZB). Nach überwiegender Meinung von
Bankvolkswirten werden die europäischen Währungshüter bei ihren
telefonischen Beratungen an diesem Donnerstag das Zinsniveau für die
Euro-Zone vorerst jedoch unverändert lassen. Voraussichtlich nach der
Sommerpause Ende August werde die EZB-Spitze den gewachsenen
Spielraum aber für weitere Zinssenkungen nutzen, wird argumentiert.
«Die Aussichten für eine Zinssenkung haben sich verbessert», sagte
Commerzbank-Chefvolkswirt Ulrich Ramm am Mittwoch in Frankfurt der
dpa. Die jüngst rückläufigen Inflationsraten in den zwölf Euro-Ländern schafften den nötigen Spielraum für die EZB, ähnlich wie die
US-Notenbank (Fed) die Leitzinsen bald weiter nach unten zu drücken.
«Allerdings glaube ich nicht, dass schon an diesem Donnerstag etwas
passiert», betonte Ramm. «Ich denke, der 30. August wäre ein guter
Zeitpunkt.» Sollte die Fed angesichts der US-Konjunkturschwäche bei
ihrem nächsten Treffen am 21. August erneut die Zinsen senken, wäre
«auch für Europa die Zeit reif». Der wichtigste EZB-Zins zur
Beschaffung von Zentralbankgeld liegt derzeit bei 4,50 Prozent.
«Die EZB geht sicher mit ruhiger Hand in die Sommerpause», meinte
auch DG Bank-Chefvolkswirt Michael Heise. Der Preisauftrieb in
Euroland sei mit gut 3,0 Prozent aktuell noch zu hoch - die EZB-
Toleranzschwelle liegt bei 2,0 Prozent Teuerung - und auch das
Wachstum der Geldmenge stehe einer sofortigen Zinssenkung entgegen.
Heise rechnet aber, ebenso wie die Experten der Frankfurter GZ-Bank,
spätestens im Herbst mit weiteren EZB-Zinsschritten nach unten.
Rückenwind bekommt die Notenbank auch vom etwas stabilisierten
Euro. Zwar gebe es «keinen Grund für allzu viel Optimismus», urteilte
Ramm. Eine erneute Schwächephase der Gemeinschaftswährung deutlich
unter das derzeitige Niveau von rund 0,87 US-Dollar sei aber nicht
mehr zu erwarten. «Auf dem aktuellen Kursniveau sehe ich keine
negativen Effekte mehr für die Inflation», sagte Ramm. Entscheidend
seien vielmehr die Energiepreise - und die sind ebenso seit Wochen
wieder leicht auf dem Rückmarsch.